Zarter Optimismus Trotz Juni-Knick sieht es bei der Industrie noch gut aus

Von dpa

Wie die dpa meldet, gab es im Juni zwar leichte Einbrüche, doch liegt das Gesamtergebnis der Industrieproduktion des ersten Halbjahres 2021 im Plusbereich. Hier einige Analysen.

Es geht in Sachen industrieller Produktion noch ganz gut, obwohl es im Juni einen leichten Rückschlag gab. Die Halbjahresbilanz fällt laut einer dpa-Meldung dennoch positiv aus.
Es geht in Sachen industrieller Produktion noch ganz gut, obwohl es im Juni einen leichten Rückschlag gab. Die Halbjahresbilanz fällt laut einer dpa-Meldung dennoch positiv aus.
(Bild: J. Körner)

Das Problem der Materialknappheit und der dadurch resultierenden Lieferengpässe haben die Produktion der deutschen Industrie von Mai auf Juni 2021 um etwa 1,3 Prozent zum Vormonat absinken lassen, resümiert die dpa. Dennoch fällt die Halbjahresbilanz positiv aus, wie Zahlen des Statistischen Bundesamtes beweisen. Die Fertigung im verarbeitenden Gewerbe lag demnach in den vergangenen sechs Monaten um 6,8 Prozent über dem von der Pandemie geprägten Vorjahreszeitraum. Saisonbereinigt lässt sich das Plus nach Angaben der Wiesbadener Statistiker (Stand Freitag, 6. August) auf 6,2 Prozent beziffern.

Verhaltener Optimismus prägt das Bild der Prognosen

Das Minus im Juni war allerdings das dritte Minus zum Vormonat in Folge, gibt man zu bedenken. Denn im Mai fiel der Rückgang mit 0,8 Prozent sogar deutlicher aus, als die zunächst prognostizierten 0,3 Prozent. Analysten glaubten für Juni sogar an eine Erholung der Produktion, merkt dpa an. Zur Erinnerung: Im Vergleich zum Juni 2020 liegt die Industrieproduktion jetzt um 5,1 Prozent höher.

Nach der Seitwärtsbewegung im ersten Quartal ist es nun im zweiten Quartal zu einem Rückgang der Industrieproduktion gekommen, bilanziert das Bundeswirtschaftsministerium. Die Hauptrolle spielten Versorgungsengpässe bei Halbleitern, vor allem die Automobilbranche betreffend, die auch jetzt noch bestünden. Und das Baugewerbe sei von einer Knappheit bei Bauholz ausgebremst worden – ein Umstand, der nach Ansicht des Ministeriums aber bald überwunden sein könnte.

Der Ausblick für die Industriekonjunktur insgesamt bleibe angesichts einer nach wie vor hohen Nachfrage verhalten optimistisch. Und auch die Exportaussichten werden weiterhin positiv eingeschätzt, wie das Ministerium feststellen konnte.

Der Materialfluss muss wieder ins Laufen kommen

Fazit: Die Industrie bekommt auch im Juni ihre „vollen PS nicht auf die Straße“. Die Auftragsbücher sind zwar gut gefüllt, doch die Produktion kann davon nicht in vollem Umfang profitieren, kommentiert VP-Bank-Chefvolkswirt Dr. Thomas Gitzel. Es bestehe aber die Hoffnung, dass sich die Situation zumindest im vierten Quartal 2021 etwas entspannen werde. Das könne aber nur klappen, wenn die Lieferengpässe überwunden würden. Die geschlagene Scharte im Schwert der Industrie könnte dann sogar ausgewetzt werden, meint Gitzel.

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