Kauf´ daheim! Grüner Wasserstoff aus Deutschland ist konkurrenzfähig

Quelle: Pressemitteilung des Wuppertal Instituts Lesedauer: 3 min

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Der Landesverband Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) stellt eine Studie des Wuppertal Instituts zum Thema Wasserstoff in Deutschland vor. Folgendes haben die Forscher herausgefunden ...

Aus Wasser kann man bekanntlich Wasserstoff gewinnen. Das soll möglichst mit erneuerbarer Energie geschehen. Forscher haben jetzt untersucht, ob heimischer grüner Wasserstoff überhaupt wirtschaftlich ist. Das Ergebnis laute eindeutig „JA“, wenn man einiges beachte.
Aus Wasser kann man bekanntlich Wasserstoff gewinnen. Das soll möglichst mit erneuerbarer Energie geschehen. Forscher haben jetzt untersucht, ob heimischer grüner Wasserstoff überhaupt wirtschaftlich ist. Das Ergebnis laute eindeutig „JA“, wenn man einiges beachte.
(Bild: H2O-Fuzzi)

Die Bundesregierung wird in den kommenden Tagen ihre überarbeitete „Nationale Wasserstoffstrategie“ vorstellen. Es spreche nun vieles dafür, dass die Ampelregierung dabei verstärkt auf grünen Wasserstoff auf Basis erneuerbarer Energien setzen müsse, denn heimischer grüner Wasserstoff sei wettbewerbs- und konkurrenzfähiger als Importe von Wasserstoff, die im Mittelpunkt der Beschaffungsstrategie der Bundesregierung stünden.

Der Landesverband verweist dabei auf eine neue Untersuchung des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie. Bereits im Spätherbst 2020 hatte der LEE NRW das Wuppertal Institut mit dem Beratungsinstitut DIW Econ die Vor- und Nachteile von Wasserstoffimporten im Vergleich zur heimischen Erzeugung untersuchen lassen. Das Update der Wasserstoffstudie, das den Blick vor allem auf das Jahr 2030 und darüber hinaus richtet, bestätigt nun die Vorteile von grünem Wasserstoff aus heimischen erneuerbaren Energiequellen. Die Vorteile würden besonders deutlich, wenn man die Bewertung aus einer ganzheitlichen Systemperspektive betrachtet.

Heimischer Wasserstoff ist doch günstiger als importierter

Die Stärkung einer heimischen, grünen Wasserstoffwirtschaft ist nicht zuletzt wegen der damit verbundenen Wertschöpfung im eigenen Land sinnvoll, empfehlen die Experten. Denn mit dem Import von Wasserstoff seien nicht zwangsläufig Kostenvorteile verbunden. Die neue Studie zeigt auch noch, dass blauer Wasserstoff (auf Basis von Erdgas) nicht die erhoffte Übergangslösung darstelle. Denn größere Mengen an blauem Wasserstoff würden aus heutiger Sicht nicht vor dem Jahr 2030 verfügbar sein, weil die notwendigen Produktionsanlagen und Transportleitungen erst noch gebaut werden müssten. Langfristig besteht auch das Problem, dass eine vollständige CO2-Neutralität aufgrund der begrenzten Abscheiderate bei der Herstellung aus Erdgas nicht erreichbar ist, wie die Forscher anmerken.

Für eine stärkere nationale Erzeugung von grünem Wasserstoff als bisher geplant spricht laut der Untersuchungsergebnisse noch ein weiteres Argument. Es betrifft die zu erwartenden Produktionskosten für grünen Wasserstoff hierzulande. Denn diese sind laut den aktuellen Studien im Vergleich zur ersten Publikation weiter gefallen. Sie liegen demnach meist unterhalb der Importkosten von Wasserstoff, der per Schiff nach Deutschland kommt. Die Kosten von heimischem grünem Wasserstoff seien in vielen Fällen auch mit Blick auf den Import von Wasserstoff via Pipeline niedriger.

So werden sich laut einer Metaanalyse die Wasserstoffkosten in verschiedenen Regionen und unter Berücksichtigung diverser Transportmittel bis 2030 entwickeln.
So werden sich laut einer Metaanalyse die Wasserstoffkosten in verschiedenen Regionen und unter Berücksichtigung diverser Transportmittel bis 2030 entwickeln.
(Bild: Wuppertal Institut)

Deutschland muss beim Wasserstoff möglichst autark werden

Außer der Produktionsseite spielt für eine zukünftige Wasserstoffwirtschaft aber vor allem auch die Anwendungsseite eine große Rolle, wie es weiter heißt. Denn um die bis 2030 mögliche Wasserstoffproduktion effizient zu nutzen, plädiert der LEE NRW für eine Fokussierung des Wasserstoffeinsatzes zunächst auf zwingend nötige Anwendungen. Das helfe dann, die künftige Wasserstoffnachfrage zu begrenzen und damit auch die erforderlichen Erzeugungs- und Importmengen. Als Beispiele nennen die Experten die Stahl- und die Chemieindustrie, die ohne grünen Wasserstoff eben nicht klimaneutral werden könnten. Ein umfangreicher Einsatz von Wasserstoff im Gebäude- und Verkehrssektor ist dagegen aus heutiger Perspektive (noch) nicht zu empfehlen.

Für die anstehende Diskussion um die Wasserstoffstrategie der Bundesregierung formuliert LEE-NRW-Geschäftsführer Mildenberger folgende Erwartungen: „Wir sehen uns durch die Ergebnisse der neuen Studie des Wuppertal Instituts bestärkt in unserer Einschätzung, dass eine ambitionierte Produktion von grünem Wasserstoff in Deutschland und Europa auch aus ökonomischen Gründen sinnvoll, energietechnisch möglich und klima- sowie energiewirtschaftlich geboten ist.“ Außerdem habe man in Deutschland ausreichend Potenzial an erneuerbaren Energien, um signifikante Teile des benötigten Wasserstoffs im Land herzustellen. Die Bundesregierung sollte deshalb von vornherein vermeiden, dass es beim Wasserstoff zu einer ähnlich hohen Importabhängigkeit kommt wie bei Erdöl und Erdgas.

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