World of Material Handling Trend zum E-Stapler ist unaufhaltsam

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Ende Juni, kurz nach der Stuttgarter Logimat, hatte Europas größter Staplerbauer – Linde Material Handling – endlich wieder Gelegenheit, auf der „World of Material Handling“ (WoMH) in Mannheim seine ganze Leistungsfähigkeit zu demonstrieren. Wir waren Gast der Hausmesse ...

Bevor sich die Kunden und Interessenten der neuen 12XX-Baureihe mit ihr „aufs freie Feld“ des Mannheimer Maimarktgeländes begeben, nutzen viele die Chance, erst einmal am Simulator zu üben.
Bevor sich die Kunden und Interessenten der neuen 12XX-Baureihe mit ihr „aufs freie Feld“ des Mannheimer Maimarktgeländes begeben, nutzen viele die Chance, erst einmal am Simulator zu üben.
(Bild: Maienschein)

Am Ende, als sich der Tross deutschsprachiger Journalisten auf den Nachhauseweg von der WoMH machte, gab's eine Trinkflasche ohne Füllung. In den anderthalb zurückliegenden Tagen bekamen jene jede Menge Neues von Linde Material Handling zu sehen und zu hören und die Flasche spielt dabei eine bedeutende Rolle. Die Aschaffenburger hatten sich nämlich ein Konzept ausgedacht, wie sich anhand einer Trinkflasche ihre intralogistischen Lösungen entlang der gesamten logistischen Kette darstellen lassen.

Ende 2019 hatte man seine neue Baureihe 12XX noch der internen Organisation vorstellen können, aber die breite Öffentlichkeit konnte man anhand der Covid-19-bedingten Absage der Logimat im Frühjahr 2020 nicht mehr erreichen. „Tatsächlich war es das erste Mal auf der Logimat dieses Jahres, dass wir unsere neuen Fahrzeuge der Öffentlichkeit präsentieren konnten. Hier bilden sie den Schwerpunkt in unserem Outdoor-Bereich“, konnte Stefan Prokosch fröhlich verkünden, Senior Vice President Brand Management bei den Aschaffenburgern. Er zeigt sich überrascht davon, wie positiv die neue Lenkung der Geräte an den ersten beiden Tagen der Veranstaltung angenommen wird. Und auch davon, wie stark das Angebot genutzt wird, mit den Fahrzeugen erst einmal auf dem Simulator zu üben, bevor sich die Interessenten dann draußen aufs freie Feld trauen. In Summe sieht Prokosch ein sehr positives Feedback. Er ist seit 2015 Programmmanager und hat in der zurückliegenden Zeit viele Kundeninterviews geführt, um zu verstehen, was die Kunden wirklich brauchen. „Auf Basis dieser Antworten haben wir dann unser Lastenheft geschrieben und das Fahrzeug konsequent danach ausgerichtet“, so Prokosch.

Neues Plattformkonzept aus Aschaffenburg

Aron Literski, der zusammen mit Prokosch den Journalisten Rede und Antwort steht, ist Vice President Sales & Service Steering bei Linde-MH und untermauert das positive Kunden-Feedback mit konkreten Zahlen: Ende 2019 habe man den ersten Verbrenner der neuen Baureihe mit einer Traglast von 2,0 bis 3,5 Tonnen auf den Markt gebracht und inzwischen über 25.000 Mal verkauft. „Im Sommer letzten Jahres ist der klassische E-Stapler, also die X-Baureihe, auf den Markt gekommen. Das ist ein Stapler, der so robust und leistungsfähig ist wie ein Verbrenner. Und auch hier haben wir bereits Verkaufszahlen von über 10.000 Stück erreicht“, so Literski. Ganz neu in der Staplerfamilie sei der H35 bis H50, also ein Verbrenner mit einer Traglast von 3,5 bis 5,0 Tonnen. Er sei jetzt einige Monate auf dem Markt und „weist jetzt schon vierstellige Verkaufszahlen auf“. Gründe dafür sieht Literski in der durchweg hohen Nachfrage allgemein. Auf der anderen Seite gebe es noch wenige relevante Wettbewerber, die Verbrenner auf den Markt brächten. Und als dritten, aus seiner Sicht wichtigsten Grund nennt Literski, dass Linde Material Handling die Messlatte in Bezug auf Ergonomie, Sicherheit, Effizienz und Produktivität mit den Neuen sehr hoch gelegt habe.

Linde Material Handling ist nicht etwa in die Trinkflaschenherstellung eingestiegen, sondern präsentiert beispielhaft anhand einer Trinkflasche seine mannigfaltigen Lösungen entlang der gesamten innerbetrieblichen Supply Chain.
Linde Material Handling ist nicht etwa in die Trinkflaschenherstellung eingestiegen, sondern präsentiert beispielhaft anhand einer Trinkflasche seine mannigfaltigen Lösungen entlang der gesamten innerbetrieblichen Supply Chain.
(Bild: Maienschein)

Das sei unter anderem auch dem neuen Plattformkonzept aus Aschaffenburg geschuldet. „Die Plattform haben wir deswegen entwickelt, um zunächst einmal Customer Value, um Kundenvorteil zu schaffen. Der Trend vom verbrennungsmotorischen Stapler zum elektromotorischen Stapler ist ungebrochen“, sagt Prokosch. Und weiter: „Die Plattform hat auch deswegen Vorteile, weil sie diesen einheitlichen Arbeitsplatz für unsere Kunden bietet: Das ist exakt das gleiche Maß, das ist exakt der gleiche Arbeitsplatz. An der rechten Armlehne ist beim Verbrenner der Start/Stop-Knopf, an der Stelle befindet sich beim E-Stapler ein Not-Aus. Das ist der Unterschied, mehr ist es nicht.“

Erstmals verfügt Linde-MH über eine einheitliche Software, die auf das Fahrzeug aufgespielt wird und die sich lediglich über die Parametrierung zwischen E-Stapler und V-Stapler unterscheidet. Das habe, so Prokosch, auch die Voraussetzung geschaffen, dass man Lösungen wie die Linde Steer Control sowohl beim Verbrenner als auch im E-Stapler einbauen könne. Ein Servicetechniker müsse in Zukunft also viel weniger Teile mit sich herumtragen, wenn er einen Stapler repariert. „Best of both“ bedeute, dass es Linde-MH mit dem „X“ gelungen sei, aus einem V- und einem E-Stapler einen „X“ zu konstruieren, der den verbrennungsmotorischen Stapler wirklich in allen harten Einsätzen ersetzen kann. Prokosch: „Und diese drei Fahrzeuge bauen wir mit deutlich weniger Teilen als früher den E- und V-Stapler. Das versetzt uns auch in die Lage, dass wir in Aschaffenburg die Mix-Montage fahren können: Wild durcheinandergewürfelt verbrennungsmotorische und elektrische Stapler hintereinander.“

Staplergeneration ist „always on“

Weil die Leistung der Arbeitsmaschinen immer wieder auf den Prüfstand müsse, habe man schon vor sieben Jahren zusammen mit dem TÜV Nord den TOP-Test entwickelt, was für „Total Operating Performance“ steht. Am Ende komme es immer darauf an: Wie hoch ist der Preis pro Palette? Wie hoch ist der Verbrauch pro Palette? „In der Umschlagleistung“, so Prokosch, „sind unsere Fahrzeuge, sowohl der Verbrenner als auch der Elektrostapler, dem Wettbewerb überlegen.“ Und das rechtfertige am Ende auch einen höheren Preis.

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Natürlich ist die neue Staplergeneration „always on“: Sie verfügt über ein unter dem Dach verbautes Mobilfunkteil und ist mit WiFi, Bluetooth und GPS für die Zukunft vorbereitet. „Wir kennen heute noch nicht die Herausforderungen unserer Kunden von morgen. Aber wenn wir so ein Fahrzeug digitalisiert haben, dann sind wir morgen in der Lage, es an neue Kundenanforderungen anzupassen“, sagt Prokosch. Natürlich ist da die Digitalisierung nicht weit. Im „Digital Twin“ speichert Linde-MH alle Konfigurationsdaten des Fahrzeugs. Das sind die ganzen Parametrierungsdaten, die gesamte Software – am Ende hat jedes Fahrzeug seine eigene Software. Und hier kommen auch zunehmend die Bewegungsdaten des Staplers ins Spiel, natürlich nur, sofern das rechtlich von Kundenseite aus die Zustimmung erhält.

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