Automobillogistik

Gewerkschaft treibt Logistiker in die Defensive

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Beide Seiten erklärten als weiteres Ziel, in den kommenden Monaten einen Tarifvertrag zu erarbeiten, der perspektivisch in ein weitergehendes Tarifmodell einmündet.“ Sieg auf ganzer Linie. Die Metaller haben sich durchgesetzt.

Die Autobauer und Verbandsmanager schweigen, nur BMW liefert Antworten

Der zweite spektakuläre Fall innerhalb weniger Wochen. Das sorgt für Unruhe bei den Logistikdienstleistern. Gegenüber MM Logistik wollte sich allerdings kein Unternehmen äußern. Bloß nicht auffallen, scheint die Devise einiger zu sein. Doch die Arbeitgeber, die Logistikdienstleister, sind nur eine Seite der Medaille.

Höhere Löhne und damit Kosten bei den Dienstleistern, könnten auch bei den Kunden, den Autobauern, Mehraufwendungen verursachen. Opel und Daimler nehmen grundsätzlich keine Stellung zu Tarifverhandlungen anderer Branchen. Man bekommt den Eindruck, die OEM würde das alles nichts angehen. Volkswagen verweist in einem Telefongespräch auf den Verband der Deutschen Automobilindustrie.

Auch hier gibt man sich zugeknöpft. Man sei kein Arbeitgeberverband, heißt es lapidar. Selbst auf Fragen nach den Auswirkungen möglicher Preiserhöhungen auf die Mitgliedsunternehmen will man keine Antworten geben. Ausnahme BMW. Man will zwar nicht die Strategie der IG Metall bewerten, das Unternehmen hält „aber grundsätzlich das Eindringen mit einem Branchentarifvertrag in eine andere Branche nicht für sinnvoll“.

Wie viele Dienstleister der Münchener betroffen sind, bleibt unklar. Das könne man pauschal nicht sagen, da unklar sei, ab welchem Automobilanteil ein Logistikdienstleister als einer in der Automobilindustrie gelte, heißt es.

Können Logistikdienstleister höhere Kosten weitergeben?

Man arbeite auch mit Logistikdienstleistern zusammen, die auch große Kunden aus anderen Branchen hätten, so BMW. Auf die Frage, ob die Logistikdienstleister ihre möglicherweise höheren Kosten weitergeben können, antworten die Bayern: „Lohnkosten fließen natürlich in die Kalkulation eines Dienstleistungspreises ein, somit haben Veränderungen der Lohnkosten in der Regel auch einen Einfluss auf den Preis. Logistikdienstleister, die nur einen geringen Anteil ihrer Kunden in der Automobilindustrie haben, hätten dadurch vermutlich einen Wettbewerbsvorteil gegenüber auf Automotive spezialisierte Logistikdienstleister. Ganz zu schweigen von den Wettbewerbsvorteilen ausländischer Dienstleister.“

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