Ladestationen Wo der Strom aus dem Mobilteil kommt
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Am Anfang war die Idee: Wie ist es eigentlich um mobile Ladegeräte für „KEP & Co.“ bestellt? Was, wenn der „Saft“ des E-Carriers ausgeht, aber noch jede Menge Päckchen im Fahrzeugfond ihrer Auslieferung harren? Glücklich kann sein, wer dann eine mobile Ladestation sein Eigen nennen kann. Drei davon stellen wir hier vor ...

Ein „Juice Booster 2“? Ich musste zwei Mal hinsehen, denn die Assoziation mit einer Saftpresse lag nahe. Und tatsächlich: Die mobile Ladeeinrichtung aus der Schweiz gibt es, dann allerdings stationär als sogenannte „Wallbox“, mit integrierter Saftpresse. Aber das ist eine andere Geschichte ... Der „Juice Booster 2“, der mir als Testgerät zur Verfügung stand, kommt als mobile 22-Kilowatt-Ladestation im schwarzen Stoffkoffer daher, die im ADAC-Test mit „sehr gut“ abgeschnitten hat. Mit an Bord: Jede Menge Adapter, die Sie weltweit sorglos laden lassen. O.K., ich war nur in Deutschland und hier auch nur in meiner näheren Umgebung unterwegs. Aber dort, wo ich Zugang zu Kraftstrom oder auch nur zur herkömmlichen 230-Volt-Steckdose hatte, funktionierte das mobile Ladeteil im Lastwagen-überfahrsicheren Aluminiumgehäuse einwandfrei.
Dabei ist der Umgang mit dem „Juice Booster 2“, der ersten mobilen 22-Kilowatt-Ladestation mit TÜV-Süd-Siegel nach aktueller Norm, denkbar einfach: Im Stile von Plug and play kommt der fahrzeugseitige Stecker ins Auto, der netzseitige Stecker bei mir zuhause wahlweise in die „Schuko“-Steckdose oder an die rote Kraftstromdose. Das eigentliche Gerät in der Mitte des Kabelstrangs stellt die maximale Ladeleistung vollautomatisch ein – von 6 bis 32 Ampere. Dabei ist die Gleichstrom-Fehlererkennung, die effektiv bei den vorgeschriebenen 6 Milliampere auslöst, integriert.
RFID-Chips oder -Karten, per App bedienbar
Ist das Ladeteil korrekt angeschlossen, zeigt ein orangefarbenes Lauflicht an, dass Strom fließt und der E-Transporter aktuell geladen wird, wobei eine grüne LED die automatisch erkannte Ladestärke markiert. Wie allgemein üblich, bedeutet Rot, dass ein Fehler vorliegt.
Aus Österreich erreichten mich gleich zwei Päckchen für den mobilen Test: eines mit dem mobilen „go-eCharger HOME+“ und eines mit, ähnlich zum Vorgänger, jeder Menge Adapter für den richtigen Stromanschluss. Das im Vergleich zur „Aluminiumtube“ leichtere Gerät besteht zwar aus Plastik, machte aber von vorneherein einen wertigen Eindruck. Kein Wunder, denn es handelt sich um schlagfesten, UV-beständigen Hochleistungskunststoff. Zeitgemäß ist das Gerät der Go-E GmbH aus Feldkirchen mit einem RFID-Lesegerät zur Freigabe von Ladevorgängen mit RFID-Chips oder -Karten ausgestattet, die per App aktivierbar sind. Der blaue Druckknopf neben der Typ-2-Dose mit Wetterschutz dient dem Wechsel der Ladestärke in fünf Stufen, ebenfalls per App anpassbar. Auf der Rückseite des „go-eCharger HOME+“ verstecken sich das Typenschild mit der Seriennummer des Chargers sowie die Feinsicherung, die die Geräteelektronik bei – man weiß ja nie – falsch angeschlossener Zuleitung schützt. Solch eine kleine Sicherung ist übrigens im Lieferumfang enthalten.
Platzsparendes Gadget für den Kofferraum
Auch hier geht im Prinzip alles automatisch: Einmal angeschlossen, führt der Charger einen Selbsttest durch, dabei leuchten die LEDs um die Buchse in Regenbogenfarben. Die Anzahl der blau leuchtenden LEDs entspricht dann dem eingestellten Ladestrom. Wenn die elektrische Aufladung durch das Auto freigegeben ist, rotieren die LEDs während des Ladevorgangs im Uhrzeigersinn: Ein sich drehender Schweif bedeutet 1-phasiges Laden (= 230 Volt), drei Schweife signalisieren 3-phasiges Laden mit 400 Volt.
Um den Reigen der Anbieter von E-Chargern aus dem DACH-Raum vollständig zu machen, sei hier auch noch das „Mobility Dock“ der Lapp Mobility GmbH erwähnt, das im Frühjahr den German Innovation Award in Gold und kurz zuvor den Sustainability Award in Automation eingeheimst hat. Das Gerät kann zwar nicht mit Hochvoltleistung brillieren, aber mit Fug und Recht als „Notnagel“ bezeichnet werden, der Typ-2-Stecker einfach und zuverlässig mit handelsüblichen Schuko-Steckdosen verbindet (siehe Bild rechts). „Unser Mobility Dock erfüllt vollständig die Funktion einer mobilen Ladestation, benötigt aber deutlich weniger Platz im Kofferraum“, erklärt Frank Hubbert, Managing Director Mobility bei der Lapp Group. In Kombination mit jedem Typ-2-Ladekabel (Ladebetriebsart Mode 3) erlaubt das Mobility Dock das Laden eines E-Carriers an einer gewöhnlichen Haushaltsteckdose.
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