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Die Herausforderungen von damals sind heute ähnlich: Die Anpassung des Hafenausbaus, die Schiffsgrößenentwicklung und der Trend zur Allianzenbildung der Reedereien verlangen von einem reedereiunabhängigen Containerterminal-Betreiber wie Eurogate, immer neue Wege zu gehen. Heute betreibt das Unternehmen Terminals in Bremerhaven, Wilhelmshaven und Hamburg sowie im europäischen Ausland.
Der Vater des Containers
An den Küsten der Vereinigten Staaten war der Containerschiffsverkehr 1966 bereits seit einem Jahrzehnt etabliert. Als „Vater der Containerisierung“ gilt der amerikanische Trucker Malcolm McLean. In den 1930er-Jahren hatte er die Idee, Güter rationeller zu befördern und Staus auf der Straße zu umgehen. Daher verstaute er ganze Lkw auf Schiffe, später dann nur die Trailer mit den Behältern. Mitte der 1950er-Jahre ließ Malcom McLean auch die Trailer weg und transportierte nur noch die Boxen. Der erste Containerfrachter, die „Ideal X“, verließ am 26. April 1956 mit 58 Boxen das amerikanische Newark in Richtung Houston.
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Porträt
Ein Mal Revolution zum Mitnehmen
Es dauerte, bis der erste Container nach Deutschland kam – und dann eigentlich nur über „Beziehungen“. Sea-Land, die von McLean gegründete Containerreederei, wollte 1964 den Sprung über den Atlantik wagen, zunächst aber nur über den Hafen Rotterdam. Doch ein Vertreter der Reederei, der gebürtige Bremer Heinz Ahrens, stellte das Konzept auch in seinem Geburtsort vor. Der damalige Senator für Häfen, Schiffahrt und Verkehr, Dr. Georg Borttscheller unterstützte das Vorhanden und schickte Ahrens zum Vorstand der Bremer Lagerhaus-Gesellschaft. Obwohl sich die Transportabläufe in Schifffahrt und Häfen über Jahre hinweg bewährt hatten und viele Reeder keine Zukunft in der unscheinbaren Kiste sahen, war das junge Management der BLG sofort von der Idee überzeugt und meinte: Wer von Anfang an mit dabei ist, hat in jedem Fall die besseren Chancen.
So begannen 1965 die Verhandlungen mit Sea-Land und schon Ende des Jahres fiel die Entscheidung für Bremen: In der Anfangszeit sollte der Umschlag mit bordeigenen Containerbrücken im Überseehafen erfolgen und dann in den Neustädter Hafen verlagert werden. Vertraglich vereinbart war auch der Kauf einer amerikanischen Containerbrücke. Die Firma Paceco war damals der einzige Hersteller dieser Spezialkrane. Eine Million US-Dollar – umgerechnet knapp 4 Mio. DM – bezahlte die BLG für die erste Brücke, die im Neustädter Hafen am Schuppen 24 aufgestellt wurde. Aufgrund des Preises und verschiedener Auflagen von Sea-Land sah sich die BLG zügig nach einem deutschen Unternehmen um, das Containerbrücken bauen konnte. Gemeinsam mit der Bremer Firma Kocks entwickelte die BLG bald die ersten Containerbrücken. Nach BLG-Vorgaben konstruierten Kocks und die Firma Demag auch den ersten Van Carrier. Doch erst nach dem Einstieg der Stahlbaufirma Peiner entstanden in enger Zusammenarbeit mit den Technikern der BLG die Vorläufer der heutigen Großgeräte.
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