E-Commerce Wenig Flexibilität im Onlinehandel
Das Online-Vergleichsportal Idealo hat untersucht, auf welche Versanddienstleister seine Top-100-Partnershops setzen und welche zusätzlichen Services sie anbieten.
Anbieter zum Thema

Dabei zeigte sich, dass DHL bei der Wahl des Versandpartners der klare Favorit ist. 70 der untersuchten 100 Onlineshops setzen auf den Paketdienst der Deutschen Post. Die Otto-Gruppe, zu der unter anderem Schwabe, My Toys und Baur gehören, setzt komplett auf das eigene Tochterunternehmen Hermes. Insgesamt arbeiten elf der geprüften Onlineshops mit diesem Dienstleister zusammen. Ähnlich häufig setzen die Onlineshops auf DPD und UPS. Nur zehn von 100 Onlineshops erlauben ihren Kunden, aus den angebotenen Versanddienstleistern frei zu wählen. Dass Kunden offenbar bereit sind für die Wahl ihres favorisierten Paketzustellers zu bezahlen, zeigen Idealo zufolge aufpreispflichtige Angebote einiger Anbieter: Für eine Gebühr von bis zu zwei Euro versenden sie auf Wunsch per DHL.
Ein Drittel bietet Expressversand
Einen kostenpflichtige Expressversand, der eine Zustellung am Folgetag garantiert, bieten nur 31 Shops an. Ein Grund könnte Idealo zufolge sein, dass Onlinebestellungen heutzutage oft schon am Bestelltag versendet werden und meist am nächsten oder übernächsten Tag den Käufer erreichen. Deshalb verzichten Onlineshops auf den für beide Seiten kostenintensiven Service, so das Unternehmen. Auch die Same Day Delivery ist weiterhin ein Nischenprodukt. Bislang bieten fünf der 100 untersuchten Onlineshops diese Versandart an. Der Aufpreis für die Lieferung am selben Tag schlägt mit sechs bis 15 Euro zu Buche. Die bundesweite Zustellung am Bestelltag ist bei keinem der Onlineshops möglich.
Wenige Alternativen bei der Zustellung
Die Möglichkeit eine alternative Lieferadresse zu nutzen, bieten alle untersuchten Portale an. Wird die Sendung von DHL transportiert, ist generell auch eine Zustellung an eine Packstation möglich. Hierfür müssen die Angaben der gewünschten Packstation im Adressformular eingetragen werden. Nur 36 der Onlineshops helfen ihren Kunden dabei und passen die Eingabemaske entsprechend an oder ermöglichen sogar eine direkte Auswahl der favorisierten Packstation. Immerhin entscheiden sich laut einer Umfrage von Statista rund 18 % für den Versand direkt an eine solche Station. Mit dem Ausbau der Packstationen ergibt sich hier laut Idealo ein großes Potenzial für Onlineshops. Dennoch erlauben lediglich neun der 100 Händler einen Versand direkt an einen Paketshop oder an eine Postfiliale. Wenige der Onlineshops bieten über die Standardleistungen hinaus zusätzliche Lieferservices. Bei zwei der untersuchten Unternehmen können Verbraucher den Versandzeitpunkt selbst wählen beziehungsweise eine Versandsperre verhängen. Eine weitere Möglichkeit, den Lieferzeitpunkt zu bestimmen, ist die Auswahl eines Stundenfensters. Diesen Service bieten aber ausschließlich Onlineshops mit einer Same Day Delivery.
Trend zu Selbstabholung
Der Trend geht hin zu stationären Niederlassungen von Onlineshops. So können Händler die Vorzüge des E-Commerce mit dem direkten Kundenkontakt des klassischen Einzelhandels verbinden, so Idealo. Ein maßgeblicher Treiber für diese Entwicklung ist die Click & Collect-Strategie – die Onlinebestellung mit einer Selbstabholung durch den Käufer kombiniert. Je nach Geschäftsmodell wird die Ware aus dem Bestand vor Ort zur Abholung vorbereitet oder mittels Versandpartner an die Filiale vor Ort geschickt – entweder separat oder im Zuge der ohnehin stattfindenden Warenlieferung. 41 % der untersuchten Onlineshops bieten die Selbstabholung an. Und zwar als alternative Zustellart innerhalb des Bestellprozesses. Zwei Shops sprechen auf ihrer Webseite zwar von einer Abholung im Ladengeschäft, lassen aber eine entsprechende Auswahloption vermissen.
Die komplette Trendstudie finden Sie hier.
(ID:43095178)