Zweifelhafte Politik Alarmierend! Standort Deutschland verspielt seine Wettbewerbsfähigkeit

Quelle: Pressemitteilung des VDI Lesedauer: 4 min

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Eine repräsentative VDI-Befragung der Bevölkerung malt ein bedenkliches Bild in Bezug auf die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands. Hier die Details:

Schlimm! Der VDI-Präsident Prof. Dr. Lutz Eckstein zu den alarmierenden Umfrageergebnissen in der Bevölkerung zum Standort Deutschland: „Keine zehn Prozent glauben noch, dass Deutschland in Zukunft ein attraktiver Industriestandort sein wird.“ Hier erfahren Sie, warum ...
Schlimm! Der VDI-Präsident Prof. Dr. Lutz Eckstein zu den alarmierenden Umfrageergebnissen in der Bevölkerung zum Standort Deutschland: „Keine zehn Prozent glauben noch, dass Deutschland in Zukunft ein attraktiver Industriestandort sein wird.“ Hier erfahren Sie, warum ...
(Bild: VDI)

Wie eine aktuelle VDI-Befragung der Bevölkerung offenbart, hat man in Deutschland wohl erhebliche Zweifel an der Wettbewerbsfähigkeit im eigenen Land. Mit Blick auf technische Innovationen sei es demnach um Deutschland offensichtlich schlecht bestellt, bringt es VDI-Direktor Adrian Willig auf den Punkt. Der Experte hält es für äußerst bedenklich, dass nur 9 Prozent der Deutschen der Meinung sind, Deutschland sei aktuell bei der Entwicklung neuer Technologien sehr wettbewerbsfähig. Insgesamt hält nur eine knappe Mehrheit von rund 54 Prozent Deutschland zumindest für relativ wettbewerbsfähig.

Deutsche Autohersteller würden vom Ausland überholt – aber ...

Für Magendrücken sorge auch die Perspektive der Befragten im Hinblick auf den Automobilsektor als wesentliche Schlüsselindustrie des Landes. Denn mehr als die Hälfte der Befragten (55 Prozent) glaubt nicht daran, dass auch in 10 oder 15 Jahren noch die besten Autos der Welt aus Deutschland kommen. Der VDI-Direktor kommentiert: „Vor dem Hintergrund der strukturellen Bedeutung der Automobilindustrie für das deutsche Innovationssystem ist das ein schockierendes Signal.“

Und auf die Frage, ob Deutschland auch 2035 noch zu den führenden Innovationsstandorten der Welt gehört, antworteten nur 13 Prozent der Befragten mit einem Ja. Hinsichtlich der Zukunftsaussichten bestehen also erhebliche Unsicherheiten bei den Deutschen. Nur gut jeder Zehnte Deutsche glaubt noch daran, dass Deutschland in 12 Jahren eine führende Rolle in der Welt spielen wird.

Willig betont aber, dass die VDI-Umfrage nicht nur negative Zukunftsbilder gezeichnet habe: „Die Bevölkerung sieht die Stärken Deutschlands vor allem bei traditionellen Werten einer Industrie Made in Germany, was hoffen lässt.“ Zwei von drei Deutschen halten außerdem die hierzulande entwickelte Technologien für besonders nachhaltig. Aber Deutschland ist zu langsam, stellt Willig fest. Denn nur 23 Prozent meinen, Deutschland entwickle Technologien besonders schnell und bringe diese zügig auf den Markt. Die in Deutschland entwickelte Technologien hält immerhin über die Hälfte (54 Prozent) für besonders innovativ.

Deutsche erteilen klare Absage an die Bundesregierung

Dr. Robert Peters, Zukunftsforscher und Politikberater beim VDI/VDE Innovation + Technik GmbH, ist verantwortlich für die Erstellung der Befragung. Der Experte ergänzt Willigs Aussagen so: „Die schlechte Nachricht für die Bundesregierung ist, dass in den Augen der Bevölkerung bisher nicht genug zur Stärkung von Innovation und für die Sicherung von Wohlstand getan wurde.“ Die gute Nachricht sei, dass wenn der Staat dazu beitrage, dass Wirtschaft und Gesellschaft auf einen technologieoffenen Transformationspfad einschwenkten, sowohl Regierung als auch Parlament die Bevölkerung wieder an ihrer Seite hätten.

Viele Standortfaktoren sind in Deutschland nicht mehr attraktiv

Zu den ernüchternden Ergebnissen äußerte sich auch der VDI-Präsident Prof. Dr. Lutz Eckstein: „Zunächst ist festzuhalten, dass sich die Befragten der großen Herausforderungen, vor denen unsere Gesellschaft steht, durchaus bewusst sind.“ Die Investitionen großer deutscher Unternehmen in andere Wirtschaftsräumen wie etwa in den USA oder in China sowie die Verlagerung von Entwicklung und Produktion ins Ausland sind laut Eckstein ein klares Signal dafür, dass gleich mehrere Standortfaktoren in Deutschland nicht mehr stimmen. Die Energieversorgung ist mit Unsicherheiten behaftet, die Energiekosten um den Faktor 5 höher als im Vergleich zu konkurrierenden Wirtschaftsräumen, der Fachkräftemangel nimmt zu und die Genehmigungsprozesse sind in vielen Bereichen zu langwierig."

Die repräsentative Befragung zeigt aber erfreulicherweise, dass die Bevölkerung erkannt hat, wie wichtig technologische Innovationen für unseren Wohlstand, aber auch für unsere Gesellschaft in Summe sind, so Eckstein weiter. Mit Blick auf diese Ansicht rückten nun die Ingenieure in den Fokus, denn sie entwickeln die dringend notwendigen technischen Innovationen, die in vielfältigen Produkten und effizienten Prozessen und Produktionsverfahren münden. Nur so ließe sich unser Wohlstand auf Dauer sichern.

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