Wieder unterm Schnitt Digitalisierung kommt in Deutschland nicht vom Fleck

Quelle: dpa Lesedauer: 2 min

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Trotz des Digitalisierungsschubs in der Coronazeit stagniert nach Angaben des Instituts für Mittelstandsforschung (IFM) die weitere Entwicklung, meldet die dpa. Das betreffe vor allem den Mittelstand.

Als die Coronapandemie grassierte, verlieh das der Digitalisierung in der EU einen Aufschwung. Forscher des IFM haben nun geschaut, wie das Ganze weitergeht. Das Ergebnis für deutsche Mittelständler ist allerdings ernüchternd, während Schweden die Nase vorn hat.
Als die Coronapandemie grassierte, verlieh das der Digitalisierung in der EU einen Aufschwung. Forscher des IFM haben nun geschaut, wie das Ganze weitergeht. Das Ergebnis für deutsche Mittelständler ist allerdings ernüchternd, während Schweden die Nase vorn hat.
(Bild: Blue Planet Studio - stock.adobe.com)

Ausgangssperren, Begegnungsverbote und andere Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus haben dazu geführt, dass Digitalisierungsschübe in der Industrie stattfanden. Doch dieser Trend scheint sich wieder abzuschwächen. Denn nach Angaben des IFM ist der Anteil an kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland (19 Prozent), die mindestens 1 Prozent ihres Umsatzes mit Online-Verkäufen erwirtschaften, nicht weiter vorangekommen. Die Spitzenreiter in diesem Bereich sind europaweit die KMU in Schweden (36 Prozent), Dänemark (35 Prozent) und Irland (35 Prozent). Unter den Großunternehmen in Deutschland sank der Anteil im Vergleich zu 2021 sogar um 2 Prozentpunkte auf 36 Prozent, haben die Analysten bemerkt. Damit liege er nun unter dem EU-Durchschnitt von 39 Prozent. In Schweden liegt der Anteil der Großunternehmen, die mindestens 1 Prozent ihres Umsatzes mit Online-Verkäufen erwirtschaften, bei 64 Prozent, in Dänemark sind es 63 Prozent und in Belgien bei 56 Prozent.

KMU halten ihre Digitalisierungsmaßnahmen für besser, als sie sind

Über ein Drittel der deutschen KMU (37 Prozent) bescheinigt sich dennoch selbst eine sehr hohe und wenigstens hohe digitale Entwicklung, wie das IFM herausgefunden hat. EU-weit geben das aber lediglich 31 Prozent der KMU an. Dagegen unterscheiden sich die Großunternehmen (hoch bis sehr hoch = 86 Prozent) in Deutschland kaum in ihrer digitalen Intensität von ihren Pendants in der EU (84 Prozent).

Passend zu ihrer deutlich höheren digitalen Intensität sind in den Großunternehmen mehr Fachkräfte der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) beschäftigt als in den KMU. Das gelte sowohl für Deutschland als auch EU-weit. Allerdings zeigten sich unter den KMU hierzulande Größenunterschiede. Denn während knapp die Hälfte der mittelgroßen Unternehmen (47 Prozent) in Deutschland Fachkräfte mit IKT-Kompetenzen beschäftigt, sind es unter den kleinen Unternehmen lediglich 15 Prozent, so das IFM. Mit einem Anteil von 26 Prozent bildeten jedoch in 2022 mehr KMU in Deutschland ihre Mitarbeiter in der Informations- und Kommunikationstechnologie weiter als es die KMU im EU-Durchschnitt taten (21 Prozent). Insgesamt bleibe das IKT-Fortbildungsengagement der KMU jedoch weiterhin hinter dem der Großunternehmen zurück.

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