Lebensmittelverpackungen Zoff um den Verpackungs-Check

Von Dipl.-Betriebswirt (FH) Bernd Maienschein Lesedauer: 2 min

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Das Deutsche Verpackungsinstitut (DVI, Berlin) kritisiert den Verpackungs-Check in Supermärkten der Deutschen Umwelthilfe (DUH) aus Radolfzell am Bodensee. „Pauschalurteile“ werden angeprangert und zu einer „faktenbasierten Betrachtung“ der Sachlage geraten.

Das Deutsche Verpackungsinstitut wehrt sich gegen die Anfeindungen der Deutschen Umwelthilfe, deren aktualisierter „Verpackungs-Check“ unnötig viel Einweg sowie zu viel Plastik und Müll in Supermärkten und Discountern anprangert.
Das Deutsche Verpackungsinstitut wehrt sich gegen die Anfeindungen der Deutschen Umwelthilfe, deren aktualisierter „Verpackungs-Check“ unnötig viel Einweg sowie zu viel Plastik und Müll in Supermärkten und Discountern anprangert.
(Bild: iStock/vgajic)

Anders, als es die nicht repräsentative Recherche der Deutschen Umwelthilfe behaupte, machten die Unternehmen der Verpackungswirtschaft „seit Jahrzehnten erhebliche Fortschritte im Bereich Nachhaltigkeit“. So sieht Kim Cheng die Situation, sie ist Geschäftsführerin beim Deutschen Verpackungsinstitut. Am 20. Juli hatte die Deutsche Umwelthilfe eine aktualisierte Version ihres Verpackungs-Checks in Supermärkten veröffentlicht, der die in den Worten der Umwelthilfe „umwelt- und klimaschädliche Einweg-Müllflut bei Supermärkten und Discountern“ anprangert. Ein Einschreiten von Umweltministerin Steffi Lemke (Bündnis 90/Die Grünen) sei hier notwendig.

Seit 1991 konnten alleine durch leichtere Verpackungen mehr als 23 Millionen Tonnen Material eingespart werden.

Kim Cheng, Geschäftsführerin DVI

Dass es trotzdem bis zum Jahr 2021 einen stetigen Zuwachs an Verpackungen gegeben habe, das läge vor allem am steigenden Konsum und der steigenden Zahl verkaufter Produkte, so das DVI. Den Verpackungen und damit der Verpackungsindustrie den schwarzen Peter zuzuschieben, greife hier zu kurz. Je Produkt werde nämlich immer weniger Verpackung benötigt und die eingesetzten Verpackungen würden gleichzeitig immer nachhaltiger und kreislaufgerechter.

Keine Verpackungswende „aus eigener Kraft“

Für ihren brandneuen zweiten Verpackungs-Check, veröffentlicht am 20. Juli dieses Jahres, hatte die DUH stichprobenartig 48 Filialen von 12 Supermarkt-, Discounter- und Biomarktketten mit Blick auf verpackungsfreies Einkaufen und Mehrwegangebote unter die Lupe genommen. Lediglich die Biomärkte schnitten zufriedenstellend ab und erhielten eine „Grüne Karte“.

Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH: „Unser Verpackungscheck belegt: Supermärkte und Discounter schaffen nicht aus eigener Kraft die Verpackungswende. Sie werben zwar viel mit angeblicher Nachhaltigkeit, die Realität sieht aber ganz anders aus. Unsere Testbesuche zeigen unnötig viel Einweg, zu viel Plastik und Müll. Sogar robuste Standardprodukte wie Karotten, Äpfel oder Paprika werden häufiger in Einweg verpackt als unverpackt angeboten.“

Wer sich zum Schiedsrichter ernennt und rote Karten verteilt, sollte selber fair bleiben und alle Argumente betrachten.

Kim Cheng

Die DVI-Geschäftsführerin Cheng weist auch auf eine neue Studie der GVM Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung und des Ifeu-Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg hin, die das DVI gemeinsam mit anderen Branchenverbänden im Mai 2023 in Auftrag gegeben hat. Die Studie prognostiziert weitere Steigerungen bei Recyclingzuführungs- und Rezyklateinsatzquoten. (bm)

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