Fahrerlose Transportsysteme Auch die Lebensmittelindustrie fährt „4.0“
Ein fahrerloses Transportsystem (FTS) hilft Malz- und Backzutatenhersteller IREKS, Hygiene, Produktvielfalt und Flexibilität zu vereinen. Die Umstellung auf ein frei navigierendes System von DS AUTOMOTION mit modellprädiktiver Routenberechnung verbessert die Prozesssicherheit und schafft Kapazitätsreserven.
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Der 1860 gegründete Malz- und Backzutatenhersteller IREKS beliefert Bächereien und Konditoreien in über 90 Ländern mit rund 5000 Produkten im Backmittelsektor, die er nach 1600 Rezepturen mischt – beeindruckende Zahlen. Früher vorhandene Mischlinien wurden zur Verbesserung von Hygiene und Flexibilität 1998 durch ein automatisches Chargenmischsystem ersetzt. Dabei transportiert ein FTS von DS AUTOMOTION die 2,5 t fassenden Chargenbehälter von der Komponentendosierung über das Mischen bis zur Abgabe an die Absackanlage. Die Fahrzeuge folgten den errechneten Routen per induktiver Spurführung, deshalb hätte ein bloßes Hinzufügen weiterer Fahrzeuge zum Zweck der Kapazitätserweiterung zur Überlastung des Routennetzes geführt. IREKS entschloss sich deshalb, die Anlage durch Umstieg auf ein frei navigierendes System auf Basis der Magnetpunktfolge komplett zu erneuern und so die Kapazität – ohne bauliche Erweiterungen – um 50 % zu erhöhen.
Routen können engmaschig angelegt werden
Die Fahrzeuge überprüfen den Kurs mittels Koppelnavigation anhand im Boden eingelassener Magnete. Das ermöglicht eine sehr flexible, engmaschige Gestaltung der Fahrtrouten und das Ausweichen. Die zwölf Fahrzeuge des FTS steuern über 220 Entnahmestellen an. Für die vorhersagbare, zeit- und wegeoptimierte Wegeberechnung holte sich DS AUTOMOTION Unterstützung vom Research Institute for Symbolic Computation (RISC) der Johannes Kepler Universität Linz. Durch die Umstellung der Mischbehälterlogistik als Teil der Backzutaten-Mischanlage auf ein frei navigierendes fahrerloses Transportsystem von DS AUTOMOTION konnte IREKS deren Kapazität um mehr als 50 % steigern und ein Drittel der zuvor benötigten Prozessdauer einsparen.
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