Nächster Schritt Ford testet Elektro-Transit mit Brennstoffzelle
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Ford Pro erforscht das Potenzial von Wasserstoff als Energieträger für Nutzfahrzeuge. In Großbritannien startete ein Pilotprojekt mit acht Prototypen auf Basis des vollelektrischen Ford-E-Transit.

Die acht Ford-Testfahrzeuge fahren jeweils mit einer Hochleistungs-Wasserstoff-Brennstoffzellen-Einheit. Auch ein großer Wasserstoffspeicher ist an Bord, wie Fort Pro wissen lässt. Über einen Projektzeitraum von drei Jahren werden die Wasserstoff-Transits dann bis 2025 in jeweils sechsmonatigen Intervallen im Einsatz sein. Im Fokus des Praxistests stehen Aspekte wie Sicherheit, Speicherkapazität und Gewicht.
Ein wichtiger Teilbereich des Projekts bestehe in der Evaluation von effizientem und praxisgerechtem Recycling gebrauchter Komponenten. Die gewonnenen Daten sollen auch fundierte Erkenntnisse über den Aufwand im täglichen Einsatz sowie über die Total Cost of Ownership (TCO) liefern. Das heißt, der Feldversuch soll letztlich zeigen, ob Unternehmen mit hohem Energiebedarf in ihrem Fuhrpark durch wasserstoffbasierte Brennstoffzellen-Fahrzeuge Vorteile bei Reichweite und Betriebszeiten erzielen können. Außerdem untersucht Ford Pro in diesem Versuch, wie eine sinnvolle Infrastruktur zum Nachtanken von Wasserstoff aussehen könnte. Die emissionsfreien Elektroprototypen messen sich dabei mit ihren dieselbetriebenen Pendants.
Der Feldversuch mit dem Wasserstoff-Brennstoffzellen-Transit ist Teil der als „Road to Better“ titulierten Nachhaltigkeitsstrategie von Ford in Europa. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2035 an den europäischen Produktionsstandorten, in der Logistik sowie bei den direkten Zulieferern CO2-Neutralität zu erreichen
Weil Wasserstoff-Fahrzeuge weiter kommen und schneller tanken
Ford forscht bereits seit den 1990er-Jahren an der Brennstoffzellen-Technologie und hat bereits viele Prototypen entwickelt und diese Technologie in gemeinsamen Testflotten mit gewerblichen Kunden weiter verfolgt, wie man erfährt. 2021 stellte der OEM nun eine Brennstoffzellen-Version des E-Transits auf der britischen Cenex Low Carbon Vehicle Show vor. Ford ist in Europa nach wie vor an zahlreichen öffentlich geförderten Projekten beteiligt, die Wasserstoff als Treibstoffalternative sowohl für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor als auch für Brennstoffzellen erforschen.
Ford Pro, die auf Nutzfahrzeuge und Services für Gewerbekunden spezialisierte global tätige Geschäftseinheit des Unternehmens, erweitert im Rahmen des aktuellen Pilotprojekts ihre Erfahrung mit der Umrüstung von Fahrzeugen auf dem Gelände von Ford in Dagenham. Die örtlichen Ingenieure erhalten dabei Unterstützung von E-Transit-Spezialisten aus dem nahe gelegenen Technikzentrum von Ford in Dunton.
Ford ist nach eigener Aussage davon überzeugt, dass Brennstoffzellen ihre Vorteile in erster Linie in den größeren und schwereren Nutzfahrzeugen ausspielen können. Mit Wasserstoff fahren sie emissionsfrei, erzielen eine hohe Reichweite, lassen sich sehr schnell auftanken und erfüllen damit die hohen Ansprüche der Nutzer an effiziente Betriebszeiten ihrer Fahrzeuge. Nun soll der Transit auch in dieser Form den Markt erobern. Im Vergleich zu den meisten rein batterieelektrischen Antrieben verbessert das Brennstoffzellen-System die Reichweite und ermöglicht schnelleres Aufladen beziehungsweise Betanken des Brennstoffzellen-Fahrzeugs. Von diesen Eigenschaften profitierten vor allem Unternehmen mit besonderen Logistikaufgaben. Das gelte unter anderem für Langstreckentransporte, den Schwerlastverkehr, Transporte mit Nebenaggregaten – wie zum Beispiel für die Kühlung – sowie für Aufgaben mit begrenzten Auflademöglichkeiten während der Betriebszeiten.
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