Arbeitssicherheit BG Verkehr fordert mehr Kooperation an der Rampe

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Eigentlich kaum zu glauben: Über 88.000 meldepflichtige Arbeitsunfälle sind 2021 deutschlandweit beim Be- und Entladen von Lastkraftwagen passiert – mit 48 Todesfällen. Künftig soll hier insbesondere mehr Zusammenarbeit der Beteiligten helfen.

In 5.600 Fällen (von 88.000 meldepflichtigen Arbeitsunfällen in Deutschland) kam es 2021 zum Absturz einer Person. Betrachtet man nur die schwersten Unfälle, waren Abstürze mit 366 Fällen der häufigste Unfallhergang.
In 5.600 Fällen (von 88.000 meldepflichtigen Arbeitsunfällen in Deutschland) kam es 2021 zum Absturz einer Person. Betrachtet man nur die schwersten Unfälle, waren Abstürze mit 366 Fällen der häufigste Unfallhergang.
(Bild: Ipajoel - stock.adobe.com)

Ein Schwerpunkt des durch Arbeit induzierten Unfallgeschehens bleiben in Deutschland weiterhin Ladezonen und Ladestellen. Das jedenfalls geht aus den aktuellen Unfallzahlen der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) hervor und auch ergänzende Analysen der Berufsgenossenschaft Verkehrswirtschaft Post-Logistik Telekommunikation (BG Verkehr) bestätigen das. Von den 88.598 meldepflichtigen Verunfallten hierzulande musste danach über 1.200 Personen eine Unfallrente bezahlt werden – und 48 Menschen kamen sogar zu Tode.

Was muss sich tun?

Unfallexpertinnen und -experten der BG Verkehr sehen einen Vielversprechenden Ansatz zur Reduktion dieser Unfälle in der besseren Zusammenarbeit der Transportbeteiligten.

Beim Be- und Entladen treffen die Betriebsgefahren der Ladestelle auf die Betriebsgefahren des Lkw.

Martin Küppers, Leiter Kompetenzfeld Regelwerk und Arbeitssicherheit der BG Verkehr

Dabei komme es immer wieder zu Situationen, bei denen entweder der Fahrer beziehungsweise die Fahrerin oder das Ladepersonal nicht alle erforderlichen Informationen haben, den Gesamtprozess nicht überblicken und deshalb Gefahren nicht erkennen.

Gefahrenschwerpunkt Absturz

Abhilfe könnte hier eine bessere Koordination von Be- und Entladevorgängen schaffen. Das fange an bei der Transportplanung und Abstimmung auf Vorgesetztenebene: Hier müssten Versender, Empfänger und Transportunternehmen eingebunden werden. Themen wie die Auswahl geeigneter Fahrzeuge und Transportmittel, die Festlegung von Arbeitsabläufen, die Bereitstellung von Informationen, Schutzmaßnahmen und die erforderliche Qualifizierung der Beschäftigten sollten darin geregelt werden.

Die Unfallanalysen der Unfallversicherungsträger zeigen auf, wo die meisten Gefahren lauern: Mit fast 18.000 Fällen ist dabei häufigster Unfallhergang der Kontrollverlust über einen Gegenstand, gefolgt von Stürzen nach Stolpern oder Ausgleiten (11.600 Fälle) und dem Kontrollverlust über ein Transportmittel (9.600 Fälle). Besonders schlimme Folgen für die Verunfallten hätten die Absturzunfälle. Betrachte man nur die schwersten Unfälle, waren Abstürze mit 366 Fällen der häufigste Unfallhergang, dazu kamen sechs tödliche Unfälle.  (bm)

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