Lieferdrohnen 40 Millionen Euro für Wingcopters Vorzeigemodell
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Die Europäische Investitionsbank (EIB) steckt 40 Millionen Euro in Wingcopters Lieferdrohnen und Logistikdienste. Die Frachtdrohnen der Hessen liefern weltweit schnell, sauber und kostengünstig in schwer zugängliche ländliche Gebiete.

Wingcopter 198 ist das Paradepferd des gleichnamigen Lieferdrohnenherstellers aus dem hessischen Weiterstadt bei Darmstadt. Wobei „Pferd“ für ein Fluggerät natürlich nur bedingt zutreffend ist. Jedenfalls braucht Geld, wer wachsen will. Und die willkommene EIB-Finanzierung für die Hessen ist durch das „InvestEU“-Programm der Europäischen Kommission im Förderbereich „Nachhaltige Infrastruktur“ abgesichert.
Das 2017 gegründete Drohnenunternehmen ist dabei, sein Start-up-Image abzulegen – in Europa zählt man zu den Wegbereitern der Technik – und mit seinen elektrisch angetriebenen Drohnen ins lukrative Alltagsgeschäft einzusteigen. Im Rahmen eines gemeinsamen Projekts mit Unicef und der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) liefern Wingcopters Drohnen beispielsweise in Malawi lebensrettende Medikamente und medizinische Güter an Dorfgemeinschaften in schwer zugänglichen Gebieten.
Wir wollen bei der Drohnenzustellung dringend benötigter Waren – von medizinischen Gütern bis hin zu Lebensmitteln – weltweit führend werden.
Diesen Sommer soll der Wingcopter 198, das Prunkstück des Hauses, erstmals in Deutschland bei einem Pilotprojekt in Südhessen eingesetzt werden. Wingcopter will testen, ob sich die Drohne für den On-Demand-Transport von Lebensmitteln und anderen Konsumgütern eignet. Das Projekt wird zusammen mit der Frankfurt University of Applied Sciences durchgeführt und soll helfen, die Nahversorgung im ländlichen Raum durch einen nachhaltigen Lieferservice zu verbessern. Es wird vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert.
Den Drohnen die Zukunft?
Das Besondere an den Frachtdrohnen von Wingcopter ist, dass sie senkrecht starten und landen können. Sie fliegen auch lange Strecken schnell und effizient wie ein Flugzeug, ohne dafür teure Infrastruktur zu benötigen. Die Drohnen haben eine Reichweite von etwa 100 Kilometern und können bis zu 5 Kilogramm Zuladung transportieren. Die Kerninnovationen in Hard- und Software sind weltweit patentiert.
Und wer weiß: Vielleicht legt Wingcopter die gleiche erfolgreiche Performance hin, wie es der Premium-Bike-Hersteller Riese + Müller die letzten Jahre über getan hat und über dessen Lastenräder wir hier schon mehrfach berichtet haben.
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Lastenräder
Gewerbliche E-Cargo-Bikes sind stark im Kommen
Wie das Ganze zusammenhängt? Ganz einfach: Wingcopter hat inzwischen mit seinen geflügelten Lastenträgern die ehemalige Produktionshalle von Riese + Müller in Weiterstadt bezogen, während der Bikehersteller seine Fertigung in das südlich von Darmstadt gelegene Industriegebiet in Mühltal verlegt hat. (bm)
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