Cybersecurity Forscher wollen Datenspeicherung in der Cloud sicherer machen

Quelle: Pressemitteilung der Bergischen Universität Wuppertal Lesedauer: 2 min

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Cloud-Dienste werden sowohl von privaten Usern als auch von Unternehmen genutzt, um Daten online zu speichern. Doch es können auch Fremde darauf zugreifen. Das soll sich aber bald ändern.

Wer Daten in der Cloud speichert, läuft Gefahr, dass diese von Dritten abgegriffen werden. Das droht vor allem durch Quantencomputertechnik. Zwar läge das Problem noch in der Zukunft, doch Wuppertaler Forscher wollen schon heute Gegenmaßnahmen entwickeln. Hier mehr dazu.
Wer Daten in der Cloud speichert, läuft Gefahr, dass diese von Dritten abgegriffen werden. Das droht vor allem durch Quantencomputertechnik. Zwar läge das Problem noch in der Zukunft, doch Wuppertaler Forscher wollen schon heute Gegenmaßnahmen entwickeln. Hier mehr dazu.
(Bild: Zisselfan)

In dem Projekt „Entwicklung eines Post-Quanten-verschlüsselten Online-Speichers“ („PQDrive“) arbeiten Forscher der Bergischen Universität Wuppertal in Kooperation mit dem IT-Security-Anbieter Tutao GmbH an neuen Ideen, um in der Cloud gespeicherte Daten vor dem Zugriff von Cyberkriminellen besser zu schützen. Prof. Dr.-Ing. Tibor Jager vom Lehrstuhl für IT-Security and Cryptography und sein Team übernehmen im Rahmen des Projekts wichtige Forschungsaufgaben, die sich von der Erprobung kryptografischer Algorithmen bis zur ressourcenschonenden Speicherung verschlüsselter Daten erstrecken, wie es weiter heißt. Jager: „Sichere Kommunikation im Internet ist in unserem Lebensalltag, in Wirtschaft und Gesellschaft unverzichtbar. Sie wird durch kryptographische Algorithmen geschützt, die leider unsicher gegen Quantencomputerangriffe sind.“ Getrieben durch Fortschritte bei der Entwicklung von Quantencomputern müsse man diese dringend durch sogenannte Post-Quantum-Verfahren ersetzen, die auch im Zeitalter von Quantencomputern sicher sein könnten.

Heute schon Verfahren gegen Angriffe von Quantencomputern entwickeln

Das neue Produkt soll eine Ende-zu-Ende-verschlüsselte Cloud-Lösung sein. Dazu nutzen die Forscher ein bereits im Rahmen eines Vorgängerprojektes entwickeltes kryptographisches Kommunikationsprotokoll, das außer zahlreichen Sicherheitsfunktionen auch Schutz vor etwaigen zukünftigen Angriffen durch Quantencomputer bietet, wie man erfährt. Jager merkt an: „Quantencomputer gelten oft als Bedrohung, die aber vielleicht erst in 15 oder 20 Jahren wirklich relevant wird. Sie stellen aber schon heute eine Bedrohung dar, nämlich für jene Daten, die 15, 20 Jahre oder länger vertraulich bleiben sollen.“

Daten, auf die das zutrifft, finden sich zum Beispiel in den Bereichen Gesundheitsdaten oder E-Government. Hier sollten schon heute Verfahren eingesetzt werden, die auch Angriffen von Quantencomputern standhalten können, empfehlen die Experten. Im Rahmen des Projektes wird das Protokoll für den Einsatz in einem Online-Speicher angepasst. Mit diesem Verschlüsselungsverfahren genießen Endnutzer und Unternehmen laut Jager gleich zwei Vorteile: Zum einen behalten sie die Hoheit über ihre Daten, die derzeit zumeist nur mit lokaler Speicherung möglich ist, zum anderen können sie die Vorteile von Cloud-Speichern – wie beispielsweise Erreichbarkeit, Kosteneffizienz und automatisches Backup – voll ausschöpfen.

Das Projekt „PQDrive“ wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Förderinitiative KMU-innovativ gefördert und hat ein Gesamtvolumen von 3,19 Millionen Euro. Knapp 640.000 Euro davon gehen an die Bergische Universität.

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