Stapler-Anbaugeräte Anbaugeräte machen Stapler multifunktional
Er kehrt, er räumt Schnee, er hilft bei der Kartoffelernte, und er befüllt die Papierzufuhr der Zeitungsdruckerei. Nebenbei lagert er auch noch Paletten in Regale ein. Durch die Vielzahl an Anbaugeräten ist der Gabelstapler ein universelles Arbeitsmittel in Industrie, Handel oder Landwirtschaft geworden.
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Im Grunde ist der Begriff Gabelstapler irreführend, denn das traditionelle, namengebende Lastaufnahmemittel mit den zwei Zinken ist längst nicht mehr einzig kennzeichnend für diesen Typ Flurförderzeug.
Der Bedarf an kräftigen Hilfsmaschinen in Industrie, Handel oder Landwirtschaft geht inzwischen oft weit über die Beförderung von Paletten oder anderen Transporthilfsmitteln hinaus. Daher bieten spezialisierte Unternehmen üppige Produktportfolios an Anbaugeräten an, die den Stapler zum Multifunktionsgerät werden lassen.
Beliebte Stapler-Anbaugeräte sind Seitenschieber, da sich mit ihnen der Staplereinsatz erheblich rationalisieren lässt. Sie haben normalerweise einen Basis-Seitenschub, mit dem die gesamte Last auf den Gabelträgern verschoben werden kann. Seitenschieber gibt es in Doppel- oder Mehrfach-Ausführung.
Seitenschieber sollten immer ausbalanciert beladen werden
Hinzu kommen noch die Mehrfach-Palettenklammern, bei denen sich die Gabeln zusammen- oder auseinanderfahren lassen, wodurch für jede Transportsituation die mittige Lastaufnahme erzielt werden kann. Die zusätzlichen Gabelträger dieser Geräte sind über die Stapler-Hydraulik gegeneinander verschiebbar, so dass zwei oder mehrere Paletten gleichzeitig oder getrennt aufgenommen, zusammengeführt, auseinandergezogen und natürlich auch transportiert werden können.
Mehrfach-Seitenschieber werden gerne in Brauereien, Ziegeleien und überall dort eingesetzt, wo größere Mengen schwerer, aber gleichförmiger und -gewichtiger Lasten zu transportieren sind. Allerdings sollten die Transporteinheiten möglichst ausbalanciert aufgenommen werden. Gerät die Last zu sehr aus der Mitte, hat dies zwangsläufig Schäden am Hubmast zur Folge.
Für den Transport höher gestapelter Einheiten empfiehlt sich der Einsatz eines Lasthalters, der die Last bei Kurvenfahrten oder schlechten Fahrwegen über einen Druckrahmen von oben sichert. Weiterhin sind dort Schubgabeln, Schubgabelzinken und Teleskopgabeln sehr beliebt, mit denen das Ladegut bei der Lkw- oder Waggon-Beladung von einer auf die gegenüberliegende Seite durchgeladen werden kann.
Schubgabeln, Schubgabelzinken oder Teleskopgabeln für palettiertes Gut
Sie werden vor allem für palettiertes Gut oder für Ladegut verwendet, das mit Gabeln unterfahrbar ist. Die Schubgabelzinken und die Teleskopgabeln werden oft mit einem Zinkenverstellgerät kombiniert.
Für Betreiber von Lagerstätten mit besonders dicht beieinander stehenden Regalen ist mit einem Seitenschubgerätn mit um 90° schwenkbaren Gabelträgern gesorgt, mit denen sich Paletten in engen Gängen seitlich ein- und auslagern lassen. Allerdings darf ein solches Seitenschubgerät nur in Verbindung mit einem besonderen, seitenbelastbaren Hubgerüst verwendet werden.
Nach den Seitenschiebern sind wohl hydraulische Zinkenverstellgeräte die am häufigsten verwendeten Stapler-Anbaugeräte. Sie sind vor allem bei ständig wechselnder Lastbreite hilfreich.
Mit der Baureihe 6-25xxF beispielsweise bietet die Hans H. Meyer GmbH flexibel einsetzbare Zinkenverstellgeräte an, die von der Breite des Gabelträgers unabhängig sind. Durch die sich an der Gesamtbreite des Staplers orientierende Baubreite steht ein vergrößerter Öffnungsbereich zur Verfügung.
Zudem sind die Armträgerplatten mit einer flexiblen Zinkenarretierung ausgestattet, die auch überbreite Zinken aufnimmt. Zinkenverstellgeräte sind allerdings nicht für den Einsatz von Klammern geeignet.
Fast jedes Transportgut findet ein passendes Stapler-Anbaugerät
Für den Transport und das Handling nicht palettierter oder konfektionierter Ware wird von den Stapler-Anbaugeräte-Spezialisten ein kaum noch erfassbares Angebot an Lastaufnahmemitteln bereitgestellt. Außer Dornen für die Aufnahme von Teppichen, Papierrollen oder Coils sind es vor allem Spezialklammern, die für den palettenlosen Transport praktisch jedes erdenklichen Gutes feilgeboten werden.
Die meisten Klammerkörper der Geräte der Kaup GmbH sind nach dem Baukastenprinzip identisch aufgebaut, so dass sie sich nur durch ihre Tragfähigkeit und Baubreite unterscheiden. Alle Kaup-Klammern sind serienmäßig mit einem separaten Seitenschub, einer Druckanzeige und einem Klammerventil ausgestattet. Letzteres beinhaltet ein einstellbares Druckbegrenzungsventil für die Funktion „Klammern“ und eine fest eingestellte Patrone für die Funktion „Klammer öffnen“.
Dabei sind die Klammerkräfte um bis zu 60% höher als bei herkömmlichen Systemen, da die Kolbenbodenseite mit Druck beaufschlagt wird. Schadensanalysen belegen, dass durch das „Drücken“ die häufigsten Schäden entstehen.
Rollenklammern gehören zu den meistgenutzten Klammertypen
Zu den gängigsten Klammertypen zählen Rollenklammern, wie sie oft in Druckereien eingesetzt werden. Die Papierrollenklammer-Serie AR von Bolzoni Auramo zum Beispiel hat einen 180°-Drehbereich und wird in fünf Tragfähigkeitsabstufungen von 1750 bis 4600 kg angeboten.
Darüber hinaus gibt es Modelle für den Umgang mit Steinpaketen, mit Stoff-, Papier- oder Tabakballen oder mit Schaumstoff- oder Styroporblöcken. Für druckempfindliche Ware stehen auch Typen mit automatischer Druckumstellung zur Verfügung. Betonrohre lassen sich mit einer hydraulisch dreh- und abkippbaren Rohrklammer, wie sie von Schulte-Henke angeboten wird, stehend aufnehmen und liegend quer oder längs zur Fahrtrichtung ablegen.
Speziell für das Handling von Weinfässern in engen Kellern oder Gängen hat Cascade eine Fassklammer konzipiert. Sie ist Fassgeometrisch oder prismisch geformt und ermöglicht durch eine 180°-Schwenkgabel – ähnlich der des oben beschriebenen Seitenschubgeräts – die Fassaufnahme von links oder rechts. In den Armen sind zudem Rollen integriert, die das manuelle Drehen eines Fasses erleichtern.
Grundsätzlich kann jede Klammer eine drehbare werden, und zwar mit einem Drehgerät. Drehgeräte sind normalerweise mit einem Gabelträger ausgestattet, können aber auch in Kombination mit fast jeder beliebigen Klammer eingesetzt werden. Je nach Ausführung sind sie um 180 oder 360° drehbar. Zur Familie der Drehgeräte gehören auch die Seitenkippgeräte, wie sie in Gießereien zum Transport und Ausgießen von Flüssigmetallen in die Gießformen verwendet werden.
Viele Anbaugeräte haben nichts mehr mit Stapeln zu tun
Viele Klammergabeln oder Drehgabel-Klammern lassen sich durch aufsteckbare Spannarme zu preiswerten Spezialklammern aufrüsten. Und wem das noch nicht reicht, der findet abseits des konventionellen Stapelgeräts auch noch ganz anderes Equipment, wie zum Beispiel die Industrieschaufeln zur Aufnahme von Schüttgütern aller Art.
Abnehmer finden aber auch die sogenannten Landschaufeln, mit denen Möhren, Zwiebeln oder Kartoffeln zu Leibe gerückt wird. Zur Bereinigung möglicher Rückstände solchen Tuns steht natürlich auch die hydraulische Kehrmaschine parat, die einfach auf die Gabelzinken gesteckt wird.
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