Paketsingulation Undefinierte Entladungen sorgen für mehr Durchsatz

Autor / Redakteur: Guido Vaupel / Dipl.-Betriebswirt (FH) Bernd Maienschein

Wachsende Paketvolumen, Next-Day-Zustellung und exponentielles Wachstum im E-Commerce führen zu hohem Wettbewerbsdruck am Paketmarkt. Das Transnorm Singulation Concept (TSC) ist eine smarte Lösung zur Steigerung der Automatisierung, die die Bearbeitung von undefinierten 3D-Entladungen ermöglicht und gleichzeitig die Komplexität des Entladungsprozesses reduziert.

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TSC ermöglicht die effiziente Bearbeitung von undefinierten 3D-Entladungen.
TSC ermöglicht die effiziente Bearbeitung von undefinierten 3D-Entladungen.
(Bild: Transnorm)

Es ist vor allem der boomende Onlinehandel, der die Paketzahlen weltweit immer weiter nach oben treibt. Bei einem weltweiten Umsatz von mittlerweile über 200 Mrd. US-Dollar pro Jahr stehen auch die Zeichen hierzulande weiter deutlich auf Wachstum. So wurden laut einer aktuellen KEP-Studie in Deutschland im Jahr 2017 erstmals 3,3 Mrd. Sendungen verarbeitet und damit 6,1 % mehr als im Jahr davor. Seit der Jahrtausendwende hat sich das Sendungsvolumen somit nahezu verdoppelt. Und es wird in den kommenden Jahren noch weiterwachsen, für das Jahr 2022 werden rund 4,3 Mrd. Sendungen erwartet.

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Die Paketdienstleister streben daher unter anderem optimierte sowie effiziente Abläufe und eine verstärkte Automatisierung in ihren Distributionszentren an. Die schnelle Entladung und Sortierung der Paketmassen über den gesamten Zustellprozess hinweg ist eine der entscheidenden Stellschrauben, um die Verweildauer der Pakete im Hub zu verkürzen. Eine der großen Herausforderungen dabei ist bislang die Entladung der ankommenden Lkw und Transporter und die Paketzufuhr auf die Teleskopauslegerförderer, die immer noch per Hand und somit Stück für Stück erfolgte. Das kostet Zeit und bindet wertvolle Arbeitskräfte, die in Zeiten des Personalmangels an anderer Stelle dringender gebraucht werden. Hier wäre es doch praktisch, alles auf einmal entladen und dem Hochleistungssortierer zuführen zu können und damit eine sogenannte „undefinierte Entladung“ vorzunehmen. Was einfach klingt, scheiterte bisher an einer effizienten Möglichkeit zur Singulation eines immer breiter werdenden Paketspektrums.

Singulation Concept ermöglicht undefinierte Entladungen

Das Transnorm Singulation Concept (TSC) zur Vereinzelung von Paketen entstand aufgrund dieser fehlenden Effizienz beim manuellen, stückweisen Entladen großer Paketmengen. TSC ermöglicht die zeitsparende 3D-Entladung (hintereinander, nebeneinander, übereinander) von Paketen und die automatisierte Singulation der so entstandenen Pakethaufen hin zu einem kontinuierlich vereinzelten Paketstrom, der die volle Kapazität der eingesetzten Hochleistungssorter ausschöpfen kann. Die Singulationsrate ist dabei mit 98 % sehr hoch.

Die übereinander- oder nebeneinanderliegenden Pakete werden mittels eines Wasserfallprinzips zunächst auseinandergezogen und dann in einen Paketstrom überführt und ausgerichtet. Anschließend werden über Taktbänder die für die Identifikation notwendigen Lücken gezogen, bevor die Pakete mit hoher Geschwindigkeit dem Sorter zugeführt werden. Alle eingesetzten Module sind skalierbar und standardisiert und es ist keine komplexe Software zur Steuerung erforderlich.

TSC lässt sich zudem durch die Funktionen Entladen, Linien aufteilen und zusammenführen, Ausrichten, Vereinzeln und Beladen ergänzen. Hierbei sind sogar verschiedene Layouts möglich, entsprechend den räumlichen Gegebenheiten. An die Stelle von zeit- und arbeitsintensiven manuellen Prozessen, die für größere Post- und Paketdienstleister immer ungeeigneter erscheinen, tritt somit eine Lösung aus smart miteinander kombinierten Standardmodulen, die eine stärkere Automatisierung ermöglicht und in der Praxis einen echten Produktivitäts- und Effizienzsprung bedeutet.

TSC steigert Paketumschlag

Die Deutsche Post DHL Group stand ebenfalls vor der Herausforderung, das stark gewachsene Paketvolumen zu bewältigen, um den Kundenerwartungen sowie den eigenen ehrgeizigen Infrastrukturzielen gerecht zu werden. Gar nicht so einfach, wenn neben dem Volumen auch die Vielfalt der Sendungen zugenommen hat – ein Beispiel sind die sogenannten „ePackets“ aus Fernost, die sich zunehmend am hiesigen Paketmarkt tummeln. Gemeinsam mit Transnorm wurde daher TSC entwickelt, um die Effizienz bei undefinierten Entladungen zu steigern und ein hohes Paketspektrum abzudecken, zu dem neben den „ePackets“ auch Briefumschläge gehören.

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In einem der neuen Paketzentren der Deutsche Post DHL Group wurden auf rund 37.000 m² Hallenfläche über 6 km Sortier- und Förderstrecken mit mehr als 400 Sortierendstellen eingebaut, an denen Mitarbeiter die Pakete weiterverladen. Alleine für die Tragkonstruktion der Anlagentechnik wurden über 2000 t Stahl benötigt – das entspricht einem Drittel der Stahlmenge, die für den Bau des Eiffelturms in Paris verwendet wurde. Mit dieser hochmodernen Sortieranlage wird mithilfe von TSC eine neue und bislang nicht mögliche Kapazität erreicht – bis zu 50.000 Sendungen pro Stunde.

Die Variante der Zukunft

Das Transnorm Singulation Concept bedeutet für Paketdienstleister, mit einer einfach steuerbaren und wartungs- und damit auch TCO-freundlichen Lösung undefinierte 3D-Entladungen bei einer sehr hohen Singulationsrate vornehmen zu können und so den Paketdurchsatz drastisch zu steigern. Im Zusammenspiel mit weiteren effizienten Lösungen wie modernen Teleskopförderern wird hierbei nicht nur die Kapazität, sondern auch die Einsatzflexibilität gesteigert, indem sowohl Lkw als auch Transporter und Container schnell entladen und für die nächste Aufgabe eingesetzt werden können. Dies kann ein entscheidender Baustein für ein effizientes, zukunftsweisendes Gesamtkonzept auf dem Weg zu mehr Produktivität und Leistungsstärke sein. ■

* Guido Vaupel ist Leiter Marketing bei der Transnorm System GmbH in 31177 Harsum, Tel. (0 51 27) 40 20, info@transnorm.de

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