Regalbediengeräte Millimeterarbeit beim Hochregallager-Bau

Redakteur: M. A. Benedikt Hofmann |

Am 28. März 2017 wurden die Regalbediengeräte (RBG) für das neue Hochregallager von Würth Industrie Service im Industriepark Würth in Bad Mergentheim angeliefert und eingebracht.

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Drei 50 m lange Lkw transportierten die fünf Regalbediengeräte in der Nacht von Montag auf Dienstag von Neuenstadt nach Bad Mergentheim.
Drei 50 m lange Lkw transportierten die fünf Regalbediengeräte in der Nacht von Montag auf Dienstag von Neuenstadt nach Bad Mergentheim.
(Bild: Würth Industrie Service)

Fünf vollständig automatisierte Regalbediengeräte werden bei der Würth Industrie Service in den fünf Gassen des 45 m hohen und 120 m langen neu erbauten Hochregallagers, welches dem Unternehmen zufolge zu den Größten seiner Art in ganz Europa zählt, operieren. Die Kapazität liegt bei derzeit insgesamt 49.000 Palettenstellplätzen.

Drei 50 m lange Lkw transportierten die fünf Regalbediengeräte in der Nacht von Montag auf Dienstag von Neuenstadt nach Bad Mergentheim. Dazu mussten einige Straßen in der Umgebung für wenige Stunden gesperrt werden. Als besonders spektakulär stellte sich das Einbringen der Geräte in das 45 m hohe Hochregallager heraus, da die jeweils 42,8 m hohen und 24 t schweren Regalbediengeräte nur über das Dach eingeführt werden konnten. Für die Verantwortlichen vor Ort hieß das Millimeterarbeit und die kleinsten Veränderungen der Wetterverhältnisse mussten Berücksichtigung finden.

Die technische Basis bilden die einmastigen RBG des Typs B M-Single mit je zwei Lastaufnahmemitteln (Teleskopgabeln), welche die Firma Mlog in der eigenen Fertigung in Neuenstadt produziert. Die maximale Fahrgeschwindigkeit der Geräte liegt bei 180 m/min, die maximale Hubgeschwindigkeit bei 70 m/min. Beide Lastaufnahmemittel haben eine Gesamttragfähigkeit von 2200 kg, wobei eine Teleskopgabel 1 t und die andere Teleskopgabel 1,2 t führen kann. Durch den Einsatz frequenzgeregelter Drehstromaggregate lassen sich die Geschwindigkeiten stufenlos genau regeln und kurvenoptimiert betreiben – auch aus energetischer Sicht eine wirtschaftliche Lösung, liegt doch der Stromverbrauch dieser modernen Antriebe deutlich unter dem konventioneller Motoren. Bei der Würth Industrie Service führen die neuen Antriebsmotoren im Vergleich zum bestehenden Hochregallager zu einer Stromersparnis von etwa 25 % und es erfolgt eine Energierückspeisung ins eigene Verbrauchsnetz.

Beim Einbringen der Regalbediengeräte über das Dach des Hochregallagers war Millimeterarbeit gefragt.
Beim Einbringen der Regalbediengeräte über das Dach des Hochregallagers war Millimeterarbeit gefragt.
(Bild: Würth Industrie Service)

Die Investitionen in den Ausbau des Logistikzentrums belaufen sich auf rund 13,5 Mio. Euro. Ziel ist der Aufbau eines hochmodernen Lager- und Logistikkomplexes, welcher mit Roboter- und Computertechnik gesteuert wird. Die Einweihung des neuen Hochregallagers ist im Rahmen einer großen Kundenveranstaltung, dem Fachforum C-Teile-Management, am 16. und 17. Mai 2017 geplant.

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