Alternative Antriebe Wasserstoffstapler – mehr als ein Test?
Am BMW-Standort in Leipzig verrichten rund 500 Flurförderzeuge ihren Dienst, 750 BMW werden dort täglich produziert – davon etwa 30 i8- und 100 i3-Modelle. Passend zu den „Stromern“ wurde jetzt der Feldversuch mit elf Wasserstoff-betriebenen Flurförderzeugen der Marke Linde-MH in Leipzig abgeschlossen.
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Sieht Deutschland Brennstoffzellen bei Flurförderzeugen, allen voran bei Gabelstaplern und Schleppern, als Alternative zur Batterie? Dieser Frage gehen Prof. Dr.-Ing. Willibald Günthner und Robert Micheli in ihrem Forschungsbericht nach. Erstgenannter ist Inhaber des Lehrstuhls für Fördertechnik Materialfluss Logistik an der TU München, letzterer seit fast fünf Jahren an Günthners Lehrstuhl tätig und von Anfang an in das Forschungsprojekt involviert. Titel der am 23. November 2015 im Leipziger BMW-Werk vorgestellten Studie: „,H2IntraDrive‘ – Einsatz einer wasserstoffbetriebenen Flurförderzeugflotte unter Produktionsbedingungen“. Die waren in der zweitjüngsten Autoschmiede des bayerischen Premium-Herstellers schnell gefunden, denn die Fertigung von i3 und i8 „schreit“ ja geradezu nach alternativen Materialflusskomponenten, um den „grünen Anstrich“ der Elektroautos zu untermauern.
Information über die neue Technologie wird vermisst
Hauptvorteil der Wasserstoff-betriebenen elf Linde-Flurförderzeuge im Leipziger Werk ist ohne Zweifel deren schnelle Betankung anstelle des umständlichen Batteriewechsels. Aber es gibt durchaus auch Punkte, die als nachteilig empfunden werden: Allen voran die hohen Anschaffungskosten der Technik, aber durchaus auch Themen wie Wartung und Reparaturen und der Wasserstoffpreis. Extrem positiv sei der Imagegewinn zu bewerten, so eine ergänzend durchgeführte Online-Umfrage im Sommer 2015: Rund 90 % der 109 Studienteilnehmer sagen „Ja“ zum Wasserstoffantrieb, trotz weiterer Hemmnisse in der Entscheidung für die Wasserstofftechnologie, wie beispielsweise die fehlende Erfahrung bei der Beschaffung und Nutzung dieses Energieträgers. Knapp 80 % der Befragten fühlen sich diesbezüglich nicht ausreichend informiert.
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