Verpackungstechnik

Palettenprüfung auf Biegen und Brechen

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Es verwundert nicht, dass sich bereits das Pflichtenheft marktüblicher Palettenprüfanlagen entsprechend umfangreich liest. So muss die Anlage hervorstehende Nägel erkennen und eindrücken, die Palette von anhaftenden Schmutzpartikeln reinigen und die Festigkeitseigenschaften der Boden- und Deckbretter prüfen. Gleichzeitig muss die Ebenheit der Deckbretter festgestellt und eine Freiraumkontrolle in Längsrichtung der Bretter durchgeführt werden. Es muss überprüft werden, ob alle neun Holzklötze vorhanden sind, und schließlich müssen die Randzonen des Bodenmittelbretts und der Mittelbretter kontrolliert werden. So weit die Prüfkriterien, die den allgemeinen Stand der Technik berücksichtigen.

Auch Breite, Länge und Winkel der Klötze werden ernannt

Das Einzigartige der neu entwickelten AMI-Prüfanlage ist, dass sie das marktübliche Pflichtenheft erheblich erweitert. Die Anlage kann zusätzlich auch Breite, Länge und Winkel der Klötze prüfen und erkennen. Dank moderner Sensorik und Lasertechnik kann sie so sehen, ob ein Bruch oder ein Fehlen einzelner Klötze vorliegt. Zusätzlich kann, wenn gewünscht, eine Verdrehung der Klötze erkannt und ausgewertet werden. Sollten beispielsweise Kunststoffpaletten in den Automaten einlaufen, kann eine zusätzliche Erkennung mit Aussortierung eingebracht werden.

Im laufenden Tagesgeschäft mit Dreischichtbetrieb können im Durchlaufverfahren 360 Palettenprüfungen pro Stunde durchgeführt werden. Dabei sind die Prüfkriterien individuell auf jeden Kunden einstellbar. Die neue Anlage führt also Prüfarbeiten aus, die vorher weder maschinell noch manuell realisiert werden konnten. Dabei ersetzt die neue Anlage keine bestehenden Arbeitsplätze. Vor der Integration der erweiterten AMI-Palettenprüfanlage waren bei Krombacher einfachere Systeme im Einsatz, welche die Paletten lediglich auf eine oberflächliche Stabilität hin überprüften.

AMI-Fördertechniken und Palettenprüfanlage garantieren penibel abgestimmten Betriebsablauf.

In der Krombacher-Abfüllanlage im Littfetal, die Ende 2002 mit einem Kostenaufwand von rund 30 Mio. Euro in Angriff genommen wurde, waren vor der Installation der neuen Palettenprüfanlage bereits mehrere AMI-Fördertechniken im Einsatz. Zusammen mit der neuen Palettenprüfanlage garantieren sie einen penibel aufeinander abgestimmten Betriebsablauf.

An fünf Tagen in der Woche laufen in der Stunde bis zu 360 Paletten über die Rollenförderer an die Prüfstation. Mit dem Passieren einer Lichtschranke startet der Prüfprozess auf dem definierten Weg. Als Erstes wird die Palette gesäubert, Fremdstoffe wie Glasscherben oder grober Schmutz abgebürstet. Anschließend schaltet sich die Nagelwalze ein und drückt hervorstehende Nägel in die Bretter zurück, so dass die Palettenoberfläche eben wird und sich später nichts verfangen oder verkanten kann. Der Druck der Nagelwalze ist individuell regulierbar.

Es folgt die Kontrolle der Freiräume für die Gabelzinken. Das ist wichtig, damit später Flurförderzeuge oder Hubwagen die Palette aufnehmen können und die Palette nicht auf der Palettenbahn durch herausstehende Klötze hängen bleibt. Stellt das System hier einen Fehler beziehungsweise eine Abweichung fest, wird der Vorgang abgebrochen und die Palette wird ausgesondert.

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