Prozessoptnmierung Neues Versorgungskonzept setzt auf automatische Beladung von Routenzügen
An der TU München will man die Produktionsversorgung noch schlanker, effizienter und schneller machen. Lean logistics ist das Zauberwort. Jetzt wagen sich die Forscher an den Supermarkt. Die automatische Beladung der Routenzüge ist ihr Ziel.
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Trotz aller moderner Shuttlelösungen, Kiva-Ideen und Automatisierungsbestrebungen gehört der klassische Routenzug in vielen Produktionsprozessen der deutschen Industrie immer noch zum Alltag. Das System hat sich bewährt und leistet treue Dienste in den Just-in-Time- und Just-in-Sequence-Prozessen der Unternehmen.
Das Konzept hinter den Routenzügen ist einfach: Ein Zugführer fährt zu einem Supermarkt, an dem die Anhänger von Hand und mit Unterstützung von Technik mit Kleinladungsträgern oder Paletten beladen werden. Dann fährt der Mitarbeiter mit seinem Zug zu den Bändern, an denen die Teile aus dem Lager gebraucht werden.
Im Rahmen moderner Lean-Konzepte beobachtet die Hamburger Still GmbH, ein großer Anbieter von Schleppsystemen und Flurförderzeugen am europäischen Markt, derzeit einen klaren Trend in Fertigungsbetrieben: die Materialversorgung von Montagelinien mit Routenzügen.
Materialversorgung per Routenzug liegt voll im Trend
Das Phänomen haben nicht nur die Hamburger Flurförderspezialisten erkannt, sondern auch die Wissenschaftler vom Lehrstuhl Fördertechnik, Materialfluss und Logistik an der Technischen Universität München. Die Idee der Forscher um den wissenschaftlichen Mitarbeiter Tobias Knössl: Die Automatisierung der Beladung der Routenzüge – das Ende des klassischen Supermarkts? Für die Präsentation ihrer schlanken Logistiklösung haben die Wissenschaftler den Materiaflusskongress 2012 an der TU München gewählt.
Ein großer LCD-Fernseher überragt den kleinen Ausstellungsstand der Hausherren. In einem kurzen Trickfilm präsentiert das Wissenschaftsteam den zahlreichen Fachbesuchern aus Industrie und Handel seine Vorstellung von der Zukunft der Routenzüge in den Produktionsprozessen.
Der theoretische Unterbau des Projekts ist die Annahme der Wissenschaftler, dass die Durchsätze in den Logistikzentren weltweit immer weiter zunehmen werden und damit der Trend nach automatischen Kleinteilelagern nicht abreißen wird. Da könnten die Wissenschaftler durchaus recht behalten. Doch wie soll die Lösung der Forscher denn in der Praxis aussehen?
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