Interpack 2023 Schneider Electric kommt mit Digitalisierung und Cobot
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Die wettbewerbsfähige Automatisierung einer modernen Verpackungsmaschine gilt als ganz hohe Kunst, sagt Schneider Electric. Wie das geht, zeigen die Experten in Düsseldorf.

Vieles von dem, was in den Bereichen Robotik und Steuerungstechnik heute Usus sei, komme in den feingliedrigen Hochgeschwindigkeitsanlagen der Verpackungsindustrie zum Einsatz. So zum Beispiel die vernetzbaren Feldgeräte, Steuerungskomponenten und Softwarelösungen von Schneider Electric. Das französische Unternehmen präsentiert auf der diesjährigen Interpack sein umfangreiches Portfolio an Automatisierungs- und Digitalisierungskomponenten. Darunter findet sich ein flexibles „Multi Carrier“-Transportsystem, ein neuer kollaborativer Roboter und eine anlagenweit funktionierende „Digital Twin“-Software (Digitaler Zwilling). Aber auch verschiedene Hard- und Softwarekomponenten, mit denen eine steuerungsübergreifende IoT-Vernetzung von bestehenden und neuen Anlagen möglich wird, würden von Schneider Electric auf der Messe gezeigt. Sämtliche Technik- und Serviceangebote zielten explizit darauf ab, Waren energieeffizienter und nachvollziehbar nachhaltiger verpacken zu können.
Neue Möglichkeiten für den Anlagen- und Maschinenbau
Zu den Zielgruppen für das von Schneider Electric auf der Interpack gezeigte Automatisierungs- und Digitalisierungsportfolio gehören nicht nur Player aus der Verpackungsindustrie. Auch insbesondere der Anlagen- und Maschinenbau soll davon profitieren. Weil das gesamte Industriegeschäft in Deutschland schon seit Jahren maßgeblich durch die Verpackungsindustrie mitgeprägt werde, schließe sich hier der Kreis zwischen Innovationen und Anwendern. Nicht zuletzt macht sich das nach Aussage von Schneider Electric darin bemerkbar, dass man mit Pacdrive 3 eine eigene Automatisierungsplattform speziell für „High Performance“-Anwendungen geschaffen hat. Mit einem System für bis zu 2.600 synchrone Achsen, verschiedenen Robotikkomponenten sowie einer auf Verpackungsprozesse getrimmten Maschinenbausoftware biete der Interpack-Aussteller praktisch alles, was es für die Automatisierung einer modernen Verpackungsmaschine brauche. Im sogenannten Machinery Guide, den Schneider Electric zur Messe veröffentlicht, ist außerdem eine große Zahl an internationalen Unternehmen gelistet, die die Technologien des Weltkonzerns in ihren Maschinen verbaut haben.
Keine Angst vor Umstellung auf neue Produkte
Kennzeichnend für das Automatisierungsportfolio von Schneider Electric sei die Eigenschaft Flexibilität. Denn industrielle Verpackungsprozesse sind oft komplex und sehr fein orchestriert, heißt es weiter. Wenn etwa auf ein neues Produkt umgestellt oder das Ausbringungsvolumen erhöht werden soll, müsse man deshalb eine Menge kleinteiliger Bewegungsabläufe neu einstellen und aufeinander abstimmen. Deshalb sind mechatronische Komponenten und Softwareanwendungen so wertvoll, weil sie den Betrieb einer flexiblen Produktion so weit wie möglich vereinfachen, so Schneider Electric. Dazu gehört etwa das „Multi Carrier“-Transportsystem. Die Tragelemente (Carrier) könnten dabei auf beliebig zusammensteckbaren Schienen (wie auf einer Magnetschwebebahn) mit individuellen Bewegungsprofilen zwischen den Prozessstationen bewegt werden. Je nach Anforderung können sie dann beschleunigt oder abgebremst werden. Mithilfe einer passenden Software sei es möglich, neue Bewegungsprofile – sowohl des Multi Carriers als auch der kompletten Anlage – unkompliziert einzuprogrammieren und zu simulieren, wie die Experten weiter ausführen.
Cobots kompensieren den Mangel an Fachpersonal
Auch in der Verpackungsindustrie komme es aber nicht immer auf Schnelligkeit an. Speziell wenn es um vor- und nachgelagerte Prozessschritte geht, ist oft ein eher vorsichtiges Vorgehen gefragt, präzisiert Schneider Electric. Entsprechend häufig war hier bisher also der Mensch gefordert, so die Ratinger. Doch heute fehlt schlichtweg oft das Personal dafür. Viele Anwender aus dem Maschinenbau stehen deshalb vor der Herausforderung, auch Tätigkeiten rund um den eigentlichen Kernprozess automatisieren zu müssen. Das werde mittlerweile aktiv eingefordert. Deshalb hat Schneider Electric sein Automatisierungsportfolio um einen kollaborativen Roboter erweitert. Der sogenannte Lexium Cobot ist in fünf Modellvarianten verfügbar. Er kann als Standalone-System in nahezu jeder Industrieanlage nachgerüstet werden, wie es dazu heißt. Aufgrund der konstanten Überwachung von Drehmoment und Drehzahl sei er als erster kollaborativer Roboter des Konzerns dazu in der Lage, auch äußerst vorsichtige und behutsame Bewegungen auszuführen. So kann im Gegensatz zu klassischen Robotikanwendungen auf weitere Schutzvorrichtungen verzichtet werden, merken die Experten an. Der äußerst bewegliche Roboterarm werde rein grafisch programmiert und ließe sich per Handführung teachen, um ihn auf neue Bewegungsprofile einzustellen. Auf der Interpack 2023 ist am Messestand von Schneider Electric in Halle 5 demonstriert, wie der Multi Carrier und der Cobot zusammenarbeiten.
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