Verpackungstechnik Wie sich aus Getränkekartons nachhaltige Versandboxen machen lassen
Studenten des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) haben einen Prozess entwickelt, durch den bislang kaum rezyklierbare Kunststoffe aus Lebensmittelverpackungen zu mehrfach nutzbaren Versandkisten verarbeitet werden können.
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Gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit fällt er wieder gehäuft an: Abfall von den Umverpackungen der Geschenke. Und auch Lebensmittel bleiben dank ausgeklügelter Verpackungen lange frisch. Meistens sind diese Hüllen, die das Aroma erhalten und das Produkt schützen sollen, aus verschiedenen Kunststoffen hergestellt, die sich nach ihrem Einsatz nur mit hohem Aufwand oder gar nicht wieder voneinander trennen lassen, weil die einzelnen Schichten von Kunststoffklebern zusammengehalten werden.
Unsere Idee ist es, ein Verfahren zu verwenden, bei dem Lösungsmittel den Kleber zwischen den Folien herauslösen, um sie sortenrein zu trennen.
Paul Neugebauer, Master-Student in Chemieingenieurwesen und Verfahrenstechnik am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), und vier weitere Nachwuchsingenieure aus dem selben Semester haben jetzt einen Recyclingprozess entwickelt, der reine Kunststoffe aus sogenannten Multilayer-Verpackungen gewinnt. Die Studenten nennen ihre nachhaltige, faltbare Mehrweg-Versandkiste, die aus den Altkunststoffen hergestellt wird, Recycled Polymer Packaging Karlsruhe („RepoPaK“).
„RepoPaK“ mag auch Drohnen
Die Studenten haben beim bundesweiten „chemPLANT“-Wettbewerb der kreativen jungen Verfahrensingenieure (kjVI) in der Gesellschaft Verfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) überzeugt. Es sollte ein nachhaltiges Konzept für das Recycling hin zu einem höherwertigen Produkt als das Ausgangsmaterial entwickelt werden – Upcycling statt Downcycling also; der Mix im Haushaltsabfall einer typischen Großstadt war der Ausgangspunkt. Verpackungen aus Kunststoffen gehören zu den Leichtverpackungen, die laut Statistischem Bundesamt mit 32 Kilogramm pro Person 2019 den größten Anteil am eingesammelten Verpackungsmüll der privaten Haushalte ausgemacht haben.
„Mit dem zweiten Teil unseres Ansatzes blicken wir in die Zukunft, denn das ,RepoPaK‘ lässt sich mit Drohnen transportieren, ist wasserfest und durch seine Wabenstruktur stabil und leicht. Somit ist es im Vergleich zum heute üblichen Pappkarton für den voll automatisierten Versand der Zukunft ideal geeignet“, sagt Philipp Beeskow vom Team „RepoPaK“.
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