Supply Chain Management „Grüner“ SCM-Ansatz bringt Licht ins Dunkel

Autor / Redakteur: Thomas Wöhrle / Dipl.-Betriebswirt (FH) Bernd Maienschein

Green Supply Chain Management erhöht die Nachhaltigkeit nicht nur im Lager. Der ursprünglich aus der Holzwirtschaft stammende Begriff Nachhaltigkeit – neudeutsch auch „Sustainability“ – ist längst zu einem Synonym für das Ergreifen zielgerichteter Maßnahmen zur Umweltschonung bei gleichzeitiger Kostenreduzierung geworden.

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Nachhaltigkeit spielt bei Hoyer eine wichtige Rolle in der Unternehmensphilosophie – sowohl in der eigenen als auch auf der Seite des Kunden.
Nachhaltigkeit spielt bei Hoyer eine wichtige Rolle in der Unternehmensphilosophie – sowohl in der eigenen als auch auf der Seite des Kunden.
(Bild: Hoyer)

Bis vor Kurzem galt Nachhaltigkeit noch als reines Imagethema, mit dem Unternehmen nach außen grün und ökologisch korrekt erscheinen wollten. Heute sind die Begriffe Nachhaltigkeit oder „Green Supply Chain Management“ (Green SCM) längst nicht mehr nur reine Worthülsen, sondern immer häufiger stehen knallharte Business Cases dahinter, die echte Effizienzgewinne mit sich bringen müssen.

Der Hamburger Logistikdienstleister Hoyer versteht unter der Bezeichnung „Green Supply Chain Management“ zunächst die Identifizierung und Realisierung geeigneter Verbesserungsmaßnahmen in den Logistikprozessen, um so die Umwelt nachhaltig zu schützen und wichtige Beiträge zum Klimaschutz zu leisten. „Darüber hinaus ist es unsere Aufgabe, diese Verbesserungsmaßnahmen nicht nur in den eigenen Bereichen umzusetzen, sondern auch in Zusammenarbeit mit unseren Kunden in deren Produktionsanlagen, in denen wir mit unserem eigenen Personal tätig sind und die Aufgaben der Logistik übernehmen“, erklärt Tom Krützfeldt, Leiter Operations SCS bei Hoyer. „Unsere Kunden gehen dann aber auch davon aus, dass wir unsere wichtigen Energiegrößen kennen und versuchen, umweltfreundlich mit diesen umzugehen.“ So überwache man beispielsweise sehr konsequent die Energieverbräuche bei Hoyer wie Strom oder Treibstoff anhand von objektiv messbaren Key Performance Indicators (KPI). „Steigen unsere Energieverbräuche an, dann untersuchen wir die Ursache und setzen entsprechende Gegenmaßnahmen um“, so Krützfeldt.

„Steigen unsere Energieverbräuche an, dann untersuchen wir die Ursache und setzen entsprechende Gegenmaßnahmen um“, sagt Tom Krützfeldt, Leiter Operations SCS bei Hoyer.
„Steigen unsere Energieverbräuche an, dann untersuchen wir die Ursache und setzen entsprechende Gegenmaßnahmen um“, sagt Tom Krützfeldt, Leiter Operations SCS bei Hoyer.
(Hoyer)

Aktiver Beitrag zur nachhaltigen Schonung der Umwelt

Die Ansatzpunkte sind vielfältig: Das könne ein Austausch von Equipment genauso sein wie die Erhöhung des Tageslichtanteils in den Anlagen. „Bei der Beleuchtung unserer Hallen und Anlagen etwa haben wir im vergangenen Jahr damit begonnen, Leuchtmittel auf LED umzustellen, um auf diese Weise Energie einzusparen und die Umwelt zu schonen“, sagt Krützfeldt. „Insbesondere Kunden, für die wir die Logistik direkt in deren Produktionsanlagen mit unserem eigenen Personal übernommen haben, erwarten ganz konkret von uns, dass wir in enger Abstimmung untereinander Projekte ausarbeiten und durchführen, um Energietreiber zu identifizieren.“

Hoyer sehe es dabei als seine Aufgabe und auch Verpflichtung an, einen aktiven Beitrag zur nachhaltigen Schonung der Umwelt zu leisten. Unter anderem erstellt das Unternehmen seit dem Jahr 2013 einen eigenen Nachhaltigkeitsbericht und bekennt sich damit klar zu den langfristigen Zielen bezüglich der Reduktion von Emissionen. „Wir als Logistikdienstleister reagieren nicht erst bei den Anforderungen aus dem Markt auf dieses sensible Thema, sondern setzen unsere eigenen Anforderungen und Ziele bereits im Vorfeld um“, sagt Krützfeldt. „Die Anforderungen aus dem Markt sind dabei in den allermeisten Fällen konform mit unseren eigenen Anforderungen und Zielen.“ Man mache den Kunden allerdings keine kostenpflichtigen Angebote zu diesem Thema, um bei Projekten oder der Umsetzung gezielter Maßnahmen zu unterstützen. Wenn ein Kunde allerdings konkret Unterstützung wünsche, dann helfe man mit der Erfahrung des Unternehmens natürlich gern.

Styrolution optimiert Energieverbrauch in enger Abstimmung mit Hoyer

So hat Hoyer kürzlich mit dem Kunden Styrolution ein Projekt zur Reduzierung des Energieverbrauchs in dessen Anlage durchgeführt. „In der Anlage sind wir mit unserem Personal für die logistischen Tätigkeiten verantwortlich“, so Krützfeldt. „Gemeinsam mit dem Kunden haben wir die Energietreiber identifiziert und aktiv dazu beigetragen, dass der Energieverbrauch reduziert wird und die wesentlichen Energietreiber nicht mehr eingesetzt werden.“ Beispielsweise wurde die Beleuchtung ausgetauscht, der Einsatz von Dampf zum Spülen von Siloanlagen reduziert und Abfüllanlagen wurden bei Nichtgebrauch konsequent vom Strom abgetrennt. Ein weiterer möglicher Ansatzpunkt: die verstärkte Arbeit mit Bewegungsmeldern in denjenigen Bereichen, in denen eine intensive Beleuchtung notwendig ist.

Um ein solches Projekt zum Erfolg zu machen, ist es vor allem entscheidend, dass die zentralen Umwelt-KPI konsequent über den Zeitverlauf überwacht werden. Die Styrolution Europe GmbH ist als produzierende Firma gemäß ISO 50001 zertifiziert, einer Zertifizierung für das Energiemanagementsystem. „Wir als großer Hersteller von Kunststoffgranulaten haben außerdem intern eine Abteilung gegründet, die sich damit beschäftigt, Energieeinsparpotenziale zu identifizieren und entsprechende Maßnahmen einzuleiten, um die Umwelt nachhaltig zu schonen und weniger zu belasten“, ergänzt Ernst Orthmann, Projektmanager bei Styrolution.

„Gemeinsam mit Hoyer haben wir in den vergangenen beiden Jahren das Projekt zur nachhaltigen Energieeinsparung erfolgreich umgesetzt. Für uns ist es dabei essenziell, einen Partner an der Seite zu haben, der die Themen ‚Einsparung von Energie‘ und ‚nachhaltigen Umweltschutz‘ als ebenso wichtig ansieht, wie auch wir es tun.“ ■

* Thomas Wöhrle ist Fachjournalist in 76137 Karlsruhe. Weitere Informationen: Hoyer GmbH, 20537 Hamburg, Tel. (0 40) 2 10 44-0, hoyer@hoyer-group.com

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