Förderketten Hoch legierte Nirostahl-Förderkette widersteht aggressiver Reinigung

Autor / Redakteur: Franz Wälder / Dipl.-Betriebswirt (FH) Bernd Maienschein

Für Hebe- und Fördermittel gibt es inzwischen stabile Ketten aus speziellem, nicht rostendem Stahl, die selbst unlackiert eine hohe Korrosionsresistenz aufweisen. Eingesetzt werden die sogenannten Cromox-Ketten unter anderem als Anschlagmittel in Sauberräumen oder bei Transportanlagen in der Lebensmittelverarbeitung.

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Bild 1: Die Cromox-Ketten werden aus 1.4404- oder 1.4462-Stahl gefertigt, der nicht nur äußerst widerstandsfähig, sondern gleichzeitig auch sehr belastbar ist. Durch die Elektropolierung der Oberflächen können sich Flugrost und Schmutz zudem nur schlecht absetzen.
Bild 1: Die Cromox-Ketten werden aus 1.4404- oder 1.4462-Stahl gefertigt, der nicht nur äußerst widerstandsfähig, sondern gleichzeitig auch sehr belastbar ist. Durch die Elektropolierung der Oberflächen können sich Flugrost und Schmutz zudem nur schlecht absetzen.
(Bild: Ketten Wälder)

Wasch-, Förder-, Lager- und Automatisierungstechnik für Mehrweggebinde in der Lebensmittelindustrie sind das Spezialgebiet der WVG Kainz GmbH in Irschenberg. Die Waschsysteme spielen dabei eine besonders wichtige Rolle, denn eine umfassende Reinigung der wiederverwendbaren Kisten ist hier unerlässlich.

Der Waschvorgang dieser Anlagen erfolgt in einem mehrstufigen Prozess, bei dem die Gebinde zuerst mit Wasser grob gesäubert werden, bevor verbliebene Fette, Eiweiße und andere Reste bei bis zu 45 °C in einer Laugenzone entfernt und die Behälter klar nachgespült werden. Anschließend können sie noch desinfiziert oder sterilisiert werden. Dabei wird das jeweilige Prozesswasser im Kreislauf geführt und gefiltert. Lediglich bei der Heißwassersterilisation wird Frischwasser mit über 90 °C zugeführt.

Feuchtigkeit und Hitze verursachen Spalt- und Lochkorrosion

Die extremen Bedingungen dabei stellen für die Ketten, mit denen die Behälter transportiert werden, eine enorme Beanspruchung dar. Auch wenn das Reinigungsverfahren den Wasser- und Reinigungsmitteleinsatz so weit wie möglich reduziert, kann dennoch vor allem die Feuchtigkeit in Verbindung mit Hitze zu Spalt- und Lochkorrosion führen. Die Folge wären Zuglastverminderung, Defekte oder auch Rostpartikel, die die Gebinde von neuem verunreinigen könnten. WVG Kainz verbaut daher in den Kistenwaschanlagen bereits seit längerem Cromox-Ketten aus 1.4404-Stahl (V4A).

Ketten Wälder aus Bad Endorf verwendet für solche Ketten nur 1.4404- oder 1.4462-Stahl (Bild 1), da sich diese Sorten durch eine hohe chemische Beständigkeit und günstige mechanische Eigenschaften auszeichnen. Der hohe Chromanteil in den Legierungen sorgt in Kombination mit Nickel und Molybdän für eine sehr hohe Resistenz gegen Rost oder Säuren. So werden beide Materialien selbst von 10 %-iger Schwefelsäure mit 20 °C nur wenig angegriffen, 50 %-ige Essig- oder Weinsäure führt bei dieser Temperatur zu gar keiner Flächenkorrosion.

1.4404-Stahl genügt höchsten Anforderungen der EN 818

Der 1.4404-Stahl weist dabei eine Festigkeit von 500 bis 700 N/mm² auf und bei 8 mm Durchmesser eine Bruchkraft von 50 kN. Beim robusteren 1.4462-Duplexstahl ist der Nickelanteil verringert und dafür Stickstoff als zusätzlicher Austenitbildner zugesetzt. Seine Festigkeit liegt bei 650 bis 880 MPa, die Bruchkraft mit demselbem Durchmesser bei 63 kN. Insgesamt entsprechen die Cromox-Ketten der Güteklasse 5 beziehungsweise dem Sicherheitsfaktor 1 : 2 und genügen damit den höchsten Anforderungen der EN 818.

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