Zusammen stark Neues Transportsystem arbeitet als Schwarm und stemmt 40 Tonnen

Quelle: Pressemitteilung des KIT Lesedauer: 2 min

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Wer schwere Maschinen umpositionieren will, greift in der Regel zur sogenannten Panzerrolle. Mit einem auf dem Schwarmverhalten basierenden System aus Karlsruhe geht das teilautomatisiert per Funk.

Am KIT in Karlsruhe ist es gelungen, ein Transportsystem zu entwickeln, in dem bis zu 15 Transportfahrzeuge als Schwarm miteinander gezielt arbeiten. Eine Person allein könne diesen Schwarm koordinieren. Wie das geht, verraten die Beteiligten Wissenschaftler hier ...
Am KIT in Karlsruhe ist es gelungen, ein Transportsystem zu entwickeln, in dem bis zu 15 Transportfahrzeuge als Schwarm miteinander gezielt arbeiten. Eine Person allein könne diesen Schwarm koordinieren. Wie das geht, verraten die Beteiligten Wissenschaftler hier ...
(Bild: M. Breig / KIT)

Produktionsmaschinen kommen, wie jeder weiß, auch in die Jahre oder müssen wegen geänderter Anforderungen irgendwann ausgetauscht werden, beginnen die Forscher vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Wegen hohen Gewichts und oft beengter Platzverhältnisse kann so ein Umsetzen einer Anlage oder der Austausch derselben durchaus aufwendig werden, heißt es weiter. Und oft passiere das noch per Hand, wobei auf sogenannte Panzerrollen zurückgegriffen werde. Doch das Spin-off Formic Transportsysteme des KIT habe jetzt ein teilautomatisiertes Transportsystem dafür entwickelt, das nach dem Schwarmprinzip funktioniere.

Schwarmtransportsystem ist per Joystick einfach steuerbar

Das schwarmbasierte Transportsystem besteht nach der Beschreibung von Dr. Maximilian Hochstein vom Institut für Fördertechnik und Logistiksysteme (IFL) des KIT aus vielen separat angetriebenen Fahrzeugen, die im Verbund ein Gewicht bis 40 Tonnen vom Boden anheben und teilautomatisiert versetzen können. Der Transport von Lasten in dieser Gewichtsklasse sei durch die Kopplung von bis zu 15 Fahrzeugen möglich. Hochstein ergänzt: „Die Fahrzeuge sind dabei mittels Funk verschaltet und mit Kameras ausgestattet, sodass sie sich selbst koordinieren, um synchron agieren zu können.“

Maschinen, Anlagen und Güter verschiedenster Größen und Gewichte könnten dabei von einer einzelnen Person komfortabel und sicher angehoben und ferngesteuert bewegt werden. Zur Steuerung braucht es nach Aussage der Forscher nur einen Joystick, der zwar noch per Hand genutzt werden muss, doch die Befehle werden dabei automatisch vom Transportsystem befolgt. Der Kollege Dr. Benedikt Klee vom WBK Institut für Produktionstechnik am KIT merkt an: „Die Last wird vom Boden angehoben und kann anschließend hochflexibel bewegt werden.“ Bereits ein Verbund aus drei Fahrzeugen ermögliche den Transport einer typischen Produktionsmaschine.

Konzept, Mechanik und Software gelten als Innovations-Triple

Innovativ ist sowohl das Schwarmkonzept an sich als auch die Mechanik der einzelnen Fahrzeuge und schließlich die Steuerungssoftware, erklärt wiederum der auch an der Entwicklung beteiligte Wissenschaftler Tommi Kivelä vom IFL. Theoretisch könnten sogar über 15 Fahrzeuge gekoppelt und damit noch schwerere Lasten bewegt werden. Doch das werde durch bestehende Sicherheitsgrenzen der Steuerung blockiert. Ansprechen wollen die Formic-Gründer insbesondere Dienstleister für Betriebs- und Maschinenumzüge und Unternehmen, die intern häufig Maschinentransporte und -umsetzungen durchführen müssen. Auch Hersteller großer Maschinen aller Art zählen zur Zielgruppe, weil bei der Fertigung derselben mit dem schwarmbasierten Transportsystem ebenfalls eine getaktete Fließfertigung erreicht werden kann.

Mit dem modularen, auf dem Schwarmprinzip basierenden Transportsystem Formic können bis zu 40 Tonnen gestemmt werden. Lediglich die Sicherheitsgrenzen der Steuerung blockieren, dass noch mehr Transportfahrzeuge beteiligt werden können, um noch schwerere Lasten zu manövrieren.
Mit dem modularen, auf dem Schwarmprinzip basierenden Transportsystem Formic können bis zu 40 Tonnen gestemmt werden. Lediglich die Sicherheitsgrenzen der Steuerung blockieren, dass noch mehr Transportfahrzeuge beteiligt werden können, um noch schwerere Lasten zu manövrieren.
(Bild: M. Breig / KIT)

Formic wird übrigens durch das Exist-Gründungsstipendium, einem Förderprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz für Existenzgründungen aus der Wissenschaft, gefördert. Die KIT-Gründerschmiede steht beratend zur Seite.

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