Kommissionierroboter TU Berlin gewinnt Amazon Picking Challenge

Autor M. A. Benedikt Hofmann

Das Team des Robotics and Biology Laboratory (RBO) der Technischen Universität Berlin hat die Amazon Picking Challenge gewonnen. Für den mit 20.000 Dollar dotierten Preis sollten Roboter konstruiert werden, die insgesamt 27 vorbestimmte Gegenstände erkennen und anschließen aus Regalen entnehmen und in einen Behälter legen mussten.

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Das Team des Robotics and Biology Laboratory (RBO) der Technischen Universität Berlin konnte sich bei der „Amazon Picking Challenge“ in einem Teilnehmerfeld von 25 Wissenschaftsteams aus aller Welt durchsetzen.
Das Team des Robotics and Biology Laboratory (RBO) der Technischen Universität Berlin konnte sich bei der „Amazon Picking Challenge“ in einem Teilnehmerfeld von 25 Wissenschaftsteams aus aller Welt durchsetzen.
(Bild: RBO)

Insgesamt nahmen 25 internationale Wissenschaftsteams, darunter unter anderem das Massachusetts Institute of Technology (MIT), die UC Berkeley und die Georgia Tech, an dem Wettbewerb teil. Das RBO-Team erreichte insgesamt 148 Punkte. Den zweiten Platz belegte das MIT mit 88 Punkten und der dritte Platz ging an das Team Grizzly der Dataspeed, Inc. mit 35 Punkten. „Ich freue mich sehr, dass sich unser Forscherteam auf so überzeugende Weise durchgesetzt hat. Das ist ein toller Erfolg für uns und auch für die TU Berlin als deutsche Wissenschaftseinrichtung“, sagte Prof. Dr. Oliver Brock, der Leiter des Berliner Forschungsteams, gegenüber dem Logistik-Blog von Amazon. „Das Besondere daran war, dass es um einen Einsatz in der realen Umgebung eines Logistikzentrums ging. Das heißt, die Systeme mussten sich einer bestehenden Umgebung anpassen und nicht umgekehrt.“

Ermutigung neue und innovative Wege zu gehen

Der Forscher geht davon aus, dass die Roboter in Zukunft immer häufiger in bereits existierenden Arbeitsumfeldern und nicht mehr in speziell entworfenen Bereichen eingesetzt werden. Mit dem Wettbewerb möchte Amazon nach eigenen Angaben den Know-how-Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft anregen. „Die Intention bei der Picking Challenge war, die Verbindungen zwischen den Robotik-Forschern in der Wissenschaft und in der Industrie zu stärken. Wir interessieren uns für Erfindungen und möchten die Technologen und Techniker der nachfolgenden Generation dazu ermuntern, neue und innovative Wege bei der Integration von Robotik und Automatisierung innerhalb der Fulfillment-Industrie zu beschreiten,“ so Pete Wurman, Chief Technology Officer bei Amazon Robotics.

Mehr Arbeitsstellen trotz Automatisierung?

Das Unternehmen hofft, durch den Einsatz dieser neuen Technologien die Effizienz in der Logistik zu steigern und die Arbeit der Logistikmitarbeiter zu erleichtern. „Unser Ziel ist es, die Bestellungen noch schneller und zuverlässiger an unsere Kunden auszuliefern, als wir es jetzt schon tun. Und wir wollen die Arbeit für unsere Mitarbeiter noch sicherer und bequemer machen”, fügt Wurman an. In den USA setzt Amazon bereits mehr als 15.000 robotergesteuerte Transportsysteme, so genannte „Amazon Robots“, in seiner Logistik ein. Dennoch beteuert das Unternehmen, dass auch die Zahl der Logistikmitarbeiter weiter zunehmen wird. So hat es vor Kurzem die Schaffung von mehr als 6000 neuen Vollzeitstellen in seinen Logistikzentren in den USA angekündigt.

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