Nachwuchsförderung Zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen

Von Markus Sigmund

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Was tun gegen den Fachkräftemangel? Vielen Logistikunternehmen fällt es nach wie vor schwer, qualifizierte neue Mitarbeiter zu finden. Zudem erschweren derzeit Abstands- und Hygieneregeln eigene Aus- und Weiterbildungsaktivitäten. Immer häufiger kommen daher Angebote zur kontaktlosen Schulung wie E-Learning-Programme zum Einsatz – und werden sogar als Rekrutierungsinstrument genutzt.

Aktion für Quereinsteiger spricht Kandidaten gezielt an
Aktion für Quereinsteiger spricht Kandidaten gezielt an
(Bild: INN-ovativ)

Mit der Aus- und Weiterbildung in Unternehmen ist das so eine Sache. In der Theorie hat die Mitarbeiterqualifikation einen herausragenden Stellenwert. Schließlich trägt sie wesentlich zum Unternehmenserfolg bei. Doch die Praxis sieht in vielen Fällen anders aus. „Kaum einer steht morgens auf und sagt: Juhu, heute habe ich Arbeitsschutzunterweisung. Wenn dann noch Abstands- und Hygieneregeln dazukommen, ist es mit der Motivation von allen Beteiligten oft nicht weit her“, erklärt Andreas Rinnhofer, Geschäftsführer der INN-ovativ KG. Das Unternehmen aus dem bayerischen Kiefersfelden im Inntal hat sich auf die Entwicklung von E-Learning-Programmen für die Logistikbranche spezialisiert. Auf der Plattform Spedifort stehen Nutzern mehr als 100 unterschiedliche Kurse zur Verfügung. Auch eigene Programme können Unternehmen seit Kurzem an die Lösung anbinden und so eine einheitliche Lernumgebung für ihre Mitarbeiter schaffen.

Die Trumpfkarte ist das zeitlich ungebundene E-Learning

Zu den Vorteilen von E-Learning-Programmen zählt, dass sie zeit- und ortsunabhängig durchgeführt werden können. Anders als bei Präsenzschulungen muss kein bestimmter Termin eingehalten werden, sondern jeder Mitarbeiter kann flexibel entscheiden, wann er einen Kurs absolvieren möchte. Auf diese Weise lassen sich zum Beispiel auch Pausen produktiv nutzen, die entstehen, weil auf den nächsten Auftrag gewartet werden muss. Die einzige Voraussetzung ist das Vorhandensein eines internetfähigen Geräts. Der Lernfortschritt wird nach Absolvierung eines Kurses ermittelt. Damit kommen Unternehmen auch ihrer gesetzlichen Verpflichtung im Hinblick auf Schulungen und Unterweisungen nach.

Thema Endgeräte: Alle Inhaber eines Bildungsgutscheins können die Spedifort-Kurse ab sofort auf einem geschenkten iPad kostenfrei nutzen.
Thema Endgeräte: Alle Inhaber eines Bildungsgutscheins können die Spedifort-Kurse ab sofort auf einem geschenkten iPad kostenfrei nutzen.
(Bild: INN-ovativ)

Trotz dieser Vorteile sieht INN-ovativ-Geschäftsführer Rinnhofer E-Learning-Programme nicht als Ersatz, sondern lediglich als Ergänzung zu Präsenzschulungen. „In bestimmten Fällen ist der persönliche Austausch und Kontakt nach wie vor wichtig. In anderen Fällen, wo es etwa lediglich um die Aneignung von Wissen geht, bietet sich dagegen eine digitale Lösung an.“

Kontaktlose Lernform hat an Attraktivität gewonnen

Zusätzliche Attraktivität entfaltet E-Learning derzeit, weil es kontaktlos durchgeführt werden kann. Viele Mitarbeiter empfinden es angesichts von Abstands- und Hygieneregeln als einfacher und angenehmer, ihre Schulungen digital absolvieren zu können. Davon profitieren Anbieter wie INN-ovativ. Das Unternehmen konnte im vergangenen Jahr die Zahl der aktiven Nutzer von 7.000 auf über 13.000 steigern und damit nahezu verdoppeln. Mittlerweile wurde sogar die 20.000er-Marke geknackt. Es ist aber nicht allein der wirtschaftliche Erfolg, der Rinnhofer antreibt. Ihn beschäftigt auch das Problem des Fachkräftemangels in der Branche. „Logistikberufe sind Berufe mit Zukunft. Davon sind wir überzeugt – und davon wollen wir auch andere überzeugen“, sagt er.

Die Gründe für den Fachkräftemangel sind vielfältig. Meist werden unattraktive Arbeitszeiten, eine schlechte Bezahlung oder eine fehlende Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln dafür verantwortlich gemacht. Angesichts der gegenwärtigen Krise ergeben sich für Logistikunternehmen aber auch neue Chancen. Denn während sich der Warenverkehr in vielen Fällen sogar positiv entwickelt hat, mussten andere Dienstleistungsbranchen harte Einschnitte hinnehmen.

Quereinsteigerpaket: Spedifort-E-Learning-Programme sind nach der Akkreditierungs- und Zulassungsverordnung Arbeitsförderung (AZAV) zertifiziert.
Quereinsteigerpaket: Spedifort-E-Learning-Programme sind nach der Akkreditierungs- und Zulassungsverordnung Arbeitsförderung (AZAV) zertifiziert.
(Bild: INN-ovativ)

Vor allem im Tourismus- und Gastronomiegewerbe wurden in den vergangenen Monaten zahlreiche Stellen abgebaut. Viele der dort vormals Beschäftigten sind auch für eine Tätigkeit bei Logistikunternehmen geeignet, da sie über eine hohe Dienstleistungsorientierung verfügen und die Arbeit an Wochenenden oder Feiertagen bereits kennen.

Aktion für Quereinsteiger spricht Kandidaten gezielt an

INN-ovativ-Geschäftsführer Rinnhofer sieht insbesondere in der gezielten Ansprache von Quereinsteigern eine Möglichkeit, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Daher entschied er sich zu einer besonderen Aktion.

Zum einen ließ Rinnhofer seine Spedifort-E-Learning-Programme nach der Akkreditierungs- und Zulassungsverordnung Arbeitsförderung (AZAV) zertifizieren. Damit können Inhaber eines Bildungsgutscheins die Kurse kostenfrei nutzen. Zum anderen stellt er allen, die davon Gebrauch machen, ein iPad von Apple gratis zur Verfügung. Und schließlich garantiert INN-ovativ Arbeitssuchenden, die ein Kursangebot erfolgreich abgeschlossen und sich bei einem Partnerunternehmen beworben haben, eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch.

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Zu den Firmen, die sich an der Aktion beteiligen, zählen die BTK Befrachtungs- und Transportkontor GmbH, die Grieshaber Logistik GmbH und die Transport-Standorte der Schnellecke-Gruppe. Für Arnold Zimmermann, Leiter Marketing und Managementsysteme bei der Grieshaber Logistik GmbH, stellt die Teilnahme eine Möglichkeit dar, um die Außenwahrnehmung zu verbessern.

„Die Nutzung digitaler Lösungen ist ein Ausdruck von Modernität. Durch den Einsatz von Programmen wie Spedifort können wir für ein positives Bild unseres Unternehmens, aber auch der Branche insgesamt sorgen“, erläutert er. Ähnlich sieht es Mandy Beck, Head of Opex & Procurement Transport bei der Schnellecke Transportlogistik GmbH. „Der Grad der Digitalisierung ist bei Logistikunternehmen bereits sehr hoch und dennoch wird die Branche als wenig fortschrittlich wahrgenommen. Daran wollen wir etwas ändern“, erklärt sie. ■

* Markus Sigmund arbeitet als Autor und Berater für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in 14467 Potsdam, Tel. +49 331 81707435, presse@markus-sigmund.de

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