Anbieter zum Thema
Lieferkette mit Durchblick
Ein ganz anderes Beispiel zeigt, dass Transparenz nicht nur das eigene Image schützen, sondern auch aktiv für Nachhaltigkeit sorgen kann. Die Fischmanufaktur Deutsche See nimmt bei diesem Thema eine Vorreiterstellung ein. Das Unternehmen, dessen Rohware an den Hauptsitz nach Bremerhaven geliefert und dort direkt weiterverarbeitet wird, konzentriert sich auf frischen Fisch und Meeresfrüchte und bietet ein breites Produktspektrum an: Neben Produkten wie Sushi und Frischfisch führt die Nummer eins für Frischfisch und Meeresfrüchte auch Lebensmittel wie geräucherten Lachs und fertig marinierten Grillfisch im Sortiment.
Deutsche See verfügt über eine transparente Lieferkette und berücksichtigt dabei sowohl den Weg der Produkte von der Herstellung bis zum Verbraucher als auch einen bewussten Umgang mit den Lebensmitteln vor Ort. So gewährleistet das Traditionsunternehmen aus Bremerhaven Transparenz auf allen Ebenen und hat ein eigenes Team, das Einkaufsquellen weltweit vor Ort auditiert. Eingekauft wird generell nachhaltig gezüchteter Fisch aus Aquakulturen oder Wildfang von langjährigen Lieferanten. Deutsche See hat deutschlandweit das größte MSC-Sortiment. Das Siegel des Marine Stewardship Council (MSC-Siegel) bestätigt nach strengen Kriterien die verantwortungsvolle Herkunft des Fisches sowie eine nachhaltige Verwendung bei allen weiteren Teilnehmern der Lieferkette, die den Fisch transportieren, verarbeiten oder verkaufen.
Nachhaltigkeit bedeutet nicht nur die Erhaltung von Nahrungsmittelquellen, sondern auch, Verschwendung zu vermeiden. Dazu gehört, tatsächlich nur die Produkte vorrätig zu haben, die benötigt werden. Gerade bei frischen Naturprodukten wie Fisch führen Überbestellungen nicht nur zu einem finanziellen Verlust, sondern auch dazu, dass die Ware vernichtet werden muss. Um dies zu verhindern, die Bedarfssituationen genau vorherzusagen und auch kurzfristige hohe Nachfragen, wie etwa vor Feiertagen, zu berücksichtigen, nutzt Deutsche See die intelligente Optimierungssoftware Add One von Inform. Diese sorgt anhand detaillierter und artikelspezifischer Prognosen für die richtige Balance zwischen niedrigen Lagerbeständen, hoher Lieferbereitschaft und verbesserter Liquidität. Auch kann das Unternehmen bei Bedarfsschwankungen und Planungsabweichungen schnell und zielgenau reagieren. Die durch die Software gewonnene Transparenz ermöglicht es, dass die Disponenten stets genau wissen, welche Produkte auf Lager sind, wie viel wann bestellt werden muss und dass der Kunde informiert werden kann, ob und in welchem Zeitraum die gewünschten Produkte geliefert werden.
Verschwendung vermeiden
Insgesamt lässt sich feststellen: Eine transparente Lieferkette – sowohl extern im Kontakt mit Rohstoffproduzenten und Lieferanten als auch intern im Rahmen von Planungsprozessen – unterstützt Lebensmittelunternehmen dabei, ethische Grundsätze und Qualitätsansprüche bei der Herstellung ihrer Waren einzuhalten. Darüber hinaus sind sie in der Lage, den Verbraucher über alle Produktionsschritte und Verfügbarkeiten aufzuklären und gleichzeitig ihre Bestände so zu optimieren, dass eine hohe Lieferfähigkeit gewahrt wird, ohne wertvolle Rohstoffe zu verschwenden. So zeigt sich, dass sich wirtschaftlich erfolgreiches Handeln und ein nachhaltiger Umgang mit Lebensmitteln keineswegs gegenseitig ausschließen. Der Schlüssel zu einer maximalen Transparenz in der Supply Chain sind eine möglichst umfassende Digitalisierung sowie intelligente Softwaresysteme, die Daten sammeln, in Echtzeit auswerten und anhand von wissenschaftlich fundierten Algorithmen zuverlässige Prognosen über den zukünftigen Kundenwunsch bieten. ■
* Ludger Schuh ist Geschäftsführer und Bereichsleiter Inventory & Supply Chain bei Inform in 52076 Aachen, Tel. (0 24 08) 94 56-0, info@inform-software.com
(ID:44679415)