Die Produktion in der deutschen Industrie ist infolge des Ukrainekrieges im März deutlich eingeknickt – und zwar um knapp vier Prozent. Nur bei Coronabeginn war es noch heftiger.
Kein Material, keine Fertigung! Die deutsche Industrieproduktion ist nach einigen erfreulichen Monaten jetzt wieder deutlich zurückgegangen. Ukrainekrieg und Null-Corona-Strategie in China sind die Hauptgründe. Sie belasten das produzierende Gewerbe leider noch länger, glauben die Experten.
(Bild: T. Dreher)
Nach zuletzt fünf Anstiegen in Folge musste die Industrieproduktion nun einen ersten herben Dämpfer einstecken. Denn vorläufige Angaben des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass die Gesamtproduktion in der deutschen Industrie wegen des Ukrainekonfliktes und seinen Folgen um 3,9 Prozent zurückging. Einen stärkeren Rückgang habe es zuletzt nur zu Beginn der Coronakrise vor etwas mehr als zwei Jahren mit etwa 18,1 Prozent gegeben. Der Grund für den Rückgang der Produktion sind die bekannten Lieferengpässe und der Materialmangel. Beide Probleme verschärften sich infolge des Krieges.
So machten, um nur ein Beispiel zu nennen, etwa fehlende Kabelbäume aus der Ukraine der Autoindustrie im März das Leben schwer. Die Herstellung von Investitionsgütern etwa verringerte sich im März um 6,6 Prozent. Die Energieerzeugung lag um 11,4 Prozent niedriger als im Vormonat, nachdem sie im Februar noch deutlich gestiegen war. Auch der Export sowie der Auftragseingang waren im März im Vergleich zum Vormonat gesunken.
Der Industrie steht ein schwieriger Sommer bevor
In der Autoindustrie brach die Produktion im März demnach um 14 Prozent ein. Der ebenfalls wichtige Maschinenbau verbuchte ein Minus von 5,3 Prozent. Für die Industrie, die bereits im letzten Jahr durch Lieferengpässe bei wichtigen Vorleistungsgütern belastet wurde, stelle der Mangel durch den Krieg und die damit verbundenen hohen Rohstoffpreise ein Hindernis dar, um wieder auf Kurs zu gehen, so das Ministerium.
Nach Angaben des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung klagten im März nicht zuletzt gut 80 Prozent der bei einer Befragung teilnehmenden Unternehmen über Engpässe und Probleme bei der Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen.
Und der Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer erwartet, dass es in den kommenden Monaten mit der Industrieproduktion tendenziell weiter nach unten geht. Denn zum einen ließe die Null-Corona-Politik Chinas den Nachschub für die deutsche Industrie stocken, zum anderen verunsichere Putins Angriffskrieg hierzulande sowohl die Unternehmen als auch die Verbraucher.
Auch der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) schätzt, dass die Industrie auch in den nächsten Monaten auf große Herausforderungen stößt. Denn, so die Basis für diese Einschätzung, die Lieferkettenprobleme werden das verarbeitende Gewerbe noch längere Zeit belasten. Andere Experten pflichten dem bei. Demnach zögen sich die Probleme noch bis in die Sommermonate hinein.
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Stand vom 15.04.2021
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