E-Class Collaborative Produktklassifikationen harmonisieren Steuerungsbereiche

Autor / Redakteur: Ulrich L. Manz, Ayhan Bulut und Ingo Tölke / Jürgen Schreier

Unternehmensübergreifende Produktklassifikationen bilden in Zukunft das Rückgrat von Vertriebs- und Einkaufsinformationssystemen sowie des rechnungswesengestützten Controlling, weil unter anderem das Berichtswesen auf deren Strukturen aufbauen wird. Dadurch wächst die Kommunikationsfähigkeit sowohl im Unternehmen wie über Unternehmensgrenzen hinweg, weil viele betriebliche Steuerungsbereiche harmonisiert werden. Das wiederum dürfte zu einer erheblichen Senkung der Gemeinkosten führen.

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Der Wirkungskreis von Produktklassifikation umfasst nahezu sämtliche innerbetrieblichen Bereiche, zumindest jene, die direkt an der Wertschöpfung beteiligt sind. Darüber hinaus lässt sich dieses Wirkungsnetz auf die Konzernunternehmen sowie auf Zulieferer und Kunden ausrollen.

Somit ist auch verständlich, dass gerade die großen Unternehmen an der Weiterentwicklung des Standards E-Class ein sehr starkes Interesse haben. Nur über sie lassen sich solche Standards in die Fläche bringen. Sie haben es in der Hand, über das jeweils sehr breit- und auch tiefgefächerte Kunden-Lieferanten-Netzwerk neben weiteren großen Unternehmen auch die so genannten KMU zu erreichen. Darüber hinaus werden durch das vom Bundeswirtschaftsministerium geförderte Konsortium „Prozeus“ die KMU in die E-Commerce-Welt begleitet.

Erstaunlich ist, dass trotz dieses hohen Wertschöpfungspotenzials collaborativen Produktklassifikationen immer noch der Nimbus rein „technikorientiert und operativ“ anhängt.

Das Gegenteil ist sachgerecht: Es handelt sich um ein Thema mit höchst strategischen Auswirkungen. Warum? Produktklassifikation wirkt direkt und indirekt auf Produktionskosten, Zukaufteile, Umsatz und auch auf das betriebsnotwendige Vermögen. Eine collaborative Klassifikation ist das zukünftige „Backbone“ sowohl für Vertriebs- und Einkaufsinformationssysteme also auch für das rechnungswesengestützte Controlling, indem unter anderem das Berichtswesen auf dessen Strukturen aufbauen wird. Damit sind viele Steuerungsbereiche eines Unternehmens harmonisiert, was zu einer erheblichen Senkung der Gemeinkosten führen wird. Zusätzlich werden diese Bereiche auch nach außen hin benchmarkfähig.

Integrationsfähigkeit von Konzernen nimmt zu

Durch einen gleichartigen Einsatz eines solchen Standards wächst die Kommunikationsfähigkeit sowohl innerhalb eines Unternehmens als auch zwischen den Unternehmen. Dies wirkt sich direkt auf die Integrationsfähigkeit von Konzernen aus. Die funktionale Integration von neuen Konzernunternehmen war in der Vergangenheit immer sehr kritisch – nicht wenige Unternehmen ließen sich funktional nur mit sehr hohem Aufwand integrieren –, da neben den unterschiedlichen Kulturen eben auch unterschiedliche Klassifikationen mit höchst unterschiedlichen Strukturen und unterschiedlichen inhaltlichen Ausprägungen zu verknüpfen waren. Ohne diese Verknüpfungen konnte eine Integration nicht vollzogen werden.

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