KEP-Dienst US-Medien: UPS könnte kleinere Logistiker übernehmen

Redakteur: Robert Weber

Nach der gescheiterten Übernahme des niederländischen Konkurrenten TNT könnte der KEP-Dienst UPS nach Informationen des Wirtschaftsdienstes Bloomberg zukünftig wohl kleinere Unternehmen im europäischen KEP- und Logistikmarkt kaufen und aus eigener Kraft wachsen. Offizielle Aussagen existieren dazu allerdings nicht.

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(Bild: UPS)

Brancheninsider verwiesen im Gespräch mit MM Logistik darauf, dass UPS sicherlich bis zum 31. Januar 2013 keine Aussagen zu möglichen anderen Übernahmen mache werde, da sich das Unternehmen in der sogenannten „quiet period“ (Handelssperrzeit) befände. Bloomberg zitiert sein Wissen aus gut informierten Quellen, die mit dem Vorgang vertraut seien. Analysten sind da forscher. „Sie werden wahrscheinlich Ausschau nach kleineren Übernahmen als Ergänzung halten oder versuchen, aus eigener Stärke in Europa zu wachsen“, erklärte Helane Becker, Analyst bei Dahlman Rose & Co. in New York gegenüber Bloomberg.

Hintergrund des Logistikgeschäfts

Der amerikanische KEP-Dienst UPS erwartet, dass die Europäische Kommission die Übernahme des niederländischen Wettbewerbers TNT untersagt. Die Behörde bereite eine Ablehnung der Übernahme vor, heißt es in einer Pressemitteilung von UPS.

„Wir sind außerordentlich enttäuscht über die Entscheidung der EU-Kommission. Wir hatten erhebliche und handfeste Ausgleichsangebote gemacht, um die Bedenken der Kommission zu zerstreuen“, zitiert UPS seinen CEO Scott Davies in der Medienmitteilung. UPS hatte über 5 Mrd. Euro für TNT geboten. UPS schreibt weiter, man werde dem Konkurrenten im Fall der Fälle eine Entschädigung von 200 Mio. Euro zahlen.

Auch Fedex hatte Interesse

UPS wollte 9,50 Euro pro Aktie von TNT Express zahlen. Die Amerikaner umwarben die Niederländer schon länger. Zwei vorherige Angebote ließen TNT aber kalt. Die beiden Unternehmen wollten durch das Zusammengehen rund 500 Mio. Euro im Jahr sparen, heißt es. Auch Fedex soll an TNT interessiert gewesen sein, schrieb in der Vergangenheit die „Deutsche Presse Agentur“.

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