Inklusion Hilfe für Behinderte bei der Auslieferung

„InkluServ“ ist ein Projekt von Fraunhofer-IAO, der Behindertenwerkstatt WEK und dem Softwarespezialisten GTS. Es stellt schwerbehinderten Auslieferungsfahrenden ein digitales Assistenzsystem zur Verfügung, damit sie Waren mit einem E-Lastenrad zu ihren Kunden bringen können.

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Ein digitales Assistenzsystem ermöglicht schwerbehinderten Auslieferungsfahrern und -fahrerinnen den selbstständigen Kundenkontakt.
Ein digitales Assistenzsystem ermöglicht schwerbehinderten Auslieferungsfahrern und -fahrerinnen den selbstständigen Kundenkontakt.
(Bild: Kruschina WEK)

Die direkte Arbeit mit Kunden bietet Schwerbehinderten die Chance auf unmittelbare Inklusion in die Lebens- und Arbeitswelt von Nichtbehinderten. Wenn Behinderte als selbstständig handelnde Individuen und nicht als betreute Personen wahrgenommen werden, fördert dieser persönliche Kontakt mit den Kunden die erlebte Wertschätzung. Deshalb haben die WEK Werkstätten Esslingen-Kirchheim das Projekt „InkluServ“ ins Leben gerufen, an dem das Stuttgarter Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) als wissenschaftlicher Projektpartner mitwirkt. Außerdem beteiligt ist der Softwarespezialist GTS aus Aachen.

Schwierigkeitsgrad und Konstitution im Blick

GTS bearbeitet in dem Projekt die Fragestellung, wie die physischen und psychischen Fähigkeiten der Auslieferungsfahrer als Merkmale in der Tourenplanungssoftware erfasst werden können. Ziel ist es, diese Merkmale innerhalb der Software durch geeignete Algorithmen in Übereinstimmung mit den Routen- und Kundenkriterien zu bringen. Zu den Routenkriterien zählen beispielsweise der Schwierigkeitsgrad von Wegen oder die Anzahl der Stockwerke, die die Auslieferungsfahrenden mit der Lieferung zu Fuß bewältigen müssen, während die Kunden- beziehungsweise Mitarbeiterkriterien allen voran dessen jeweilige körperliche Konstitution berücksichtigen. Ebenfalls eine Rolle bei der Berechnung von GTS spielen Produktkriterien wie der Kühlbedarf von Lebensmitteln.

Wie es in einer gemeinsamen Presseerklärung der drei Projektbeteiligten heißt, fördern die genannten Kriterien Daten und Informationen zu Tage, die essenziell für eine optimierte und individuell abgestimmte Tourenplanung sind. GTS wird die Tourenplanungssoftware mit einem Navigationssystem der eingesetzten Lieferfahrräder koppeln und darüber hinaus eine integrierte Oberfläche für das vom WEK genutzte Assistenzsystem entwickeln.

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