Lieferkettenprobleme Turbulenzen! Airbus und Boeing leiden an Triebwerksmangel

Quelle: dpa

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Der Bau von Mittelstreckenjets bei Boeing und Airbus lahmt. Wie es heißt, haben manche Triebwerksbauer es verschlafen, ihre Produktion rechtzeitig hochzufahren.

Mittelstrecken-Flugzeugbau ist am Boden! Denn Airbus und Boeing fehlt es an Triebwerken. Einmal mehr liegt das an den angespannten Lieferketten. Hier Details.
Mittelstrecken-Flugzeugbau ist am Boden! Denn Airbus und Boeing fehlt es an Triebwerken. Einmal mehr liegt das an den angespannten Lieferketten. Hier Details.
(Bild: F. Turner)

Airbus und Boeing möchten die Produktion ihrer Mittelstreckenjets nach der Coronakrise wieder ausweiten, doch die Hersteller der Antriebe kommen nicht hinterher, wie es heißt. Laut Aussage der Flugzeugbauer haben nicht alle Triebwerksbauer früh genug damit begonnen, in ihrer Produktion entsprechend Gas zu geben, obwohl man es ihnen gesagt hat, erklärte der Airbus-Chef, Guillaume Faury, gestern der Financial Times im Rahmen der Luftfahrtmesse in Farnborough bei London. Der Manager schätzt, dass die Engpässe in den Lieferketten noch etwa ein Jahr andauern können.

Die Lieferketten funktionieren nirgends normal

„Es ist überall schlecht“, merkte Faury weiter an. Denn die weltweiten Lieferketten hätten echte Schwierigkeiten, normal zu funktionieren. Und das sei bekanntlich nicht nur ein Problem der Luft- und Raumfahrt. Hinzu kämen der branchenweite Mangel an Arbeitskräften, die höhere Inflation und die gestiegenen Energiekosten. Derzeit stünden bei Airbus 26 sogenannte „Gleiter“ still herum. So nennt man augenzwinkernd fast fertige neue Flugzeuge, denen nur noch die Antriebe unter den Tragflächen fehlen, wie der Experte erklärte.

Derzeit fertigt Airbus monatlich etwa 50 Exemplare seiner Mittelstreckenjets aus der Modellfamilie A320 neo, nachdem die Produktion zu Beginn der Coronapandemie von etwa 60 auf 40 Stück gedrosselt werden musste. Bis kommenden Sommer will Faury den Ausstoß auf 65 Maschinen pro Monat hochfahren, heißt es weiter. Schon das wäre ein Rekord. Bis 2025 soll die Produktion sogar auf monatlich 75 Stück wachsen. Doch die Triebwerksbauer machen dem ambitionierten Plan zu schaffen.

Auch der Boeing-737-Bau schleppt sich dahin

Auch der Airbus-Rivale Boeing aus den USA leidet an den bestehenden Engpässen in den Lieferketten. Derzeit baut Boeing pro Monat 31 Maschinen seines Mittelstreckenjets 737, der in den Jahren 2019 und 2020 nach zwei üblen Abstürzen 20 Monate lang an den Boden gefesselt war. Damit liegt der Flugzeugbauer aber noch weit unter dem Niveau aus der Zeit vor dem verhängten Flugverbot. In Farnborough konnte sich Boeing seit Montag neue Bestellungen sichern, heißt es. Dass Boeing die Produktion nicht stärker hochfährt, erklärte der Chef der Verkehrsflugzeug-Sparte, Stan Deal, ebenfalls mit dem Mangel an Triebwerken. Der Konzern richte seine Produktion nun mal an der Zahl der verfügbaren Antriebe aus.

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