Drohneneinsatz ZF bekommt Genehmigung für Automatikdrohne

Als erstes Unternehmen in Deutschland hat ZF die behördliche Genehmigung für automatisierte Drohnenflüge auf einem Werksgelände erhalten. Seit kurzem fliegt ein Drohnen-Prototyp Ersatzteile wie Sensoren oder Steuerkarten vom Zentrallager zu dezentralen Werkstätten.

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Diese automatisierte Lieferdrohne über den Dächern der Werkshallen des ZF-Werks 2 in Friedrichshafen bringt ein dringend benötigtes Ersatzteil per Luft zur Instandhaltungswerkstatt.
Diese automatisierte Lieferdrohne über den Dächern der Werkshallen des ZF-Werks 2 in Friedrichshafen bringt ein dringend benötigtes Ersatzteil per Luft zur Instandhaltungswerkstatt.
(Bild: ZF)

Nach Abschluss der Testflüge soll der Werksverkehr bei ZF entlastet und viel Zeit auf den bis zu 1 km langen Wegen und Anlieferorten – oftmals in oberen Gebäudeetagen – gespart werden. Langfristig sei ein Einsatz außerhalb des Werksgeländes denkbar, etwa zur leichteren Paketzustellung in schwierig zugänglichen Wohngebieten.

Über den Dächern von ZF

Mit ihren sechs Motoren kann die Drohne bis zu 5 kg Gewicht in der Luft transportieren. Nach Abzug für Greifer und Transportbox bleiben immerhin noch 3 kg reine Nutzlast übrig – das reicht für die weitaus meisten Ersatzteil- und Werkzeugtransporte auf dem Betriebsgelände. Sicherheit wird bei ZF groß geschrieben: Der 30 km/h schnelle Hexacopter fliegt überwiegend über die Dächer der Werkhallen und kreuzt Fahr- und Gehwege nur, wo es sich nicht vermeiden lässt.

Bis zu 3 kg Nutzlast, 30 km/h schnell: Die Akkus der ZF-Drohne genügen für etwa 30 bis 40 min in der Luft.
Bis zu 3 kg Nutzlast, 30 km/h schnell: Die Akkus der ZF-Drohne genügen für etwa 30 bis 40 min in der Luft.
(Bild: ZF)

Außerdem ist der für etwa 30 bis 40 min elektrischen Flugbetrieb reichende Akku ebenso redundant ausgelegt wie die Propeller und Motoren, heißt es – die Drohne bleibe also auch bei Ausfall eines Motors manövrierfähig.

Position muss präzise bestimmbar sein

„Noch sind einige Anpassungen für einen störungsfreien Flug nötig, bevor unsere Lieferdrohne fest in die Logistikprozesskette eingebunden werden kann“, sagt Matthias Haberstroh, Leiter des Supply Chain Management der Division Nutzfahrzeugtechnik von ZF. „Das Transportsystem wurde von unserem Lieferanten ausgiebig getestet – und doch mussten wir vor Ort in Friedrichshafen etliche Sensoren für die Navigation ausprobieren, die auch zwischen den Werkhallen eine präzise Ortsbestimmung sicherstellen.“

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