Künstliche Intelligenz KI als Game Changer in der Logistik

Von Michael Vogel

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Künstliche Intelligenz (KI) und Machine Learning (ML) sind seit Jahren im Rahmen der Digitalisierung bei Unternehmen aller Art kaum mehr wegzudenken. In immer mehr Lösungen aus den Bereichen Produktion, Auftragsabwicklung und Sicherheit sind KI-Technologien und -Lösungen enthalten. Auch in der Logistik ergeben sich zahlreiche Vorteile beim Einsatz von KI und ML, zum Beispiel bei der Strecken- und Routenplanung oder der intelligenten Lagerung von Ware. Das KI-gestützte Dokumentenmanagement spielt in dieser Hinsicht ebenfalls eine wichtige Rolle.

Automatisierte Dokumentenverarbeitung mit KI: Evy Solutions bietet dafür „Xpact Logistics“ an, eine Software, der Dokumente blind und ohne manuelles Zutun verarbeitet.
Automatisierte Dokumentenverarbeitung mit KI: Evy Solutions bietet dafür „Xpact Logistics“ an, eine Software, der Dokumente blind und ohne manuelles Zutun verarbeitet.
(Bild: Evy Solutions)

Die neue IDG-Studie „Machine Learning 2021“ zeigt, dass bereits 73 Prozent der großen Unternehmen mit mehr als 10.000 Beschäftigten auf KI-Technologien setzen. Bei den kleineren Firmen sind es immerhin noch 59 Prozent, Tendenz stark ansteigend. Die Vorteile zeigen sich schnell: Laut der Umfrage konnten 62 Prozent der Unternehmen schon nach maximal drei Monaten von den Technologien profitieren. Insgesamt verzeichneten 84 Prozent nach spätestens einem Jahr einen spürbaren Mehrwert. Bemerkbar macht sich das vor allem durch eine Produktivitätssteigerung (49 Prozent), reduzierte Kosten (47 Prozent) und eine erhöhte Effizienz (43 Prozent). Das zeigt: Es lohnt sich für Unternehmen zu prüfen, wo Künstliche Intelligenz sinnvoll zum Einsatz kommen kann, um Prozesse zu verbessern.

Die Unternehmensberatung SCI Verkehr kommt im Rahmen des Logistikbarometers Oktober 2021 zu dem Ergebnis, dass die Hälfte der Unternehmen die Analyse von Daten mit Künstlicher Intelligenz für sehr bedeutend hält. Laut dem Barometer sind für die Unternehmen diese Technologien sogar bedeutender als der Einsatz von Robotern, das Internet of Things oder autonome Fahrzeuge.

Das bringt KI in der Praxis – diese Anwendungsfälle gibt es:

KI lässt sich auf vielfältigen Wegen sinnvoll im Unternehmen einsetzen. Hier einige Beispiele:

  • Das Dokumentenmanagement: Eine KI-Lösung, die auch unstrukturierte Daten analysieren kann, kann die Postfachverwaltung automatisiert übernehmen, indem sie E-Mails und Anhänge klassifiziert, die relevanten Informationen ausliest, die E-Mails sortiert, im System ablegt und auf Wunsch auch automatisiert Folgeprozesse startet. Ein Beispiel hierfür sind Transportaufträge.
  • Auch Fehler in den Stammdaten sind für KI kein Problem. Diese lassen sich schnell erkennen und beseitigen. Allein das spart viel Zeit, Ärger und Kosten ein.
  • KI erkennt, ob der aktuelle Warenbestand richtig oder ob zu viel oder zu wenig Ware eingelagert ist und wann welche Menge nachbestellt werden sollte. Das erhöht die Effizienz der Lagerhaltung deutlich und reduziert gleichzeitig Lagerhaltungskosten.
  • Natürlich ist eine KI bestens dazu geeignet, den idealen Lagerort oder Transportweg für ein Produkt zu errechnen. Gleichzeitig kann die KI auch Lagepläne digital erstellen, um Artikelpositionen zu bestimmen. Somit lassen sich Wegzeiten deutlich verkürzen und damit ebenfalls Kosten einsparen.
  • Auch die Einplanung des Personals an der richtigen Stelle und am richtigen Ort ist mit KI wesentlich einfacher und auf Basis fundierter Entscheidungen möglich.

KI heißt aus vergangenen Daten lernen, um aktuelle und zukünftige Prozesse zu verbessern

In der Logistik ist Künstliche Intelligenz längst angekommen und bereit für den täglichen Einsatz. Das Ergebnis sind optimierte, automatisierte Prozesse, verbesserte Effizienz und eine höhere Qualität. All das erleichtert Mitarbeitenden die alltäglichen Aufgaben, minimiert Fehler und spart deutlich Zeit und Kosten beim Personal ein. So lässt sich zum Beispiel durch KI-gestützte Lösungen beim Dokumentenmanagement sogar eine vollständige Automatisierung erreichen.

Workflow eines Transportauftrags.
Workflow eines Transportauftrags.
(Bild: Evy Solutions)

Das liegt vor allem daran, dass KI historische und aktuelle Daten in riesigen Mengen verarbeiten und die Ergebnisse für sich nutzen kann. Durch die Digitalisierung liegen in vielen Unternehmen bereits große Datenmengen vor. Allerdings werden diese kaum oder nur unzureichend genutzt, da keine Lösung im Einsatz ist, die aus den Daten lernen kann. Genau das kann KI. Die Künstliche Intelligenz hebt den Datenschatz in Unternehmen, indem sie alle bereits verfügbaren Daten nutzt, analysiert und verarbeitet. Gleichzeitig lernt die KI ständig dazu und verbessert sich automatisch weiter. Die daraus resultierenden Zusammenhänge und Anomalien der analysierten Daten ergeben eine Prognose für zukünftige Abläufe.

Von KI-Technologien profitieren Unternehmen, Mitarbeiter und Kunden gleichermaßen

Prozesse in der Logistik profitierten deutlich von KI, und zwar im Lager genauso wie auf den internen und externen Transportwegen. In der Kombination aller Bereiche der Logistik ergeben sich weitere Vorteile, da KI die Zusammenhänge und Anomalien erkennen kann, zu denen Mitarbeiter kaum in der Lage sind. Dafür können die Mitarbeiter aber wiederum die Daten der KI nutzen, um sich ihre Arbeit deutlich zu erleichtern. So hilft die KI-gestützte Software Xpact Logistics zum Beispiel der Hans Ihro GmbH dabei, den Zeitaufwand für die monotone Tätigkeit der Transportauftragsverwaltung um über zwei Drittel zu reduzieren. Die Mitarbeiter freuen sich über die frei gewordene Zeit und können interessantere Aufgaben übernehmen, und Kunden erhalten Ware schneller und sind zufriedener. Zudem profitiert der Logistikspezialist von einer wesentlich schnelleren Abarbeitung von Aufträgen sowie einer Kostenersparnis bei der Verarbeitung der Transportaufträge von rund 80 Prozent.

Mithilfe von KI können Unternehmen auch ihren CO2-Fußabdruck reduzieren, was nicht nur für die Umwelt erhebliche Vorteile hat, sondern auch für die laufenden Kosten und für die Reputation. Der Branchenverband Bitkom kommt in seiner Studie „Klimaeffekte der Digitalisierung“ zu dem Ergebnis, dass im Rahmen der Digitalisierung bis 2030 fünf bis acht Millionen Tonnen CO2 eingespart werden können. Logistikunternehmen können mithilfe von KI ihre Routen optimieren. Dabei helfen Verkehrsanalysen, Echtzeitdaten und weitere Informationen, die von der Künstlichen Intelligenz verarbeitet, analysiert und an die Mitarbeiter weitergegeben werden.

Die Integration von KI-Technologien ist einfacher als gedacht

Um den Vorteil von KI im Unternehmen zu erschließen, ist es nicht notwendig, die komplette Infrastruktur auf den Kopf zu stellen. Ganz im Gegenteil: Ein ideales KI-Projekt sollte sich zu Beginn nicht zu viel aufbürden. Eine strukturierte und gut geplante Vorgehensweise hilft dabei, die Technologie in die eigene Infrastruktur zu implementieren und erste Erfolge zu erzielen. Die ganze IT-Umgebung und die damit verbundenen Prozesse erhalten dadurch eine Modernisierung bei moderaten Kosten.

Am besten eignet sich das erste KI-Projekt für Prozesse, bei denen eine besonders hohe Optimierung erforderlich ist. Dabei kann es sich beispielsweise um die Artikelpositionierung, das E-Mail-Management oder das Bestandsmanagement handeln. Sobald die Ziele für das Projekt gesetzt sind, sollten im Unternehmen die Mitarbeiter einbezogen werden. Hier ist es wichtig, Klarheit zu schaffen, dass die neue Technologie für eine Verbesserung sorgen, aber keine Mitarbeiter ersetzen soll. Akzeptieren die Mitarbeiter die neue Lösung, hat das Projekt eine große Chance auf Erfolg.

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Fazit

KI ist in der Logistik in vielen Bereichen bereits zum Standard geworden und sorgt dank Automatisierung für optimierte Prozesse sowie deutliche Kosten- und Zeitersparnisse. Neben den Unternehmen haben auch Mitarbeitende sowie Kundinnen und Kunden deutliche Vorteile vom Einsatz der KI. Lieferungen laufen schneller und fehlerfreier ab, monotone Aufgaben wie die Erfassung und Verarbeitung von Dokumenten werden von der KI-basierten IT-Infrastruktur übernommen, während sich die Mitarbeitenden um wichtigere Projekte kümmern können, anstatt Routineaufgaben durchzuführen. Das erhöht Zufriedenheit und Motivation. Es lohnt sich also für Unternehmen in der Logistik, die Vorteile und Möglichkeiten von KI und ML zu testen und erste Projekte damit zu starten.

* Michael Vogel ist Mitgründer und Geschäftsführer der Evy Solutions GmbH in 51069 Köln, Tel. +49 221 95019010, info@evy-solutions.de

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