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Für welchen Kunden eignen sich Ihrer Meinung nach welche Konzepte am besten?
Baerwolff: Das kommt auf die unternehmerischen Ziele und Gegebenheiten an. Die wichtigsten, entscheidenden Faktoren, nach denen sich Konzepte richten, sind die Unternehmensgröße, die Bilanzpolitik, die Anzahl der Flurförderzeuge an einem Standort, die jährliche Betriebsstundenzahl eines Gerätes sowie Auslastungsschwankungen und die notwendige Einsatzverfügbarkeit. Für mittlere und große Unternehmen eignet sich in der Regel Miete oder Leasing mit Full-Service.
Kurzfristmiete empfiehlt sich für Unternehmen, die Spitzenbedarfe decken müssen, zum Beispiel jährlich zwei Monate im Frühjahr und zwei bis drei Monate in der Vorweihnachtszeit.
Für Einzelkunden mit geringem Bedarf, bei denen der Stapler vielleicht ein bis zweimal pro Monat eingesetzt wird, eignet sich ebenfalls die Kurzfristmiete oder gegebenfalls ein Leasing ohne Full-Service.
Heckert: Leasingverträge eignen sich grundsätzlich für Kunden aller Branchen und jeglicher Unternehmensgröße. Voraussetzung ist, dass der Betreiber seine Flurförderzeuge am Ende der geplanten Laufzeit austauschen möchte und nicht schon bei Vertragsabschluss plant, die Geräte zu übernehmen.
Leasing schont die Liquidität und schafft durch bilanzneutrale Finanzierung der Flurförderzeuge (Bilanzierung beim Leasinggeber) Spielraum für Finanzierungen in anderen Bereichen. Da der Jahresabschluss zu den harten Faktoren der Ratingbewertung zählt und gute Bilanzrelationen zumeist deutlich höher bewertet werden, als anfallende Leasingkosten, kann Leasing von Flurförderzeugen dazu beitragen, das Rating eines Unternehmens zu verbessern.
Rental-Verträge eignen sich vornehmlich für Betreiber größerer Flotten, die neben dem Service- und Reparaturrisiko auch den Verwaltungsaufwand im Bereich Flurförderzeuge verringern wollen und Wert auf höchste Verfügbarkeit legen. Die Vorteile des Leasings gelten analog.
Mietkauf ist eine Option für kleinere Unternehmen mit geringerer Auslastung der FFZ, die von Vorneherein planen, die Geräte am Ende der Laufzeit zu übernehmen. Insbesondere beim Erwerb von hochwertigen Gebrauchtgeräten ist Mietkauf eine interessante Alternative zum Leasing.
Morat: Die Einschätzungen hierzu unterliegen den rapiden Marktveränderungen. Erfahrungsgemäß waren überwiegend Großkunden an langfristigen Mietverträgen interessiert, Kleinkunden hingegen am Kauf.
Aber die Einstellung zu den verschiedenen Konzepten ist ebenfalls in Bewegung. Es zeichnet sich ab, dass immer mehr Kleinkunden langfristige Mietverträge schließen und Großkunden zu Kaufverträgen tendieren. In einem stetig veränderten Markt bieten die verschiedenen Optionen gleichzeitig Möglichkeiten, das, für den Kunden, richtige Paket auszuwählen.
Die Logik gebietet es, dass für Großkunden, mit entsprechend großen Flotten und schwierig zu kalkulierenden Auslastungen, die Flexibilität und die Fixkosten eines langfristigen Mietvertrages das Beste wären. Für Klein- oder Mittelstandskunden, die ihre Staplerflotte besser unter Kontrolle haben, wäre ein Kauf sicherlich kosteneffizienter.
Oder: Die Wahl des jeweils günstigsten Finanzierungsmodells hängt von einer ganzen Reihe unterschiedlichster Kriterien ab, dazu gehören unter anderem die Betriebsstunden, die Laufzeit aber auch die aktuellen Zinssätze. Ein Finanzierungsvertrag ist immer genau auf den Kunden und seine Anforderungen zugeschnitten. Allgemeingültige Aussagen sind nicht möglich.
Rose: Die modernen Leasingprogramme eignen sich grundsätzlich alle gleichermaßen für jeden Kunden. Um entsprechend der individuellen Anforderungen der Kunden ein maßgeschneidertes Angebot zu machen, werden immer Beratungsgespräche geführt.
Schulan: Diese Frage kann man nicht pauschal beantworten, weil dafür die Applikationen und die damit verbundenen Anforderungen zu vielseitig sind. Hierzu ein Beispiel: Ein Logistikunternehmen, das einen zeitlich befristeten Auftrag erteilt bekommt, wird versuchen, die Laufzeiten der Verträge für Flurförderzeuge kongruent zu den Laufzeiten des Kundenvertrages zu gestalten.
Ein klassisches Produkt für diese Anwendung ist ein Langzeitmietvertrag in Verbindung mit einem Full Service Produkt. Damit sind die zu erwartenden Kosten transparent und es besteht keine Gefahr, dass das Unternehmen bei einem möglichen Verlust des Anschlussauftrages auf seiner Staplerflotte „sitzenbleibt“. Aber auch ein Kauf kann bei unbefristetem Bedarf und unter Einbringung der Gesamtkostenbetrachtung sinnvoll sein.
Thum: Kleinere Firmen oder Nutzer mit überschaubaren Betriebsstunden präferieren Finanzierung oder Mietkauf mit anschließend fest vereinbartem Eigentumsübergang. Beabsichtigt der Kunde einen Kauf ohne aber das Objekt zu bilanzieren, bietet sich der Teilamortisations-Leasingvertrag mit Restwert an.
Größere Firmen bevorzugen Leasing- oder Mietvarianten mit einer festgelegten Nutzung über einen fest vereinbarten Zeitraum und geben anschließend die Objekte ohne eigenes Vermarktungsrisiko zurück.
Wolf: Um bei wesentlichen Veränderungen stets flexibel zu sein, bietet sich der Mietkauf über 24 oder 36 Monate an. Dabei kann der Kunde die Finanzierung beenden oder aber aufgrund veränderter Einsatzbedingungen sofort wandeln.
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