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Die Experten bei TGW haben sich unter anderem mit den Bereichen System- und Geräteintelligenz auseinandergesetzt. Wichtig dabei ist Große zufolge nicht nur die Betrachtung einer einzelnen Achse oder eines RBGs, sondern auch des RBG-Verbundes. Das „Wie“ des richtigen Einsatzes der Technik wird immer wichtiger und birgt dabei noch viel Potenzial. Aus all diesem Handeln können dann wiederum neue Lösungen, Techniken und Produkte abgeleitet werden, die in Zukunft noch energieeffizienter bei gleichzeitig gesteigerter Leistung sind.
Darin sind sich alle drei Hersteller einig: Weitere Effizenzpotenziale lassen sich vor allem durch intelligente Systeme heben. Steigerwald drückt das so aus: „Wir sehen das größte Potenzial zur Steigerung der Energieeffizienz weniger in bestimmten Bauteilen als in einer intelligenten Steuerung der Bewegungen, einmal auf Ebene der RBG-Steuerung selbst, aber auch auf der Ebene der überlagerten Materialflussplanung.“ So sollen intelligente Funktionen in der Steuerungssoftware wie folgt die Effizienz erhöhen:
- flexibler Dynamikparameter für variable Beschleunigung entsprechend der aktuellen Anlagenauslastung;
- optimierte Positionierfahrten;
- komplette Gassenabschaltung bei fehlenden Fahraufträgen;
- Koordinierung Fahren und Heben je Gasse;
- zeitversetztes Anfahren, koordiniert über mehrere Gassen, zur Vermeidung von Energiespitzen;
- Doppelspiele fahren, wenn möglich.
Auch die Experten bei TGW sind der Meinung, dass man die Frage nach einer gesteigerten Energieeffizienz nicht allein an Bauteilen festmachen kann, sondern immer das Regalbediengerät als Ganzes und das Gesamtsystem betrachtet werden müssen. „Es spielen dabei immer auch Fragen nach Durchsatzleistung und Lagervolumen eine Rolle. Kann man durch Neu- oder Weiterentwicklungen beispielsweise Geräte einsparen oder noch besser auslasten, so ist dies auch eine Effizienzsteigerung. Bezogen auf das Gerät selber, sind vor allem Maßnahmen, die das Gewicht reduzieren und die Intelligenz steigern, zu nennen“, so Große.
Energierückspeisung birgt Konflikte
In Bezug auf die Nutzbarmachung der beim Bremsen gewonnenen Antriebsenergie sieht Gubesch allerdings einen grundsätzlichen Konflikt: „Entweder ist die Steuerung optimiert auf möglichst hohen Lagerdurchsatz – dann werden in den meisten Fällen Brems- und Beschleunigungsrampen der Antriebe nicht hinreichend synchronisiert sein, um einen möglichst hohen Anteil davon wieder nutzbar machen zu können. Oder die Antriebe werden in Bezug auf die zeitliche Abfolge dahingehend optimiert, dass Brems- und Beschleunigungsrampen so zur Überlappung gebracht werden, dass möglichst viel Bremsenergie unmittelbar wiederverwertet werden kann. Dies beeinträchtigt zwangsläufig die Leistung des RBGs.“
Daraus zieht er die Lehre, dass in Zukunft Steuerungskonzepte benötigt werden, die beispielsweise in Abhängigkeit von Performanceparametern die genannten Szenarien sinnvoll und vor allem flexibel miteinander kombinieren. Ähnliches gilt dem Experten von Daifuku zufolge für Wartezeiten eines Regalbediengerätes: „Solange es im normalen Betriebsmodus lediglich auf den nächsten Ein- oder Auslagerauftrag wartet, wird allein die wartende Leistungselektronik circa 2 bis 3 % ihrer Nennleistung unproduktiv in Wärme umwandeln.“
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