Auto-ID Potenziale von RFID sind noch lange nicht ausgeschöpft

Autor / Redakteur: Sabine Mühlenkamp / Dipl.-Betriebswirt (FH) Bernd Maienschein

Es ist still geworden um das Thema RFID. Ein untrügliches Zeichen dafür, dass die Technik den Kinderschuhen entwachsen und in der Praxis angekommen ist. Allerdings werden die Potenziale, die RFID bietet, immer noch nicht vollständig ausgeschöpft.

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Obwohl der Anteil an RFID in den vergangenen Jahren zugenommen hat, liegt der Barcode nach wie vor weit vorne — nicht zuletzt durch die Vertrautheit beim Einsatz und die langjährige Erfahrung damit. „Ich denke, der Anteil des Barcodes liegt deutlich über der Hälfte. Der reine RFID-Anteil liegt heute unter 25%, ist aber stetig im Wachsen“, schätzt Dieter Eßlinger, Produktmanager RFID bei Leuze Electronic, und nennt als eine Schwierigkeit bei der RFID-Umsetzung, dass vorhandene SPS-Programme bei Anlagenbauern und Programmierern auf den Datenfluss eines Barcodes optimiert sind.

RFID nicht bei jeder Anwendung vorteilhafter als die optische Identifikation

Erst durch eine nicht unerhebliche Änderung in der Struktur sind die Vorteile von RFID voll nutzbar. Zudem bringt RFID nicht für jede Anwendung Vorteile gegenüber optischer Identifikation.

„Viele Unternehmen haben noch nicht die Nutzenaspekte und Möglichkeiten erkannt, die sich durch den Einsatz von RFID ergeben können“, bestätigt Uwe Wolter, Produktmanager RFID bei Bluhm Systeme. So stehen die vermeintlichen Kosten im Vordergrund, aber erst nach einer intensiven Kosten-Nutzen-Betrachtung lässt sich sagen, ob RFID sich im konkreten Fall rechnet.

Kostensenkungen im Blick

Dabei sind die Vorteile unbestritten. „RFID ist eine Technik mit größerem Potenzial zur Kostensenkung und Qualitätssteigerung als zum Beispiel der normale Barcode. Besonders in Produktionsprozessen oder bei Servicearbeiten im Feld kann die Möglichkeit, im Transponder gespeicherte Informationen zu aktualisieren, Vorteile bringen“, sagt Michael Wack, geschäftsführender Gesellschafter bei Identpro.

Für ihn lassen sich eventuelle Stolperfallen aber nur umgehen, wenn frühzeitig er-fahrene RFID-Spezialisten in die Planung einbezogen werden. Erst dann lassen sich auch die Chancen der RFID-Technik voll ausschöpfen.

Die besondere Stärke von RFID ist die Möglichkeit, Daten im Prozess zu aktualisieren. „Mit Hilfe dieser Funktion können in dezentral automatisierten und/oder chaotischen Systemen Informationen zum Weg oder abgearbeitete Prozessschritte ohne Aufwand dem Objekt auf dem Transponder mitgegeben und entsprechend ausgewertet werden. Damit kann eine schnelle Reaktion auf Störungen erfolgen und eine höhere, gegebenenfalls gleichmäßigere Auslastung der Anlage und somit Effizienz erreicht werden“, nennt Eßlinger ein Beispiel.

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