Kommissionertechnik Teilautomatisierte Arbeitsplätze bieten ergonomische Kommissionierhilfen
Unternehmen, für die eine vollständige Automatisierung der Kommissioniertätigkeit nicht sinnvoll ist, bietet SSI Schäfer Lösungen für eine mitwachsende Automatisierung an. In diesen Bereichen, wo Artikelspektren oder Prozesse nicht ohne Mitarbeitereinsatz auskommen, erfordert die Optimierung der Mensch-Maschine-Schnittstelle eine fachkundige Analyse aller Abläufe und Rahmenbedingungen.
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Im Rahmen seines „Ergonomics-at-Work“-Programms hat SSI Schäfer spezielle Kommissionierstationen und Arbeitsplätze entwickelt, deren Umfeld dem Mitarbeiter Höchstleistungen ermöglicht und die Ergonomie am Arbeitsplatz signifikant verbessert. Die multifunktionalen Depalettier- und Palettierarbeitsplätze wurden nach dem Ware-zum-Mann-Prinzip konzipiert. Die Tätigkeiten Heben und Tragen werden dabei gänzlich durch ergonomisches Ziehen und Schieben ersetzt. Außerdem wird der Bediener mittels intelligenter Kommunikations- und Anzeigesysteme intuitiv geführt.
Richtungsweisende ergonomische Eigenschaften
Besonderheit: Die Arbeitsplätze weisen neue und richtungweisende ergonomische Eigenschaften auf, die durch offizielle arbeitsmedizinische Gutachten bestätigt und empfohlen wurden. So bestätigt die BAD Gesundheitsvorsorge und Sicherheitstechnik GmbH, vertreten durch Dr. Sven Stabenow: „Wir halten die von der Firma SSI Schäfer, Giebelstadt, entwickelten Arbeitsplätze für einen hervorragenden Beitrag zur Ergonomie im Bereich der Hochregallager beziehungsweise Großlager.“
Stabenows Worten zufolge entlasten sie nicht nur auf geschickte Weise die Gesundheit der Mitarbeiter, sondern leisten ebenso einen wegweisenden Beitrag zur Beantwortung der Frage, wie Arbeitsplätze für immer älter werdende (und damit physiologisch leistungsgeminderte) Mitarbeiter gerade an der Schnittstelle von Mensch zur Automatisierung gestaltet werden können. Es bleibe zu wünschen, dass sich ähnliche Initiativen auch in anderen Feldern unserer Arbeitswelt durchsetzen werden.
Sensorischer Anzug ermittelt die Dauerbelastung
Um die Praxistauglichkeit der Arbeitsplätze zu analysieren, wurde gemeinsam mit der Berufsgenossenschaft Handel und Warendistribution (BGHW) eine Untersuchung an den ergonomisch optimierten Arbeitsplätzen vorgenommen. Die BGHW betreut circa 4,1 Mio. Versicherte in rund 410.000 Unternehmen der Branchen Einzelhandel, Großhandel und Warenverteilung und ist Trägerin der gesetzlichen Unfallversicherung. Ziel der Analyse war es, einen realistischen Vergleich der Belastungen des Muskel-Skelett-Systems der Kommissionierer zwischen der heute üblichen Kollikommissionierung in einem Warenverteilzentrum nach dem Mann-zur-Ware-Prinzip und den neu entwickelten Arbeitsplätzen von SSI Schäfer nach dem Ware-zum-Mann-Konzept zu erhalten.
Für diese Ermittlung wurde die vom Institut für Arbeitsschutz (IFA) entwickelte „Computerunterstützte Erfassung und Langzeitanalyse von Belastungen des Muskelskelettsystems“ (CUELA) als Verfahren angewendet und die Dauerbelastung am Arbeitsplatz ermittelt und zertifiziert. Für die Ermittlung der Daten trug der Test-Mitarbeiter einen speziellen sensorischen Anzug, der sämtliche Bewegungen und somit einwirkende Belastungen auf den Menschen messen konnte. In einem Vergleichstest wurden identische Paletten einerseits auf herkömmliche Art und Weise mit einem Kommissionierfahrzeug und andererseits am ergonomischen Palettierarbeitsplatz kommissioniert.
Praxistauglichkeit eindeutig nachgewiesen
Durch diesen praxisnahen Vergleichstest und anschließende wissenschaftliche Untersuchungen konnte belegt werden, dass die Arbeitsplätze von SSI Schäfer sogar die Anforderungen berufsgenossenschaftlicher Verbände bei weitem übertreffen. So heißt es im offiziellen Gutachten des BGHW: „Bei der manuellen Kommissionierung am Palettierarbeitsplatz nach dem OWAS-Verfahren sind 98 % der eingenommenen Körperhaltungen der Maßnahmeklasse 1 zuzuordnen. Damit ist dieser Anteil als „nicht belastend“ einzustufen. Vor allem durch die deutliche Reduzierung der Oberkörpervorneigungen wird bei der manuellen Kommissionierung am Palettierarbeitsplatz eine Verbesserung der Körperhaltung gegenüber der üblichen Kommissionierung erreicht.“
Ralf Schick, Leiter des Sachgebietes Physische Belastungen im Fachbereich Handel und Warenlogistik der BGHW in Mannheim, ergänzt: „Deutlich belastende sowie deutlich schwer belastende Körperhaltungen kommen bei der manuellen Kommissionierung von SSI Schäfer am Palettierarbeitsplatz nicht mehr vor.“
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