Transportfahrzeuge Klärwerk setzt auf Elektro-Transporter
Die Stadtentwässerung Stuttgart (SES), Baden-Württembergs größtes Klärwerk, macht mit Elektro-Transportern von Trafa im Hauptklärwerk Stuttgart-Mühlhausen mobil gegen CO2. Mit einer maximalen täglichen Fahrleistung von 50 km pro Fahrzeug kann es die Transporterflotte aus sieben Fahrzeugen auf 10.000 Jahreskilometer pro Fahrzeug bringen.
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Das technische Referat vermittelt im Vorwort seines Jahresberichtes der Stadtentwässerung Stuttgart die Anregung, „bezüglich der zukünftigen Herausforderungen verantwortlich zu denken und zu handeln.“ Weil kommende Generationen davon betroffen sein werden, wird dort die umweltfreundliche Gestaltung mit aller Ernsthaftigkeit und Tatkraft vorangetrieben. Zur Reduzierung der CO2-Emissionen und zur Nutzung der natürlichen Ressourcen erzeugt Stuttgarts Hauptklärwerk bereits Strom aus Methangas mittels einer Dampfturbine und Solaranlagen. Das Entscheidergremium der SES hat sich bei der Fahrzeugflotte im Bereich der städtischen Gewässerschutzanlage für einen Wechsel von Diesel- zu Elektro-Transportfahrzeugen und damit aufs neue „pro Umwelt“ entschieden.
Anforderungsprofil für Elektro-Transporter direkt vor Ort überprüft
Gewürdigt wurde diese Maßnahme der sparsamen Schwaben jüngst durch die Europäische Kommission, die diese nachhaltige Investition als nachahmenswertes Beispiel für andere Kommunen in ihrem englischsprachigen „News-Alert“ des GPP (Green Public Procurement In Practice) publizierte. Stuttgart hat damit die Messlatte seiner Beschaffungskriterien höher gelegt als die vorgeschriebenen GPP-Spezifikationen der EU.
Das Anforderungsprofil verlangte unter anderem eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 25 km/h sowie hydraulische Bremsen mit Energierückgewinnungs-System. Dafür sollten die Fahrzeuge in der Lage sein, schwere Lasten zu transportieren. Als Entscheidungshilfe stellten die Hersteller Testfahrzeuge für einen Probebetrieb zur Verfügung. Damit wurde die Erfüllung der Vorgaben im Einsatz direkt vor Ort überprüfbar. „Wir konnten kompetent beraten, aus unserem Spijkstaal-Sortiment die richtigen Fahrzeuge in den Testlauf schicken, für rechtzeitige Lieferung sorgen sowie den technischen Kundendienst der E-Fahrzeugflotte in Standortnähe garantieren“, so Ralf Wittlinger, Geschäftsführer der Weinstadter Trafa Service GmbH.
Einmannversion der Elektro-Transportertransportiert hauptsächlich Langgut
Das Betriebsgelände des Hauptklärwerkes in Stuttgart-Mühlhausen umfaßt 25 ha. Mit einer täglichen Reinigungsleistung von über 200.000 m³ Abwasser ist es die größte Kläranlage in Baden-Württemberg. Die Abwasserreinigung wird in einer mehrstufigen, mechanisch-biologischen Prozesskette vollzogen. Die Anlage kann eine Abwassermenge von bis zu 7,5 m³ pro Sekunde bewältigen.
Auf dem weitläufigen Werksgelände fahren demnächst insgesamt sieben Plattformwagen mit Elektroantrieb vom Typ 2000 der Marke Spijkstaal. Drei dieser Plattformwagen sind als Sonderkonstruktion in Einmannversion für Langguttransporte wie Leitern und Rohre ausgelegt und kommen vorwiegend bei Instandhaltungsarbeiten zum Einsatz.
Zweisitzige Elektro-Transporter für Allround-Transporteinsätze
Hierbei führt der eingesparte Beifahrersitzplatz zu einem Leerplatz, dessen Fläche der Plattformladefläche zugeschlagen wird. Die Herstellung der Einsitzer-Fahrerkabine war im Vergleich zum Zweisitzer für einige Hersteller problematisch, wie es heißt. Vier weitere Plattformwagen in Zweisitzerversion sind jeweils serienmäßig mit einer Ladefläche von 2500 mm × 1500 mm, Bordwänden und einer Traglast von 2 t für den Allround-Transportereinsatz ausgestatttet. Die E-Transporter sind in Doppelschicht unterwegs. Die AC-Drehstrom-Antriebstechnik wird mit einer 48-V-Panzerplattenbatterie als Energieträger gespeist, für die die Nacht als Batterieladezeit ausreicht.
Zusätzlich zu dem umweltfreundlichen Elektroantrieb sind einige weitere Vorteile dieser E-Fahrzeuge, die als Alleinstellungsmerkmale gelten, auffällig: Eine Vollfederung und Stoßdämpfer machen das Fahren auch im Gelände angenehm, lange Radstände bringen eine Straßenlage, wie sie vom Pkw-Fahren gewöhnt ist, zudem ist die normale Kfz-Bereifung äußerst kostengünstig, wie es heißt.
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