Wasserschlucker Tesla mutiert zum Entwicklungshindernis der Region Grünheide

Quelle: dpa Lesedauer: 2 min

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Mehrere Hundert Menschen haben sich auf einer Veranstaltung von Tesla in Grünheide über die Ausbaupläne des US-Elektroautobauers informiert. Das sorgt für Unmut ...

Das Tesla-Werk in Grünheide soll so weit ausgebaut werden, dass rund eine Million Elektroautos im Jahr vom Band laufen können. Doch diese räumliche Expansion des Elon-Musk-Betriebes in Brandenburg löst bei Bürgern und Umweltschützern berechtigten Ärger aus ...
Das Tesla-Werk in Grünheide soll so weit ausgebaut werden, dass rund eine Million Elektroautos im Jahr vom Band laufen können. Doch diese räumliche Expansion des Elon-Musk-Betriebes in Brandenburg löst bei Bürgern und Umweltschützern berechtigten Ärger aus ...
(Bild: Tesla)

Tesla will seine Produktionskapazität auf eine Million Fahrzeuge jährlich verdoppeln und dafür sein bisher einziges Elektroautowerk in Europa ausbauen. Diese Information ist schon länger bekannt. Geplant sind für den Ausbau der Produktion 22.500 Beschäftigte. Mit dem ersten Antrag auf Teilgenehmigung sind laut Unternehmen auch ein Lagergebäude für Stoffe, ein Lager für flüssige und gefährliche Abfälle und ein Labor für Batteriezelltests verbunden.

Auch eine Recyclingstelle für Batterieabfälle und eine Anlage zur Rückgewinnung von Wasser aus dem Produktionsprozess gehörten dazu. Tesla stellt dazu Anträge in drei Teilen auf eine umweltrechtliche Genehmigung beim Land Brandenburg. Die auf fünf Stunden angelegte Veranstaltung in der Grünheider Müggelspreehalle fand gestern begleitend zum Genehmigungsverfahren statt. Doch die Bürgerinitiative Grünheide sieht einige Punkte weiterhin kritisch. Die Bürger hatten Gelegenheit, sich bei Vertretern von Tesla zu Aspekten der beantragten Änderungen zu informieren. Darunter fanden sich Themen wie Boden- und Gewässerschutz, Immissionsschutz, Verkehr und Infrastruktur sowie Umweltverträglichkeit.

Tesla-Ausbau verbraucht regionale Wasservorräte

Die Bürgerinitiative Grünheide begrüßte den hohen Grad der Wasserrückgewinnung, denn laut Tesla sind das quasi 100 Prozent. Gleichzeitig fordern die Kritiker, dass Tesla wegen des Wassermangels in der Region wieder Wasser freigibt. Für Ansiedlungen von Industrie und Gewerbe werde das Wasser zusehend knapp. Damit ist das Unternehmen zum „Entwicklungshindernis der Region“ geworden, wie die Betroffenen es ausdrücken. Tesla wolle von den zur Verfügung stehenden 1,8 Millionen Kubikmetern aber nichts freigeben, weil man das Wasser selber brauche. Doch der ortsansässige Wasserverband Strausberg-Erkner hatte Tesla Wasser vertraglich nur für die erste Ausbaustufe zugesagt, wie es weiter heißt. Der Vertrag erlaube demnach eine Lieferung von 1,8 Millionen Kubikmetern pro Jahr an den Autobauer.

Tesla muss in Sachen Umweltschutz kräftig nachbessern

Auch andere Konfliktbereiche seien noch nicht gelöst. Experten sehen wegen der Störfälle im Werk nämlich auch noch weiterhin eine Gefährdung des Grundwassers. Die Gefahr werde bei einem Ausbau des Werkes alles andere als kleiner. Auch steht die Tesla-Fabrik im Wasserschutzgebiet, wie die Bürgerinitiative anmerkt. Der US-Elektroautobauer müsse wegen des geplanten Ausbaus des Werks deshalb mehr Sicherheitsanforderungen als bisher erfüllen.

Die Pläne für den Ausbau führen dazu, dass der Betrieb nach der Störfallverordnung von der unteren Klasse in die obere Klasse eingestuft werden muss, wie es dazu heißt. Das schließe einen umfangreichen Sicherheitsbericht ein. Künftig seien weitere Meldepflichten nötig und die Ausstattung der Werksfeuerwehr müsse ein höheres Niveau haben. Tesla will sich mit den Naturschutzverbänden an einen Tisch setzen und Fragen zum Ausbau beantworten. Wenn Tesla bereit sei, werde man das Angebot annehmen, so der Sprecher der Bürgerinitiative, auch in Vertretung der Grünen Liga. Man sei zum Dialog bereit, um für die Region das Beste rauszuholen.

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