Distributionszentrum Wochenendentscheidung – Metro stoppt Logistikprojekt
Der Handelskonzern Metro trennt sich von der Idee, in Eppstein ein Logistikzentrum für Frischwaren zu bauen. Die Düsseldorfer wollten rund 700 Arbeitsplätze schaffen und circa 30 Mio. Euro in der Region investieren. Die Lokalpresse berichtet, dass Verzögerungen beim Bebauungsplan wohl das Projekt gekippt hätten. Ein Metro-Sprecher bestätigte das MM Logistik.
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Ursprünglich wollte Metro aus dem Logistikzentrum die Vertriebslinien Metro Cash & Carry und Real im Süden und Südwesten Deutschlands mit Obst und Gemüse versorgen, hieß es noch vor einem Jahr in einer offiziellen Stellungnahme der Gemeinde. Dafür hatte sich der Konzern ein 170.000 m² großes Grundstück gesichert. Metro habe mit dem Flächenbesitzer und Projektentwickler einen Vertrag gehabt mit dem 28. Februar 2013 als möglichen Kündigungstermin.
Am Wochenende habe der Metro-Konzernvorstand das Projekt dann gekippt, schreibt die „Rheinpfalz“. „Wir brauchen Planungssicherheit“, erklärte ein Metro-Sprecher gegenüber MM Logistik. Man habe bis Ende 2012 mit einem Bebauungsplan gerechnet, heißt es in Düsseldorf.
Unerfreulicher Tag für die Lokalpolitik und Metro
Die Metro-Planungen stießen nicht nur auf Begeisterung in der Region. Anliegerkommunen rechneten mit zunehmendem Lkw-Verkehr. Möglicherweise habe Metro auch mit einem Gerichtsstreit gerechnet, schreibt die „Rheinpfalz“ nach der Pressekonferenz mit dem Bürgermeister der Gemeinde Frankenthal, Theo Wieder. Ähnliches erfuhr diese Redaktion aus der Metro-Konzernzentrale. Der Bürgermeister zeigte sich enttäuscht von der Entscheidung. Es sei einer der „unerfreulichsten“ Tage seiner Amtszeit, wird der Politiker in der Tageszeitung zitiert.
Metro sucht jetzt nach einer Alternative. „Wir brauchen dieses Logistikzentrum für unsere Märkte“, unterstrich ein Pressesprecher im Telefoninterview. Man sei sowohl offen für einen Dienstleister als auch für eine eigene Lösung. Sprich: Der Bau eines Logistikzentrums in der Region ist noch nicht vom Tisch. Allerdings könnte das neue Lager „geringfügig“ kleiner ausfallen, erklärte der Sprecher.
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