Mehrwegverpackungen Mehrweg voll im Trend
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Mehrwegbehälter und -verpackungen sind immer häufiger im Einsatz: In Zulieferketten ebenso wie im B2B- und B2C-Geschäft sowie in der E-Commerce-Versandlogistik kommen meistens klimaneutrale und zu 100 Prozent recycelbare Kartonagen zum Einsatz. Wie ein Blick auf das branchenübergreifend einsetzbare Mehrweg-Produktspektrum der Hersteller und die Einsatzbeispiele zeigt, sind die gesteckten Klimaziele an eine vordere Position im Bewusstsein und Handeln von Industrie, Commerce und den Konsumenten gerückt.

Die bereits mehrfach für Funktion und Design ausgezeichnete Klappbox EQ von Bito ist als klappbarer Mehrwegbehälter sehr geräumig, platzsparend, robust und belastbar, sodass sie allen Anforderungen in betrieblichen Lager- und Transportabläufen standhält. Sie ist auch für die Anwendungen auf Fördertechnik und mit ihrem optional erhältlichen verstärkten Rippen- oder Doppelboden für Einsätze in automatisierten Anlagen geeignet. Zusammengelegt reduziert sich der Platzbedarf zu Lagerung und Transport um 75 Prozent.
Die Box lässt sich mithilfe von Wippen leicht aufrichten und wieder zusammenlegen. Da der Bito EQ optional mit Durchfassgriffen oder mit bis zur Oberkante geschlossenen Stirnwänden erhältlich ist, lässt sich das Volumen bis zur Oberkante nutzen; schwenkbare Liftgriffe ermöglichen die einfache Bedienung, hohen Tragekomfort sowie ergonomisches Heben, Greifen und Ziehen. Die Box mit dem Eurogrundmaß 600 Millimeter × 400 Millimeter ist in den beiden Höhen 285 und 320 Millimeter sowie mit 58 und 65 Litern Volumen erhältlich.
Mehrwegbehälter anstatt Kartonagen für viele Logistikfunktionen
Die Klappbox EQ ist beispielsweise bei Parker Hannifin, einem weltweit führenden Anbieter von Antriebs- und Steuerungstechnologien, im Einsatz, um den gut geschützten, kontinuierlichen Transitzyklus zwischen Parker und den Lieferanten zu unterstützen und dabei auf die von den Lieferanten üblicherweise verwendeten Kartonagen verzichten zu können und Entsorgungskosten einzusparen. Zudem transportiert Parker die Bauteile in den Behältern durch das Lager und zu den Montagebereichen. Nach der Teileentnahme werden die Leerbehälter zusammengeklappt, platzsparend aufeinandergestapelt zwischengelagert und mit ebenso wenig Platzaufwand zum Lieferanten zur Neubefüllung gebracht.
Behälter als Mehrweglösungen sind die umweltbewusste Alternative zu Einwegverpackungen. So verweist die Studie Carbon Footprint von Verpackungssystemen des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik (IBP), die Ende 2017 beauftragt wurde, auf CO2-Fußabdruck-Einsparungen von 60 Prozent durch die Nutzung von Mehrweg-Kunststoffbehältern im Vergleich zur Verwendung von Einwegkartons am Beispiel von Obst- und Gemüsetransporten.
Die auch auf der Logimat 2023 präsentierten Mehrwegbehälter von Bito werden aus hochwertigem Kunststoffmaterial hergestellt und sind robust und langlebig. Sie lassen sich hundertfach wiederverwenden und vermeiden viele Mengen an Verpackungsmüll, da jeder Behälter im Laufe seiner Nutzung Hunderte Einwegkartons und somit mehr als eine Tonne Kartonagen ersetzt.
Mehrwegtaugliche, schützende Konstruktivverpackungen
Die Nachfrage nach Lithium-Ionen-Batterien wird nach Experteneinschätzung von derzeit 200 Gigawattstunden pro Jahr bis 2030 auf mehr als 2.000 ansteigen. Parallel wächst der Bedarf an Lösungen für das sichere Handling und den Transport der empfindlichen Energiespeicher. So präsentierte SSI Schäfer Plastics, ein eigenständiges Unternehmen der Schäfer-Gruppe, vom 23. bis 25. Mai 2023 auf der „Battery Show“ in Stuttgart mehrwegtaugliche Verpackungslösungen, sogenannte „Konstruktivverpackungen“ (KVP), für die gesamte Prozesskette, die einen optimalen Schutz bieten – optional auch mit digitalem Schloss.
„Der Trend zur Elektromobilität verlangt Unternehmen einen rapiden Wechsel auf Technologieebene ab“, so Thomas Jettkant, Vertriebsleiter Konstruktivverpackungen bei SSI Schäfer Plastics. „Diese Entwicklung unterstützen wir mit speziell konzipierten KVP, die an individuelle Rahmenbedingungen anpassbar sind und höchste Ansprüche an einen sicheren Umgang mit Akkumulatoren und deren Komponenten erfüllen.“
Auf der Battery Show standen vor allem die weiterentwickelte KMB-Serie und der ebenfalls in mehreren Ausprägungen angebotene Gefahrgutbehälter RL-KLT GGV im Mittelpunkt. Die volumenreduzierten KMB-Kleinladungsträger werden gemäß Gefahrgutspezifikation zertifiziert und sind prädestiniert für den sicheren Transport von Produkten und Komponenten bis zu 20 Kilogramm Gewicht. Vorgestellt wurden zudem mit einem digitalen Schloss ausgestattete Lösungen für einen verstärkten Manipulations- und auch Diebstahlschutz: Zugang zu diesen Behältern erhalten ausschließlich autorisierte Personen, die das Schloss über eine App auf ihrem Smartphone entsperren.
„Wir zeigten auch, dass Ladungsträger aus Kunststoff auch Nachhaltigkeitskriterien gerecht werden“, wie Jettkant betont. Produkte wie der volumenreduzierte KMB-Behälter sind als Mehrwegsystem konzipiert und lassen sich nach Beendigung ihres Einsatzzyklus in den Wiederaufbereitungs-Kreislauf rückführen.
Nachhaltige Mehrwegverpackungen für Batterien
Angesichts der steigenden Zulassungen für E-Autos erwarten Experten eine 20-fache Steigerung der Batterieproduktionskapazität in Europa. „Lithium-Ionen-Batterien werden als Gefahrgut eingestuft und erfordern somit hohe Sicherheitsstandards bei Transport und Lagerung“, so Christian Hemming, Technical Director EMEA bei Orbis Europe. Das Unternehmen entwickelt und produziert innovative, robuste und nachhaltige Mehrweg-Transportverpackungen aus Kunststoffen. Orbis mit Hauptzentrale in Oconomowoc (Wisconsin/USA) ist Teil der Menasha Corporation; in Deutschland ist Orbis in Hürth bei Köln ansässig.
Orbis Europe hat mit dem „IonPak“ einen Gefahrgutbehälter speziell für den Transport von Li-Ion-Batterien entwickelt, ebenso für andere feste Gefahrgüter wie Airbags oder Gurtstraffer. Der „IonPak“ ist für den Transport von festem Gefahrgut – Verpackungsgruppe II – zugelassen und UN-zertifiziert. Er besteht aus einem robusten Großladungsträger mit den europäischen Standardmaßen 1.200 Millimeter × 800 Millimeter, 1.200 Millimeter × 1.000 Millimeter und 1.600 Millimeter × 1.200 Millimeter und einer Gefahrgut-optimierten Innenverpackung, beispielsweise aus EPP.
Die Mehrweg-Verpackungslösungen von Orbis bestehen zu einem hohen Anteil aus Rezyklat, mit einer Recyclingquote der Rohstoffe von 100 Prozent.
Mehrweglösungen halten 70-mal länger als Kartonagen
Kartonagen und Boxen aus Wellpappe lassen sich mit der Mehrweglösung „PlastiCorr“ von Orbis eins zu eins ersetzen; diese eignet sich für geschlossene Lieferketten in der Fast-Moving-Consumer-Goods-(FMCG-)Fertigung, wie bei der Primärverpackung (Inbound) oder Fertigprodukten (Outbound). Wie Jürgen Krahé, Senior Commercial Director EMEA bei Orbis, betont, ist „entlang der Lieferkette die Lebensdauer von ,PlastiCorr‘ 70-mal länger als die von Kartonagen“. Die Amortisationszeit liegt bei weniger als zwei Jahren, der ROI beträgt 30 Prozent und mehr. „Mit unserem Produkt sinkt der Wasserverbrauch um rund 90 Prozent“, so Krahé, „zudem bieten wir eine nachhaltige Alternative in Zeiten zunehmender Papierverknappung aufgrund schrumpfender Rohstoffmengen.“
Passende „SleevePacks“ optimieren das Handling im Leerzustand. Durch die Stapelbarkeit „1+1/1+2“ lassen sich Lkw und Lager optimal auslasten. Am Ende der Lebensdauer sind die „PlastiCorr“-Boxen zu 100 Prozent recycelbar.
Mehrweg-Versandverpackungen stark im Trend
Wie Ratioform meldet, ergab eine bereits im Februar 2018 erstellte PwC-Studie zur Nachhaltigkeit von Verpackungen, dass 70 Prozent der Befragten bereit wären, bei ihren Bestellungen auf Mehrweg-Versandverpackungen umzusteigen. Zugleich fordert ja das seit 2019 geltende Verpackungsgesetz, dass Verpackungsabfälle verringert und die Recyclingquoten für Verpackungsmaterialien erhöht werden.
Die Serie „Terra“ von Ratioform umfasst Green-Packaging-Produkte aus sämtlichen Sortimentsbereichen. Hierzu gehören umweltfreundliche Kartons und Schachteln, beispielsweise aus Graspaper, die bei der Herstellung im Vergleich zu Pappkartonagen nur halb so viel CO2-Emissionen verursachen. Zum Verschluss der nachhaltigen Verpackungen stehen Nassklebebänder, Papierpackbänder und kompostierbare Packbänder in PP-Qualität zur Verfügung. Nachhaltiges Füllen und Polstern ist unter anderem mit Wellpappenpolster und einer Vielzahl weiterer Lösungen für jeden individuellen Zweck möglich.
Die Mehrwegbehälter von Auer Packaging besitzen wie die Faltbehälter eine platzsparende Eigenschaft, auch ohne Klappmechanismus: Die Mehrwegboxen aus Kunststoff lassen sich im leeren Zustand ineinanderstapeln und reduzieren so ihr Volumen um bis zu 75 Prozent. Kombiniert mit Deckel oder Stapelbügel sind die Mehrwegbehälter auch stapelbar und ermöglichen aufgrund der robusten Konstruktionsweise große Stapelhöhen; für Standsicherheit im gestapelten Zustand sorgen Vertiefungen im Deckel.
CO2e-Emissionen durch Klimaschutzprojekte ausgleichen
Der Verpackungshersteller Thimm unterstützt seine Kunden in Zusammenarbeit mit Climate Partner dabei, CO2e-Emissionen zu kompensieren und Verpackungen und Displays klimaneutral herzustellen. Zur Erklärung: Das CO2-Äquivalent CO2e berücksichtigt neben Kohlendioxid auch alle anderen Gase wie Methan, Distickstoff et cetera. CO2e ist eine Maßeinheit, die den Effekt aller Treibhausgase auf das Klima vergleichbar machen will. Auf solche Verpackungen setzt auch das Modelabel Madeleine, ein Anbieter von hochwertiger Damenmode.
Thimm entwickelt Verpackungslösungen, die hinsichtlich Ressourcen- und Materialverbrauch optimiert und umweltfreundlich produziert werden. „Dennoch fallen von der Herstellung der Verpackungen und Displays bis zur Auslieferung unvermeidbare CO2e-Emissionen an“, so Michael Weber, Leiter Corporate Strategie + Marketing der Thimm-Gruppe. So bedeute „Klimaneutralität heute noch nicht Null-Emission, dafür berechnen wir die bei der Verpackungsherstellung und -auslieferung entstehenden CO2e-Emissionen, die durch Investitionen in zertifizierte Klimaschutzprojekte ausgeglichen werden“.
Die Verpackungen für Madeleine produziert Thimm in F-Welle und in sechs unterschiedlichen Größen. Laut Michael Weber weist die „F-Welle ähnliche Eigenschaften auf wie Vollkarton, jedoch ist die Materialstabilität bei wesentlich geringerem Materialeinsatz gleich“. Die Verpackung wird flachliegend versendet; aufgrund der geringen Materialstärke der F-Welle und der Optimierung für den lückenlosen Palettenversand ergibt sich eine geringere Volumennutzung der Lkw, was zudem Emissionseinsparungen ermöglicht. (bm)
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