Leichtbauhallen Siemens optimiert Reparatur von Windkraftanlagen
Bei der Reparatur von Windkraftanlagen werden beschädigte Hauptkomponenten mitunter über lange Strecken zu Werkstätten transportiert. Siemens Service Wind Power geht einen anderen Weg: Gemeinsam mit dem Leichtbauhallen-Hersteller Herchenbach hat der Windkraftanlagen-Hersteller eine mobile Halle für Reparaturen und Wartungsarbeiten direkt vor Ort entwickelt.
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Windenergie zählt zu den Spitzenreitern unter den erneuerbaren Energien. Aus gutem Grund: Wind ist ein günstiger und sauberer Rohstoff, und er ist in unerschöpflichen Mengen vorhanden. Auch die Investitionskosten von Windkraftanlagen amortisieren sich schnell. Allerdings nur dann, wenn die Anlagen während ihrer Lebensdauer von 20 bis 25 Jahren möglichst störungsfrei laufen. Hohe Wartungskosten lassen die Betriebskosten hingegen schnell ansteigen und schmälern dadurch die Erträge der Anlagenbetreiber.
„Windkraftanlagen müssen nicht nur aus ökologischer Sicht ein lohnendes Investment sein, sondern auch aus ökonomischer Sicht“, bestätigt Mark Borkenhagen, Projektmanager bei Siemens Service Wind Power. „Wir konnten aufgrund von Weiterentwicklungen im Rotorblattdesign und bei der Generatortechnologie die Effizienz unserer Anlagen bereits stetig erhöhen. Um Windkraft in der Breite wettbewerbsfähig zu konventionellen Arten der Stromerzeugung zu machen, kommt es allerdings auch weiterhin auf jeden Cent an, den wir bei der Wartung einsparen können.“
Wartungsaufwand minimieren
Ein wesentlicher Faktor sind dabei der Austausch und die Reparatur von einzelnen Komponenten. Wurde eine Reparatur nötig, mussten die beschädigten Teile der Windkraftanlagen bisher per Schwerlasttransport zu Werkstätten gebracht werden, die meist weit entfernt von den jeweiligen Windpark-Standorten lagen. Zuvor musste jeder Schwerlasttransport bei der jeweiligen Gemeinde angemeldet werden und durfte nur nachts stattfinden. „Die Windkraftanlagen stehen still bis die erneuerten Teile wieder zurück geliefert werden“, erklärt Borkenhagen. „Und jede Stunde Stillstand verursacht erhebliche Verluste.“
Siemens Service Wind Power suchte deshalb nach einer Alternative. Die Lösung war eine Leichtbauhalle für Reparaturen direkt vor Ort in den Windparks, um die teuren und zeitraubenden Schwertransporte zu umgehen. Die neue Lösung sollte europaweit einsatzfähig sein, das heißt, die Halle musste schnell auf- und abbaubar sein, um je nach Bedarf von Windpark zu Windpark rotieren zu können. Weitere Voraussetzungen waren, dass die Halle extremen Windlasten Stand halten kann, sowie groß genug ist, um die teils riesigen Turbinenteile und das Reparaturequipment zu beherbergen. „Generatoren einer Windkraftanlage haben einen Durchmesser von über 4 m, sind 3 m hoch und wiegen 80 t“, präzisiert Borkenhagen. „Solche Dimensionen finden in keiner Standard-Leichtbauhalle Platz, das erforderte eine spezielle Lösung.“
Als Partner für diese Lösung entschied man sich für Herchenbach Industrie-Zeltebau, einem Hersteller von Leichtbau- und Stahlhallen für Industrie, Handel und Gewerbe. Mit Herchenbach hatte Siemens in anderen Unternehmensbereichen bereits mehrfach erfolgreich zusammengearbeitet. Das Ergebnis dieses neuen Projekts: eine Herchenbach Heba-Fix Leichtbauhalle, 10 m breit und 15 m lang, mit einer Traufhöhe (Seitenhöhe) von 6,40 m.
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