IT-LÖSUNGEN Durchgängige Software ist die elektronische Seele des Unternehmen
Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau boomt. Die Zahlen, die der VDMA regelmäßig veröffentlicht, zeigen schon seit Monaten nach oben – die Zuwachsraten begeistern. Im internationalen
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Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau boomt. Die Zahlen, die der VDMA regelmäßig veröffentlicht, zeigen schon seit Monaten nach oben – die Zuwachsraten begeistern. Im internationalen Vergleich sind deutsche Unternehmen demnach in 16 von 31 Fachbereichen Weltmarktführer, in weiteren fünf Branchen liegen die Deutschen immerhin noch auf Platz zwei. Das kommt nicht von ungefähr, denn diese Unternehmen sind permanent dazu gezwungen, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Durchgängige IT-Lösungen gehören dabei zu den tragenden Säulen des Erfolgs.
Die in großer Zahl anwesenden Maschinenbauer waren gespannt. Aufmerksam lauschten sie den Worten von Gunter Strickert, Industrie Partner Manager bei der Microsoft Deutschland GmbH. Im Dialog mit den Vertretern der Partner-Unternehmen spielten er und die Partner-Truppe ein Szenario des Fiktiv-Unternehmens Contoso Maschinenbau GmbH durch, das die Umkonstruktion eines Kompressors für den Kunden Möbel-Meller KG zur Aufgabe hatte.
Erste Priorität dieser Aufgabe bestand darin, die Durchlaufzeiten für diesen Auftrag wesentlich zu senken und eine reibungslose Erledigung sicherzustellen. An diesem Auftrag partizipierten Vertrieb, Entwicklung, Beschaffung, Produktion und Service gleichermaßen und ohne Reibungsverluste.
Die Kunst, damit Erfolg zu haben, besteht dabei vor allem in einer durchgängigen, schnittstellenfreien und integralen Lösung. Andere Konstellationen, die beispielsweise eine Vielzahl unterschiedlicher und schnittstellenproblematischer Software als Basis haben, werden nie zufrieden stellende Ergebnisse erreichen.
„Es gilt“, so Strickert, „vor allem die schlummernden Potenziale zu heben und die Menschen mit einzubeziehen - es muss das was versprochen wird auch sicht- und erlebbar gemacht werden.“
Nur wer die Ergebnisse sieht, wird mit Software gewinnbringend arbeiten
In den fünf Szenarien die im Kontext durchgespielt wurden, finden sich die Begriffe ERP (Enterprise Ressource Planning), CRM (Customer Relationship Management) und PLM (Product Lifcycle Management) wieder und sie wurden für den Anwender sichtbar. Das heißt, jeder Mitarbeiter kann in seinem Aufgabengebiet die Vorteile selbst erleben. Im Microsoft-Szenario wurde der gesamte Vorgang den Zuhörern vermittelt, wobei sich die Akteure jeweils innerhalb ihres PDM-Bereichs (Produkt Daten Management) oder im ERP-Bereich bewegten.
Basis des Ganzen bildet die Standard-Microsoft-Lösung Microsoft Dynamics Nav, auf der die einzelnen branchenspezifischen Funktionen und Lösungen für Auftragsbearbeitung, Einkauf, Verkauf, Fertigung und Auslieferung oder Montage aufsetzen. Diese wurden jeweils von den Partnerfirmen Biz Talk AG, Procad GmbH, Amball Business-Software, Modus Consult GmbH, Oventis GmbH, Kuma Vision AG sowie Tectura AG und Easy Software AG vorgestellt.
Die Vorteile die Microsoft damit bietet liegen in einem darin, dass die Anwender in der ihnen bekannten Office-Umgebung arbeiten und andererseits eine kostengünstige spezifische Lösung erhalten. So hat denn der Softwareanbieter auch vor allem den Mittelstand im Auge. „Voraussetzung für den Erfolg ist aber“, sagt Strickert, „dass man seine Ausgangssituation lückenlos aufdeckt und die Ziele exakt formuliert.“
Microsoft und SAP teilen sich den IT-Markt der Fertigungstechnik
Der SAP-Kongress für die Fertigungsindustrie bewegte sich dagegen in einer anderen Welt. Der Unterschied zu den Microsoft-Lösungen liegt vor allem in der Zielgröße und anderen Inhalten für Großunternehmen. Prof. Dr.-Ing. Hubert Österle von der Universität St. Gallen zeigte Geschäftsmodellinnovationen auf, die teilweise schon realisiert, aber ein Stück auch noch in der Zukunft liegen. Vorrangig geht es ihm dabei um die Steigerung des Kundenwertes, die Reduzierung der Komplexität und den Aufbau von Agilität.
So bietet die Messgeräte-Firma Endress+Hauser für ihn eine Lösung, die in kleinen Schritten zu einem besseren Kundenservice führte und sich aus den Bestandteilen Spezifikation, Konfiguration und Kauf, Installation und Inbetriebnahme, Betrieb, Instandhaltung und Entsorgung oder Ersatzlösung aufbaut. „Das“, so Österle „wäre ohne eine vernünftige IT-Struktur nicht machbar.“
Einzelne Geschäftsmodelle bestimmen dabei die Prozessarchitektur. Dafür muss die IT eine Infrastruktur zur Verfügung stellen, die innovative Geschäftsmodelle unterstützt, Innovationen durch Joint Ventures oder interne wie externe Entwicklungspartnerschaften sowie Innovation durch die Integration von Produkt- und Geschäftsprozesse vorantreibt.
Als Basis für notwendige Industrienetzwerke sieht Dr. Kerstin Geiger, Leiterin Discrete Industry Business Unit bei SAP, die SAP-Plattformstrategie, die insbesondere durch die Integration von Information-Workers und Endanwendern, durch Geschäftsmodell-Innovation mit der Definition neuer Prozesse zusammen mit den SAP-Partnern und neue Services sowie durch IT-Prozesse zur Unterstützung verbesserter Integration von Entwicklung und Konstruktion gekennzeichnet ist. Und da sich Prozesse heute sehr schnell verändern, ist auch eine flexible Architektur erforderlich, was letztendlich durch die Unterteilung in kleine Prozessschritte erreicht wird.
Experten gehen davon aus - das wurde auf dem Bitkom-Mittelstandstag deutlich - dass große, wie auch kleine und mittelständische Unternehmen ähnliche Lösungen brauchen. Es kommt jedoch immer auf die gewählten Ziele an, wie letztendlich eine Prozessstruktur aussieht.
Beide Veranstaltungen machten deutlich wie geniale und gleichermaßen maßgeschneiderte IT-Lösungen den Unternehmen ein Stück Wettbewerb sichern können. Während die Microsoft-Veranstaltung gezielt auf die mittelständische Unternehmenslösung einging, standen auf dem SAP-Kongress schwerpunktmäßig die globalen, standortübergreifenden Themen im Mittelpunkt.
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