Kooperation Joint Venture zwischen BMZ und Kion für Lithium-Ionen-Batterien

Redakteur: Gary Huck

Die Kion Group und BMZ Holding wollen ein Joint Venture (JV) gründen. Das Unternehmen mit dem Namen Kion Battery Systems soll sich mit der Produktion von Lithium-Ionen-Batterien beschäftigen.

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Das Joint Venture soll das Produktangebot und die Produktionskapazität von Lithium-Ionen-Batterien in der EMEA-Wirtschaftsregion erweitern.
Das Joint Venture soll das Produktangebot und die Produktionskapazität von Lithium-Ionen-Batterien in der EMEA-Wirtschaftsregion erweitern.
(Bild: Kion Group)

Das Joint Venture zwischen Kion und BMZ werde das Produktangebot und die Produktionskapazität für Lithium-Ionen-Batterien in der Wirtschaftsregion Europa, Mittlerer Osten und Afrika (EMEA) erweitern. So soll die steigende Nachfrage nach Batteriesystemen aus der Intralogistik bestmöglich bedient werden. Die Produktionsanlage des Gemeinschaftsunternehmens wird nach Angaben von Kion auf dem Unternehmenssitz von BMZ in Karlstein am Main errichtet. Es sei geplant, bis 2023 etwa 80 Mitarbeiter im Rahmen des JV in den Bereichen Forschung, Entwicklung und Produktion zu beschäftigen.

Akkus für Gegengewichtsstapler und Lagertechnikgeräte

Anfangs sei im neuen Unternehmen die Herstellung von 24-V- und 80-V-Batterien für Gegengewichtsstapler geplant. Später sollen dort auch 24-V-Batterien für kleinere Lagertechnikgeräte produziert werden. Da es sich bei dem Projekt um eine Verbindung zwischen einem der größten Hersteller von Flurförderzeugen in Europa und einem der führenden europäischen Unternehmen im Bereich Lithium-Ionen-Batterien handelt, muss die Transaktion noch von der zuständigen Kartellbehörde geprüft werden.

An der BMZ-Konzernzentrale in Karlstein am Main soll das Joint Venture entstehen. Im zweiten Gebäude von rechts wird die Produktion beheimatet sein, rechts danen das Logistikzentrum.
An der BMZ-Konzernzentrale in Karlstein am Main soll das Joint Venture entstehen. Im zweiten Gebäude von rechts wird die Produktion beheimatet sein, rechts danen das Logistikzentrum.
(Bild: Kion Group)

Beide Unternehmen beteiligen sich nach eigenen Angaben zu jeweils 50 % an dem Projekt. Die Geschäftsführung wird ebenfalls gemeinschaftlich besetzt. Kion berufe Carsten Harnisch und BMZ Christian Hasenstab in die Geschäftsführung von Kion Battery Systems. Der vierköpfige Gesellschafterausschuss würde ebenfalls von beiden Partnern paritätisch besetzt werden.

„Diese Allianz stärkt unsere Position im Bereich der Lithium-Ionen-Batterien deutlich und verschafft der Kion Group – und damit allen Marken im Konzern weltweit – eine noch stärkere Wettbewerbsposition“, so Gordon Riske, Vorstandsvorsitzender der Kion Group. „In Zusammenarbeit mit der BMZ-Gruppe können wir den stetig steigenden Bedarf an modernen Lithium-Ionen-Batterien optimal bedienen und unseren Kunden höchste Lieferzuverlässigkeit bieten.“ Laut Sven Bauer, Gründer und Geschäftsführer der BMZ Holding, pflegen beide Unternehmen bereits langjährige strategische und operative Partnerschaften. Das JV profitiere vor allem von dem direkten Zugriff auf eigene Testlaboratorien, Development-Teams und strategischen sowie kostenoptimierten Entwicklungen.

Über 80 % Absatz durch Elektrofahrzeuge

Kion richte im Rahmen seiner Strategie 2027 ein besonderes Augenmerk auf Energie und Energieeffizienz. Die Antriebstechnik der Zukunft stünde im Fokus der weltweiten Forschung und Entwicklung des Konzerns. Der Flurförderzeugspezialist bietet seinen Kunden bereits ein Produktportfolio, das Antriebstechniken von Verbrennungsmotoren über Bleisäure- sowie Lithium-Ionen-Batterien bis zu Brennstoffzellen umfasst, heißt es von Kion. Die Elektromobilität habe für den Konzern dabei eine besondere Bedeutung. In den letzten zehn Jahren hat der Flurförderzeughersteller nach eigenen Angaben mehr als 1 Mio. Elektrofahrzeuge verkauft. Im vergangenen Jahr wären über 80 % des Absatzes mit Elektrofahrzeugen generiert worden.

BMZ habe sich seit der Gründung vor 25 Jahren der Lithium-Ionen-Technologie und deren Weiterentwicklung verschrieben. Laut dem Batteriespezialisten ist man mit einer breiten Lieferkette international hervorragend aufgestellt und kann dank langjähriger Beziehungen zu Zellherstellern qualitativ ausgereifte Produkte und stabile Lieferkonzepte bieten.

Die Vorteile der Lithium-Ionen-Batterien im Vergleich mit klassischen Bleisäure-Batterien läge bei kürzeren Ladezeiten und Zwischenlademöglichkeiten, was weniger Batteriewechsel nach sich zieht. Die Technologie sei vor allem für den Schichtbetrieb eine interessante wirtschaftliche Alternative – Einsatzbereich-übergreifend für unterschiedlichste Staplertypen.

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