Kein guter Herbst Deutsche Zulieferer weiterhin pessimistisch

Quelle: Pressemitteilung der Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie Lesedauer: 3 min

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Nach verregnetem Sommer erwarten die Zulieferer auch für den Herbst eine schlechte Geschäftslage. Positive Signale aus der Politik sind jetzt nötig, so die Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie.

Es funkt in der deutschen Zuliefererbranche. Leider ist es eher ein Zeichen für zunehmende Reibung als für eine dynamische Konjunktur, wie die Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie anmerken muss. Die kommenden Monate sehen also nicht so rosig aus. Hier mehr dazu ...
Es funkt in der deutschen Zuliefererbranche. Leider ist es eher ein Zeichen für zunehmende Reibung als für eine dynamische Konjunktur, wie die Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie anmerken muss. Die kommenden Monate sehen also nicht so rosig aus. Hier mehr dazu ...
(Bild: AdobeStock_219080081.jpeg.jpg)

Der Sommer 2023 war überwiegend verregnet, blickt die Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie („ArGeZ“) zurück. Wer hinsichtlich der deutschen Zulieferindustrie nun auf einen heiteren Herbst spekuliere, werde schon in ein paar Wochen enttäuscht sein. Denn das Stimmungsbild des Rückgrats der deutschen Wirtschaft trübt sich weiter ein, wie es heißt. Im August fällt das ifo-Geschäftsklima der deutschen Zulieferer nämlich zum sechsten Mal in Folge. Inzwischen deutlich im roten Bereich angelangt, liegt das Geschäftsklima durch den jüngsten Rückgang um 5,8 Saldenpunkte nur noch bei -21,9 Punkten.

Zulieferergeschäftslage so schlecht wie in der Pandemie

Brisant dabei sei, dass sowohl bei den Erwartungen für die kommenden sechs Monate als auch bei den Beurteilungen der aktuellen Geschäftslage negative Dynamiken die Szene bestimmten. Notieren die Erwartungen gleichwohl bereits seit Längerem im negativen Saldenbereich, kehrt die Bewertung der aktuellen Geschäftslage erstmals seit November 2020 unter die Neutralitätsschwelle, wie es weiter heißt. So liegt die Lageeinschätzung im Saldo bei -7,5 Punkten. Nur noch jedes fünfte Unternehmen bewertet die Geschäftslage dabei als gut. Zulieferer, die in den kommenden sechs Monaten Besserung erwarten, sind demgegenüber sogar Exoten, kann man sagen. So seien lediglich 7 Prozent der Befragten vorsichtig optimistisch. Knapp die Hälfte hingegen sieht in den kommenden Monaten zunehmende konjunkturelle Schwierigkeiten auf die Industrie zukommen.

Die Politik muss jetzt die richtigen Maßnahmen ergreifen

Waren die vergangenen Jahre durch Schocks im Zusammenhang mit der Coronapandemie, den Lieferkettenproblemen und dem Krieg in der Ukraine sowie etwaigen Nachholeffekten geprägt, zeichnet sich mehr und mehr die eklatante Schwächung des Wirtschaftsstandortes Deutschland durch eine strukturelle Krise ab, wie die Analysten sehen. Wo kurzfristige Schocks durch agiles Unternehmertum und staatliche Stützen lange Zeit noch abgefangen werden konnten, gehe es nunmehr bedrohlich an die Substanz. Und der industrielle Mittelstand habe im Gegensatz zu seinen Kunden oftmals nicht die Möglichkeit, den schlechten regulatorischen Wettbewerbsbedingungen auszuweichen. Reißt der Gesetzgeber das Ruder nicht umgehend um, mahnt die Arbeitsgemeinschaft, folgt auf einen verregneten Sommer auch noch ein bitterkalter und sehr langer konjunktureller Winter. Die Liste der Handlungsfelder sei dabei auch noch relativ lang.

Deutsche Energiepreise zehren an der Wettbewerbsfähigkeit

So setzen die mittelständischen Zulieferbetriebe als Energieträger vor allem Strom und Gas ein. Die Herstellung beziehungsweise Verarbeitung zum Beispiel von Aluminium und Stahl, von Gießereiprodukten sowie von Kunststoffen und Textilien hat aber zum Teil einen erheblichen Energiebedarf. Die Preise dafür am Standort Deutschland liegen aber weit über denen anderer Industrienationen, wie etwa Frankreich oder in den USA. Die Wettbewerbsfähigkeit gehe deshalb jeden Tag ein Stück weiter verloren. Speziell die Automobilzulieferer stehen auch noch in einem harten internationalen Wettbewerb. Die Hersteller vergeben Zulieferteile deshalb bevorzugt an Betriebe in Regionen mit deutlich niedrigeren Energiekosten. Aber Zulieferer, die ihre Produktion nicht ins Ausland verlagern können, brauchen deshalb schnell eine substanzielle Absenkung der Energiepreise. Ein zeitlich begrenzter Industriestrompreis ab dem 1. Januar 2024, der auch den industriellen Mittelstand ohne Hürden erreicht, ist dringend erforderlich, so die Experten. Und die Liste der Probleme ist noch länger ...

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