Kleinteilelager Regalbediengerät versus Shuttle – was setzt sich durch?
Mein Lager, mein Stapler und mein Shuttle. Der Branchenbeobachter kann schnell den Eindruck gewinnen, jeder Logistikleiter, der was auf sich hält, sollte ein Shuttle im Lager einsetzen. Die Technik flutet die Intralogistikwelt. Mittlerweile existieren rund 15 Anwendungen am Markt. Wird das Regalbediengerät noch gebraucht?
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Vor der Shuttleinvasion kann sich niemand retten. Die letzte große Ansammlung der Shuttlearmada war in Stuttgart zu beobachten. Jeder Fluchtversuch war zwecklos. Auf der Logimat dominierte die Technik das Messegeschehen. Jeder Lagertechnikanbieter, der was auf sich hält, so der subjektive Eindruck, bietet mittlerweile eine eigene Shuttlelösung an oder kann diese in seine Systeme integrieren.
Auch der Materialflusskongress in Garching konnte den Shuttles nicht entkommen. Kein Wunder: Seit Starwars und Han Solo wissen wir: „Das Shuttle machte den Korsal-Flug in weniger als 12 pc!“ Richtig schnell also.
Geschwindigkeit wollen auch die Logistiker. Deshalb zurück ins Lager, denn noch sind Starwars, Raumschiff Enterprise und Co. eine Zukunftsvision, auch wenn Volker Welsch, Vertriebsleiter von PSB, die Intralogistiker scherzhaft schon vor dem Beamen warnt.
Die Intralogistiklandschaft wird shuttlelastiger
„Nein, so weit, wird es nicht kommen. Ich denke aber, dass die Kleinteiligkeit im Lager zunehmen wird“, erklärte Welsch im Interview mit MM Logistik. Der Saarländer ist überzeugt: Shuttles werden weiter zunehmen. Da könnte Welsch recht behalten, denn der E-Commerce fordert von den virtuellen Kaufhäusern neue Lager- und Logistikkonzepte. Gerade auch dann, wenn immer mehr User bequem vom heimischen Computer aus Lebensmittel bei Amazon und Co. ordern.
„Wir müssen nicht unbedingt mehr Ware am Warenausgang rausschieben, sondern in wesentlich kleineren Einheiten“, skizziert Welsch die Aufgaben von morgen. In Zukunft wird also kleinteiliger gelagert. Dafür scheint das Shuttle die ideale Lösung zu sein. „Wir bekommen eine shuttlelastigere Intralogistik“, prophezeit auch Christian Grimm, Business Development Manager von Vanderlande auf dem diesjährigen Materialflusskongress an der Technischen Universität München. Trotzdem: Das Regalbediengerät (RBG) will er aber nicht abschreiben.
Österreicher uneinig über die Zukunft des Regalbediengeräts
Etwas anders sieht man das bei Ylog in Dobl, Steiermark. Die Österreicher gehören mit zu den Vorreitern der Shuttletechnik und propagieren seit einigen Jahren die Vorteile ihrer Lagerlösung. „Regalbediengeräte haben ihren berechtigten Bereich. Dieser wird sich aber im Vergleich zu heute sicher in naher Zukunft sehr verkleinern“, erklärt Martin Trummer, Geschäftsführer von Ylog.
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