Quantenpionier Bund startet Aufbau der ersten deutschen Quantencloud

Quelle: dpa

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Das Bundeswirtschaftsministerium hat jetzt ein Konsortium mit dem Aufbau einer ersten deutschen Quantencloud für Industrieanwender beauftragt.

Quantencomputer, wie dieses Exemplar von IBM, sind aufwendig, rechnen aber wesentlich effektiver als übliche Systeme. Damit die deutsche Industrie unabhängig von ausländischen Experten davon profitieren kann, hat der Bund jetzt den Bau einer Quantencloud initiiert.
Quantencomputer, wie dieses Exemplar von IBM, sind aufwendig, rechnen aber wesentlich effektiver als übliche Systeme. Damit die deutsche Industrie unabhängig von ausländischen Experten davon profitieren kann, hat der Bund jetzt den Bau einer Quantencloud initiiert.
(Bild: IBM)

Die Industriebetriebe in Deutschland können künftig leichter auf modernste Quantentechnologie zugreifen, wie heute mit Blick auf diesen Auftrag zu erfahren ist. Am Aufbau der ersten deutschen Quantencloud sind, wie es weiter heißt, die Universität Stuttgart, das Fraunhofer-Institut Fokus und das Münchner Start-up Qmware unter der Federführung des Cloud-Spezialisten Ionos aus dem deutschen 1&1-Konzern beteiligt. Das ist ein echter Großauftrag, über den zuerst das Handelsblatt berichtete. Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt.

Mit der, wie betont wird, neuartigen Cloud wird eine Plattform für Quantenanwendungen für die deutsche Industrielandschaft geschaffen. Außerdem werde die digitale Souveränität im Bereich des Quantencomputings gestärkt. Deutschland soll dabei als Vorreiter bei der Industrialisierung dieser Schlüsseltechnologie positioniert werden. Denn bisher dominierten in diesem Bereich nur große US-Anbieter, wie IBM oder der Google-Konzern Alphabet.

Die Qubit-Effekte nützen vielen Wirtschaftssektoren

Über die Quantencloud können die Industrieunternehmen ab nächstem Jahr auf Quantenanwendungen zugreifen. „Wir wollen den Unternehmen dabei zeigen, was heute schon mit Quantencomputing möglich ist“, äußerte sich Markus Pflitsch, Chef und Mitgründer von Qmware, im Bericht des Handelsblatts. Von diesem Start-up stammen Hard- und Software. Erste konkrete Projekte können nach Ansicht des Konsortiums aus Industriezweigen kommen, die in besonderem Maß auf Anwendungen in den Bereichen Optimierung, Simulation oder Maschinelles Lernen zugreifen wollen.

So könne die Rechenleistung von Quantencomputern in der Telekommunikation, Logistik, Finanz-, Automobil- und Energiewirtschaft nutzbringend eingesetzt werden. Über den finanziellen Umfang des Projektes haben die Mitglieder des Konsortiums Stillschweigen vereinbart. Der Bund fördert das Vorhaben dem Vernehmen nach mit einem „niedrigen bis mittleren zweistelligen Millionenbetrag“.

Darum ist ein Quantencomputer leistungsstärker

Traditionelle Computer arbeiten bekanntlich mit Bits. Ein Bit kann aber nur zwei Zustände annehmen, eben 1 oder 0 beziehungsweise An oder Aus. Quantencomputer arbeiten aber mit Qubits (Quanten-Bits). Ein Qubit kann theoretisch unendlich viele Zustände zwischen 0 und 1 annehmen und das auch noch gleichzeitig. Im Gegensatz zu herkömmlichen Computern und größeren Servern konventioneller Bauart sind Quantencomputer bisher aber nur mit einem großen technischen Aufwand zu betreiben. So laufen solche Rechner nur im Vakuum, damit keine Störungen von außen die Quantenzustände beeinflussen. Und sie brauchen eine Kühlung, die bis fast zum absoluten Nullpunkt kommt.

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